Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
los.
    Zuerst begannen unten in den Maschinenhallen verschiedene Sirenen zu schrillen. Feueralarm. Das Geräusch setzte sich fort, stieg nach oben wie ein ansteigender Wasserpegel. Dann folgten die ungleich grelleren Sirenen, in anschwellenden Intervallen, die einen Chemieunfall anzeigten. Und dann, gerade als Lombardi nach der Pistole greifen wollte, erloschen sämtliche Lichter. Das unbestimmte Vibrieren der riesigen Waschmaschinen erstarb, das Surren der Aufzüge und Transportbänder, alles verstummte. Es herrschte Totenstille. Sekundenlang schien niemand zu atmen. Ein Blitz erhellte kurz das Innere des Raumes, ließ bleiche Gesichter erkennen.
    Lombardi löste sich als Erster aus der Starre. Drückte eine Taste auf seinem Handy. »Miller«, flüsterte er, »wenn ich den Transport verliere, bringe ich dich um …«
    ***
    Als der Mercury, den wir von George Baker und Ben Harper übernommen hatten, aus der Tiefgarage des Hoyton Building auf die 21st Street hinausschoss, trafen uns die Regenmassen mit voller Wucht, und der Himmel schien auf uns herabzustürzen.
    Phil umklammerte das Lenkrad. Mich hatte er mit hartem Griff auf den Beifahrersitz befördert. Er hielt mich für angeschlagen und machte sich Sorgen, das wusste ich. Auf der Rückbank saß Don Miller, der Ex-Detective, und stützte mit den gefesselten Händen seinen gebrochenen Kiefer.
    Kurz zuvor hatte sich Steve Dillaggio erneut gemeldet. Ein Fahrzeug hatte das Peranio-Grundstück verlassen, ein dunkler Ford Flex, neuestes Modell. Insassen? Bei dem Wetter? Kaum zu erkennen, mindestens zwei … Die Kollegen, Sven Dickens und Theo Cant, blieben dran.
    Und dann, während die Kollegen dabei waren, Millers Zähne aufzusammeln und ihn und seinen Komplizen, er hieß Mark Walsh, wie wir inzwischen wussten, in einen eben eingetroffenen Gefangenentransporter der City Police zu verfrachten, gab Phil mir plötzlich Zeichen. Er hielt sein Handy ans Ohr.
    »Frank Ellis«, rief er mir zu. »Die Jungs sind unterwegs!«
    »Es geht also los«, sagte ich.
    Phil nickte. »Ellis meint, sie würden Lombardis Haustechnik lahmlegen und sich auf diese Weise Zugang zu seinem Firmengelände verschaffen«, sagte er und schwang sich auf den Fahrersitz des Mercury. Miller, mit schiefem Gesicht, wehrte sich plötzlich heftig gegen die Kollegen Harper und Baker, die ihn in den Gefangenentransporter schieben wollten.
    »Nehmen Sie mich mit«, nuschelte er. Mit gebrochenem Kiefer und ein paar fehlenden Zähnen kann man nicht deutlich sprechen.
    Phil und ich hielten inne, sahen ihn verblüfft an.
    »Warum sollten wir das tun?«, fragte Phil.
    »Sie können mir nicht viel nachweisen …«
    »Mordversuch an einem Bundesagenten, zum Beispiel. Reicht für ein paar Jahre.«
    Miller versuchte zu lachen. Blut sprühte von seinen Lippen. »Damit kommen Sie nicht weit.«
    Womit er vermutlich recht hatte.
    »Sie wollen Peranios Mörder. Und Lombardi festnageln. Ich liefere Ihnen beide.«
    Er wusste, dass er uns etwas Handfestes bieten musste, wenn er einen Deal machen wollte.
    »Geben Sie uns eine Kostprobe.«
    »Ronny Hart hat geschossen. Ich habe die Tatwaffe. Mit seinen Prints.«
    Das war immerhin etwas. Jetzt hatten wir einen Namen und konnten eine Festnahme durchführen. Ohne die scharfen Kollegen von der Steuerfahndung um Erlaubnis fragen zu müssen.
    Ein Handy meldete sich mit durchdringendem Ton. Ben Harper, der Miller entwaffnet und seine Taschen geleert hatte, hielt ein winziges Mobiltelefon in die Höhe. Millers Handy.
    Miller sah mich an. »Das ist er. Nur er hat die Nummer.«
    Ich nickte. Miller nahm das Telefon und hielt es an sein Ohr. Ich konnte eine wütend scheppernde Stimme hören.
    »Lassen Sie Luis den Transport machen«, sagte Miller. »Ich komme.« Er drückte die Trenntaste, und Phil kassierte das Handy. Miller sah mich an. »Da gehen gleich vier Millionen gewaschene Dollars nach Atlantic City.«
    Jetzt knackte es in meinem Handfunkgerät.
    »Ich weiß nicht, was da los ist«, sagte Steve Dillaggio. »Der Flex stoppt am Mount Sinai Medical Center. Warte, ich höre …«
    Steve unterbrach sich kurz, meldete sich erneut.
    »Die Kollegen können wenig erkennen, der Verkehr, der verdammte Regen … Vier Personen … alle in dunklen Trainingsanzügen …«
    »Die machen doch jetzt keinen Krankenbesuch!«
    »Sie rennen die Rampe zur Notaufnahme hinauf!«, berichtete Steve. »Dickens und Cant verlieren sie …«
    »Einsteigen«, sagte ich.
    George Baker schob Miller auf die Rückbank

Weitere Kostenlose Bücher