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Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Titel: Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege Kostenlos Bücher Online Lesen
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überprüften wir, ob Carlos Moreno irgendwie Zugang zu einem hochseetüchtigen Boot erlangen konnte. Von der Fotografie im Wechselrahmen her wussten wir ja, dass der Drogengangster sogar über eine eigene Jacht verfügte.
    »Sein Boot liegt immer noch im Hafen, Jerry. Wir lassen es zwar vorsichtshalber überwachen, doch ich glaube nicht, dass er es zur Flucht benutzen wird«, meldete Agent Anders.
    Das war nur eine von vielen Möglichkeiten, wie Moreno an ein geeignetes Boot kommen konnte. Agent Meola setzte die meisten Kollegen darauf an, sodass wir hoffentlich bald ein brauchbares Ergebnis vorweisen konnten. Die NSA konnte ihre Aufklärungsdrohnen nicht so leicht umlenken, und Satelliten ließen sich auch nicht innerhalb kurzer Zeit umprogrammieren. Ausnahmsweise mussten wir bei dieser Sache wohl auf die hervorragende technische Unterstützung der Kollegen aus Fort Meade verzichten.
    ***
    Die Ausgangslage hatte sich total verändert. Enrique Villegas hatte keinen Zwischenstopp in Panamá eingeplant gehabt. Eigentlich wollte der Mann des Kartells lediglich nahe der Küste durch den Golf von Panama schippern. Jeder Aufenthalt in einem Hafen stellte eine Gefährdung dar, der Villegas aus dem Weg gehen musste. Doch die neuen Anweisungen warfen alle seine Pläne kurzerhand über den Haufen, was ihn sehr wütend machte.
    »Da schaffe ich es, ohne aufzufliegen vom Atlantik in den Pazifik zu gelangen, und nun das«, schimpfte der Kolumbianer.
    Er hatte seine Routinemeldung gemacht und nicht damit gerechnet, solche Anweisungen aus dem Hauptquartier des Kartells zu erhalten.
    »Der Gouverneur wurde festgenommen, Enrique. Und unser Mann in Panamá steckt in großen Schwierigkeiten. Sie müssen ihn und weitere Passagiere aufnehmen«, lauteten die Befehle.
    Natürlich fügte Villegas sich. Was er dem Boss über Funk nicht sagen wollte, betraf die spezielle Ladung seines Kabinenkreuzers. Enrique Villegas hatte fast zwanzig Kilogramm reines Kokain unter Deck, die eigentlich für den Markt in Florida bestimmt gewesen waren. Durch seine Flucht war das Vorhaben nicht mehr umzusetzen gewesen.
    Die einzige Alternative wäre gewesen, die wertvolle Ladung schlicht ins Meer zu kippen. Villegas ging nicht davon aus, dass er in Panamá an Land gehen konnte. Also hatte er einen Entschluss gefasst, den er jetzt nochmals überdenken musste.
    »So viel Kokain werfe ich bestimmt nicht ins Wasser«, sagte er halblaut.
    Villegas war nach dem Funkgespräch auf das hintere Deck gegangen, um in Ruhe nachzudenken. Es blieb ein gewisses Risiko, wenn er mit dieser großen Menge an Drogen durch den Pazifik fuhr. Vor allem, weil Moreno und seine Begleiter vermutlich auf der Flucht waren. Oder wie sollte Villegas die Sache mit den Schwierigkeiten interpretieren?
    »Die Bullen dürfen uns eben nicht erwischen«, dachte er.
    Der Kabinenkreuzer war so umgebaut worden, dass er weitaus schneller fahren konnte, als es ursprünglich vorgesehen war. Die beiden Maschinen trieben über den Doppelpropeller das Boot mit mehr als fünfundzwanzig Knoten an. Es gab nur sehr wenige Boote, die diese Geschwindigkeit laufen konnten.
    »Die Schlafmützen der Küstenwache von Panama packen es sowieso nicht«, beschloss Villegas.
    Bei einem Verlust der Drogen würde man von ihm erwarten, dass er für den Ausgleich gegenüber dem Kartell geradestand. Enrique Villegas konnte diese Summe aufbringen, doch er wollte es einfach nicht.
    »Ich werde nicht den Gewinn aus früheren Geschäften dazu benutzen, um das Geld für diese Ladung aufzubringen«, sagte er sich.
    Er war zu sehr Geschäftsmann, um einen solchen Wahnsinn zuzulassen. Nachdem Villegas sich endgültig entschieden hatte, erteilte er dem Steuermann neue Anweisungen. Der nahm kommentarlos den neuen Kurs auf, der sie an die Küste von Panama führen sollte. Nur wenige Meilen außerhalb von Panamá gab es eine Bucht, die sich für die Aufnahme von Passagieren eignete.
    »Sollten sich die Cops blicken lassen, haben wir noch eine nette Überraschung für sie auf Lager«, freute sich Villegas.
    Nicht nur die Motoren waren stärker als üblich, sondern auch die passiven und aktiven Schutzvorkehrungen. Sollte sich jemand dem Boot nähern, den die Kolumbianer nicht an Bord lassen wollten, konnten sie es gut verhindern. Enrique Villegas verdrängte alle Zweifel und stellte sich lieber auf die Gäste von Moreno ein. Wen würde er wohl mitbringen?
    »Deine amerikanische Puta hoffentlich nicht. Oder soll sie weit draußen auf dem

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