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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Einer riss Phil zu Boden, einer anderer prallte gegen mich, der dritte sprang über Phil und Miller hinweg, verfing sich in Phils Beinen und segelte mit einem lauten Aufschrei die Treppe hinunter.
    »Das sind die Idioten aus dem Zählraum«, sagte Miller undeutlich. »Sie sind unbewaffnet.«
    Nummer zwei hing wie eine Krake an mir, umschlang mich mit seinen Armen. Ich spürte seinen keuchenden Atem an meinem Hals. Ich packte zu, spürte seine Hände. Sie waren leer. Keine Waffe.
    Ich zwang seinen rechten Arm auf den Rücken, rammte ihn gegen die Wand, während Phil sich aufrappelte.
    »Ich bin okay«, behauptete er. Er nahm seine Taschenlampe auf und richtete ihren Strahl in den Flur hinter der Tür, während ich meinem Angreifer eine Handfessel verpasste.
    Phil hielt den anderen fest, fesselte ihn. »FBI!«, herrschte er den Typ an. »Ihr rührt euch hier nicht weg! Das Gebäude ist umstellt.«
    Mehr konnten wir nicht tun, um uns den Rücken freizuhalten.
    »Miller, wie geht’s weiter?«
    Da hörten wir den Schuss.
    ***
    Wenige Augenblicke zuvor hatte Tessa behutsam die Tür zu Lombardis Büro aufgedrückt. Micky hatte ihr erklärt, wie man bei Stromausfall die Türen mit elektronisch gesicherten Schlössern umgehen konnte – durch die Räume der Buchhaltung und den Arbeitsraum der EDV-Leute.
    Tessa spähte durch den Spalt. Die von draußen hereindringenden Lichter der Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge zuckten über Wände und Decke.
    Sie sah die hellen Rechtecke der Fenster. Der Umriss einer Gestalt zeichnete sich deutlich vor dem rechten ab. Tessa erkannte den ewig kichernden Ronny Hart. Tony, ihr Mann, hatte ihn nicht gemocht. Zu schleimig, hatte er immer gesagt. Sie atmete schwer. Da stand der Mörder ihres Mannes. Der Hass ließ sie vortreten, die Vorsicht vergessen.
    Etwas Hartes presste sich tief in ihren Hals. Lombardi trat gegen die Tür, hinter der er gewartet hatte. Er riss ihren Arm in die Höhe, drückte brutal zu. Tessa ließ die Waffe fallen.
    »Da bist du ja! Da habt ihr Ratten euch ja was Feines ausgedacht! Wollt mein Geld stehlen …«
    Ronny Hart kicherte nervös, blieb aber vor dem Fenster stehen, wie der Boss ihm befohlen hatte.
    »Deine Lieferung nach Atlantic City kannst du abschreiben!«, sagte sie hasserfüllt. »Was meinst du, wie lange werden die Killer brauchen, um dich aufzuspüren?«
    Lombardi umklammerte ihr rechtes Handgelenk. Tessa wand sich wie eine Schlange.
    »Scheiß auf das Geld für Atlantic City!«, sagte er. »Was habt ihr mit meinen Konten gemacht? Michele, dieser Verräter! Ich hab ihn wie meinen eigenen Sohn behandelt!«
    »Glaubst du, er hat nur einen Moment vergessen, dass du seinen Vater ermordet hast?«
    »Ich lasse ihn am Leben, wenn du meine Konten wieder freigibst.«
    »Ich weiß nichts von deinen Scheißkonten. Und Michele auch nicht.«
    Lombardi dämmerte, dass er gegen eine Wand anrannte. Vermutlich würde es ihm eher gelingen, einen vollbeladenen Truck mit einer Hand zu stoppen als das Ding, das hier ablief. Er spürte einen scharfen Schmerz in der Brust.
    »Ich will dich nicht töten, nicht meine eigene Schwester.« Er wirbelte Tessa am rechten Arm herum wie eine Puppe und schleuderte sie gegen die Wand neben der Tür. »Ronny!«, schrie er. »Knall sie ab!« Er ließ sie los.
    »Er hat es mir befohlen«, sagte Ronny nervös kichernd. Sie sah den Umriss einer Pistole in seiner Hand.
    Tessa griff hinter sich und zog Vaccaros Colt aus dem Bund ihrer Sporthose.
    Lombardi starrte auf die Pistole.
    Tessa drückte ab. Ohne zu zögern.
    Die Kugel durchschlug Ronny Harts Hals und die Scheibe hinter ihm und verwandelte sie in ein bizarres Netzmuster.
    Ronny Hart stieß gurgelnde Laute aus und sackte langsam zu Boden. »Hilf mir, bitte …«
    Tessa ließ die Hand mit der Waffe sinken.
    Lombardi keuchte. Er warf einen Blick auf den sterbenden Ronny Hart. »Du hast deinen einzigen Zeugen abgeknallt.«
    »Ich brauche keinen Zeugen mehr. Genauso wenig wie der Chicago-Mob.«
    »Kann sein. Aber du wirst es nicht erleben«, sagte Lombardi. Seine rechte Hand mit der Beretta zuckte in die Höhe, die Mündung war auf Tessas Brust gerichtet.
    Er spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Seine Hand umklammerte den Griff der Beretta. Seine Haut fühlte sich kalt und glitschig an, sein Arm zitterte, die Muskeln schienen ihm nicht mehr gehorchen zu wollen. Nur der Finger am Abzug krümmte sich langsam.
    Als Tessa den Colt von sich schleuderte, begriff er jäh, dass sie sich opfern

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