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Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung

Titel: Jerry Cotton - 2907 - Blei ist keine Waehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
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und kettete ihn an die dort angebrachte Eisenstange.
    Phil klemmte sich hinter das Lenkrad und gab Gas.
    ***
    Da saß er also hinter uns. Donald G. Miller, Ex-Detective. Der die einzige Chance zu nutzen versuchte, um dem Knast zu entgehen.
    »Fahren Sie über den Astoria Boulevard«, nuschelte Miller. »Newtown Avenue. Es gibt da einen Eingang, der Lombardi und seinen engsten Mitarbeitern vorbehalten ist.«
    »Auch Ihnen?«
    Diese Frage konnte ich mir nicht verkneifen. Ich sah sein schiefes Gesicht im Rückspiegel. Blut rann aus seinen Mundwinkeln. Er nickte.
    Phil fluchte und schaltete die Sirene an. Der Verkehr kam ins Stocken. Er ließ die Scheibe hinabgleiten. Regen trieb herein, als er das Rundumlicht aufs Dach hievte.
    Sirenengeheul überall. Streifenwagen im Dutzend, deren hektisch kreisende rote und blaue Dachlichter die Wasserschleier auffingen und in ein bizarres Wasserspiel verwandelten wie in einer Open-Air-Show. Dazu kamen die dröhnenden Signalhörner der Fahrzeuge des NYFD.
    »Geht’s nicht etwas schneller?«, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Doch die Stadt war dicht. Der Verkehr konnte jeden Augenblick zusammenbrechen.
    Ich rief die Zentrale. »Was zum Teufel ist hier los? Das ganze verdammte Fire Department und die halbe City Police sind unterwegs …«
    Phil fluchte und wirbelte das Lenkrad herum, als vor ihm, wie aus dem Nichts, ein roter Krankenwagen mit voll aufgeblendeten Scheinwerferbatterien auftauchte. Er ließ ihn vorbei.
    »Wir haben einen Großalarm in Queens, Bezirk Astoria«, kam die Stimme des Kollegen aus der Zentrale.
    Bezirk Astoria, das war genau hier: zwischen Newtown Avenue, Astoria Boulevard und dem Ostufer des East River.
    Phil erspähte eine Lücke und kam einen halben Block weiter.
    »Feuer in einer Großwäscherei …«
    Miller stieß einen erstickten Laut aus, der sich fast wie ein Auflachen anhörte. »Feuer in einer Wäscherei? Mann!«
    »… vermutlich chemische Stoffe freigesetzt«, fuhr die Stimme fort.
    Phil wirbelte das Steuerrad herum, wischte knapp vor einem Bus her. »Das sind die Jungs aus Minnesota«, sagte er angespannt. »Die haben was gedreht.«
    »Sie sind tot«, nuschelte Miller.
    Und wieder ging es nicht mehr weiter.
    »Verdammter Mist!«
    »Nehmen Sie die Durchfahrt dort!« Miller deutete auf das Tor einer Lagerhalle. »Es gibt eine Ausfahrt auf der anderen Seite.«
    Steve Dillaggio meldete sich erneut. »Das Mount Sinai meldet eine gestohlene Ambulanz.«
    Längst war klar, dass es sich bei dem Großalarm um einen Trick handelte.
    Der Mercury rumpelte auf den Gehweg, schrammte einige Müllcontainer, erreichte die Toreinfahrt. Ein kleiner Platz öffnete sich. Phil steuerte den Wagen zwischen aufeinandergestapelten Paletten hindurch in eine schmale Ausfahrt.
    »Das ist der Astoria Boulevard«, sagte Miller. »Jetzt links.«
    Er rüttelte mit seiner Fessel an der Sicherungsstange.
    »Machen Sie mich von der verdammten Stange los. Dann zeige ich Ihnen, wie Sie in den Bau reinkommen.«
    ***
    Der kantige weiße Truck stand in der östlichen Ladehalle. Das Rolltor war durch den Stromausfall auf halber Höhe stecken geblieben. Die Straßenlaternen warfen unscharfe Reflexe auf den Platz vor der Ausfahrt. Die Angestellten, die nach dem Alarm durch alle verfügbaren Türen und Tore hinausgelaufen waren, standen jetzt in Gruppen im Regen und verstärkten das Chaos.
    Luis Vaccaro rannte auf die Streifenwagen zu, deren Cops Anstalten machten, den Block abzuriegeln, um den Spezialfahrzeugen der Feuerwehr die Anfahrt zu ermöglichen. Die ersten Männer in weißen Chemieanzügen sprangen aus ihren Wagen.
    »Wir brauchen keine verdammte Feuerwehr! Haut ab! Wir verwenden keine feuergefährlichen Stoffe!«
    Vaccaro rannte zurück in die Halle, riss die Beifahrertür des Trucks auf. Der Fahrer, Freddy Serra, sah ihn fragend an.
    »Das Tor ist hoch genug«, sagte Vaccaro und stellte sich aufs Trittbrett. »Fahr schon!«
    Bring den Wagen in Sicherheit , hatte Lombardi ihm aufgetragen. Trommele die Männer zusammen, gib Waffen aus, alles, was da ist … Das Problem war nur, Rico Gomez, Paolo Testa und Sean Manning steckten unten im Zählraum fest. Sie würden versuchen, den Aufzugsschacht hinaufzuklettern. Bisher hatten er, Vaccaro, Don Miller und Mark Walsh das Beladen und die Abfahrt des Trucks mit den Dollars überwacht. Und Freddy Serra, der Fahrer, sowieso. Ronny »Chicken« Hart hatte als Reserve bereitgestanden. Nie war etwas passiert. Freddy Serra

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