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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgeschaltet. Ellis sagte nichts, sah Billy nur stumm an.
    »Wir ziehen es durch«, sagte Billy schließlich, als er den forschenden Blick des Älteren nicht mehr ertrug.
    »Um welche Summe geht es?«
    »Nicht unter vier Millionen.«
    »Warum tut ihr es?«, fragte er.
    Billy ballte die Fäuste. »Er hat den Vater eines unserer Kommilitonen ermordet«, sagte er.
    Peranio. Sie taten es also nicht wegen des Geldes. Ellis seufzte, als er seinen Laptop aufklappte. Er wartete, bis der Rechner hochgefahren war, dann klinkte er sich in ein verfügbares W-LAN-Netz ein und drehte den Laptop so herum, dass Billy die Seite auf dem Schirm sehen konnte.
    Lombardis Firmennetzwerk.
    »Kennen wir«, sagte Billy. »David hat nur zwanzig Minuten gebraucht, um die Firewall zu knacken.«
    Ellis unterdrückte ein Lächeln. Er hatte nur zwölf gebraucht, um in Lombardis System zu gelangen.
    »Was ihr da seht, betrifft nur das Gebäudemanagement. Heizung, Klima, Beleuchtung …«
    »Das genügt uns«, sagte Billy und presste sofort die Lippen zusammen, als hätte er zu viel verraten.
    »Es gibt nur einen Weg, um euch aus der Schusslinie zu bringen«, sagte Ellis. »Lombardi muss nackt dastehen.«
    »Wie soll das gehen? Dafür müssten Sie eine viel höhere Firewall knacken.«
    »System-Administrator-Code, schon mal gehört? An den musst du kommen. Dann liegt alles vor dir. Wie ein offenes Haus. Klar?«
    »Und wie kommen Sie daran?«
    Ellis lächelte dünn. »Selbst wenn ich es erklären könnte, würdest du es nicht verstehen.«
    Ellis selbst verstand es kaum, dabei kannte er schon eine Menge Tricks. Es hatte ihn eine schweißtreibende Stunde gekostet, den IT-Techniker eines seiner Lieferanten zu überreden, ihm zu erklären, was er tun musste.
    Mit schnellen Klicks gab er mehrere Befehle in eine Maske ein. Auf dem Monitor erschienen Icons, die Billy noch nie gesehen hatte. Ellis tippte auf eine der F-Tasten. Ein Fenster öffnete sich. Der Bildschirm füllte sich mit Tausenden winzigen Totenköpfen, die auf und ab wippten wie Fische in einem Aquarium.
    »Haben wir schon wieder Halloween?«, fragte Billy mit dem schwachen Versuch, cool zu erscheinen.
    »Das ist Lombardis Achillesferse. Hinter diesen Kinkerlitzchen verwaltet er seine geheimen Verbindungen. Die Nummern von Bankkonten, auf denen massenhaft Drogengeld liegt. Seine Kontakte. Alles.«
    Billys Augen waren weit geöffnet, während er zu begreifen begann, was Ellis ihm da erklärte.
    »Hier habe ich ein paar Makros hinterlegt. Du weißt, was Makros sind?«
    »Befehlsketten.«
    Ellis nickte. »Ich brauche nur die Entertaste zu drücken, dann werden diese kleinen Mistdinger nacheinander verschiedene Befehle ausführen.«
    »Sie klauen sein Geld von den Konten?« Billys Stimme klang atemlos.
    »Innerhalb von Sekunden verschwindet das Geld. Bis auf den letzten Cent.«
    »Auf Ihrem Konto?«
    Ellis verdrehte die Augen. Billy hatte anscheinend immer noch nicht verstanden, dass es um Leben und Tod ging.
    »Das Geld landet auf den Konten verschiedener Hilfsorganisationen in aller Welt. Niemand kann herausfinden, wohin es fließt. Die Empfänger können nicht erkennen, woher es kommt. Es kann nicht einmal zurücküberwiesen werden, selbst wenn ein Empfänger es wollte.«
    »Genial.«
    »Danach hat er kaum genug Zeit, um den Federal Attorney um Schutz anzuflehen, bevor die Killer aus Chicago anreisen.«
    »Genial!«
    Frank Ellis’ rechte Hand schwebte über der Entertaste. Mit der anderen deutete er auf Billys Smartphone.
    »Ruf deine Freunde an. Ihr könnt das Ding abblasen.«
    In Billys Gesicht malten sich widerstreitende Gefühle ab. Er wollte das Smartphone aufnehmen, als ein leises Piepsignal zu hören war. Hastig nestelte Billy einen kleinen Pager von seinem Gürtel, warf einen Blick auf das Display.
    »Das ist David«, sagte er, schaltete sein Smartphone ein und hielt es an sein Ohr. Er lauschte, nickte. »Okay«, sagte er dann.
    Ellis packte Billys Arm. »Sag ihm, er soll das Ding abblasen! Lombardi ist erledigt!«
    Billy schüttelte den Kopf und schaltete das Smartphone aus. »Zu spät«, sagte er. »Sie sind unterwegs …«
    Ellis schlug mit der Hand auf den Tisch. Die Kaffeetasse klirrte. Die dicke Wirtin sah herüber. Billy stand auf.
    »Sie warten auf mich.«
    »Du musst tun, was du für richtig hältst.«
    Ellis tippte auf die Enter-Taste. Auch er musste tun, was er für richtig hielt.
    »Sag mir nur – wie wollt ihr es machen?«, rief er Billy nach, der schon zur Tür

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