Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
den Kopf und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. Dabei war mein Mund trocken wie Löschpapier.
    Miller machte einen weiteren Schritt auf mich zu. Der andere ebenfalls.
    Ich ging die Möglichkeiten durch, die ich hatte. Es waren nicht viele. Sogar erbärmlich wenige. Okay, Miller sah nicht aus wie einer, der regelmäßig trainiert, was auch immer. Sein Bauch war zu schwer, um lange damit herumzurennen. Aber da war die MP des anderen.
    Meine Chance bestand darin, dass sie mich nicht hier unten in der Garage erledigen wollten. Warum auch immer. Den eigenen Stall sauber halten, so was in der Art. Sie wollten mich in ihren Wagen zwingen und dann irgendwo abladen. Wie den Studenten aus Minnesota.
    Wenn Miller das Signal gab, würden sie sich gemeinsam auf mich stürzen. Sie würden es bald tun müssen. Das Garagentor stand offen, die Schranke war hochgeklappt. Jeden Augenblick konnten andere Fahrzeuge herunterkommen und die Kräfteverhältnisse verändern. Noch war es still hier unten. Man hörte nur das unterschwellige Echo des Verkehrs draußen, das ferne Heulen einer Sirene.
    Ich sah, wie sie sich anspannten. Sie waren jetzt sehr nah vor mir. Knapp zwei Armlängen.
    Wenn sie damit rechneten, dass ich mich wehrte, würden sie annehmen, dass ich zuerst den mit der schussbereiten Kanone angreifen würde. Ich stieß mich von der Mauer ab und warf mich nach rechts. Richtung Miller.
    Beide reagierten gleichzeitig, warfen sich mir entgegen, stürzten sich auf mich. Sie wollten nicht schießen. Das war gut.
    Ich spreizte die Ellbogen, riss sie in Kopfhöhe und warf mich nach vorn. Das Timing war perfekt. Zwei gegeneinander gerichtete Bewegungen. Mit voller Wucht prallten ihre Gesichter gegen meine harten spitzen Ellbogenknochen. Ich spürte, wie die Nase des Großen brach und Millers Unterkiefer ein knirschendes Geräusch von sich gab.
    Sie blieben auf den Beinen. Ich riss das rechte Bein hoch und trat unter die Hand mit der MP. Die Waffe schlug dem Großen unter das Kinn. Miller verpasste ich einen harten Schlag gegen das linke Ohr. Es war ein brutaler Hieb.
    Sein Kopf flog zur Seite. Ich stieß mit der Linken nach, rammte sie ihm in die Niere. Er kippte nach vorn, und ich gab ihm mit einer trockenen Rechten gegen den gebrochenen Kiefer den Rest. Er ging mit verdrehten Augen zu Boden, spuckte dabei ein paar Zähne aus.
    Der andere war zäher, als ich dachte. Er blutete heftig aus der Nase, stand unsicher auf beiden Füßen. Und hielt ein Klappmesser in der Hand. Ein angeschlagener Kämpfer mit einem Messer in der Hand ist unberechenbar und nicht zu unterschätzen. Die Klinge funkelte im Licht der Neonleuchten.
    Er stieß einen grunzenden Laut aus, Blut sprühte aus der gebrochenen Nase. Die Klinge fuhr auf mich zu. Der Kerl war nicht voll da, das war mein Glück. Ich hatte immer noch die Garagenwand rechts und den Jaguar im Rücken, also kaum Spielraum, und außerdem hatte ich immer noch dieses krampfartige Ziehen im Unterleib. Der Schock des Stromschlags ließ nur langsam nach.
    Ich tat so, als wollte ich nach der Messerhand greifen. Eine Bewegung, mit der ein Messerkämpfer rechnet. Ich täuschte die Bewegung an, holte gleichzeitig mit der Linken zu einer kurzen Geraden aus.
    Die Faust traf ihn genau dort, wo sie die größte Wirkung zeigte – auf der bereits gebrochenen Nase. Der Gangster schrie gellend auf, blieb aber stehen. Die Messerhand stieß vor. Mit ihr würde ich fertig werden.
    »FBI! Keine Bewegung!«
    Phil und George Baker stürzten sich auf den Großen und rissen ihn zu Boden, während Phil ein Knie in Millers Rücken presste und ihm Handschellen anlegte.
    ***
    Frank Ellis zerrte den Regenumhang aus dünnem Plastik von den Schultern. Den Umhang hatte er von einem fliegenden Händler in der Metrostation Jamaica Center gekauft, um den flachen Laptop zu schützen. Die Hosenbeine klebten trotzdem nass auf seiner Haut, und die leichten Sommerschuhe waren dabei, sich aufzulösen.
    Er sah sich um, während er auf Billy Jordan zuging, der wie am Vortag hinten unter dem Fernsehschirm saß. Der Fernseher lief ohne Ton. Ein aufgeregter Moderator kommentierte das Wettergeschehen und erklärte die Aussichten für die nächsten Stunden.
    Billy war allein. Keiner der wenigen anderen Gäste machte einen verdächtigen Eindruck.
    Ellis nickte Billy zu, setzte sich neben ihn und legte den Laptop auf den Tisch. Vor Billy stand ein Becher mit Kaffee. Neben dem Becher lag ein Smartphone. Nagelneu. Neueste Version. Es war

Weitere Kostenlose Bücher