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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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wir den East River und gelangten so nach Queens. Bis zur Crescent Street war es dann nicht mehr weit.
    Das von uns gesuchte Gebäude war nicht schwer zu finden. Es stach aufgrund seiner schönen Fassade deutlich aus der Umgebung heraus. Ich hatte den Eindruck, dass unser Verdächtiger, der Besitzer des Weingeschäfts, für eine Renovierung der Fassade gesorgt hatte, denn deren Farbgestaltung harmonierte mit der seines Geschäfts.
    »Schicker Laden«, bemerkte Phil. »Wirkt einladend.«
    »Soll wohl auch so sein«, sagte ich.
    Wir traten durch die sich automatisch öffnende Glastür ein und schauten uns um. Überall standen hölzerne Kisten und Regale mit Weinflaschen. Auf großen, handgeschriebenen Schildern standen die Weinsorten, von denen mir nur wenige ein Begriff waren. Der Boden war auch aus Holz, dunkles Parkett.
    Es dauerte nur zehn Sekunden, da erschien eine Frau von Mitte dreißig und strahlte uns an. Sie trug ein relativ eng anliegendes, farbenfrohes Kleid und passende Schuhe. Ihre sonnengebräunte Haut passte zu den dunklen Augen und den schwarzen Haaren.
    »Guten Tag, meine Herren, was kann ich für Sie tun?«, fragte sie.
    »Guten Tag, Madam«, erwiderte ich. »Mein Kollege und ich sind vom FBI New York und wir würden gern mit Mister Guilamento sprechen. Ist er da?«
    Ihr freundlicher Gesichtsausdruck wurde ernster. »Ja, er ist da. Worum geht es denn?«
    »Das würden wir gern mit ihm selbst besprechen«, sagte ich.
    »Ich bin seine Schwester, Sie können auch mit mir reden«, sagte sie energisch.
    »Es geht um eine Routinebefragung, bei der wir ihm persönlich ein paar Fragen stellen müssen«, wiederholte ich. »Also, können Sie uns zu ihm bringen?«
    Sie verlangte noch, unsere Ausweise zu sehen, und willigte dann ein.
    »Gut, dann bringe ich Sie zu ihm«, sagte sie, drehte sich und ging vor, erst in den hinteren Bereich, dann in das Treppenhaus und schließlich hinauf zur ersten Etage.
    »Aber bitte, seien Sie nett, in seiner Verfassung kann er keine Aufregung gebrauchen«, sagte sie, als wir vor einer Wohnungstür standen.
    »In seiner Verfassung?«, fragte ich. »Was ist denn mit ihm?«
    »Das wissen Sie nicht?«, fragte sie überrascht. »Ich dachte, Sie wären deshalb hier.«
    Ich schaute sie fragend an und sie fuhr fort. »Rocco hatte Urlaub in Ägypten gemacht, und dort hat ihn irgendetwas gebissen oder gestochen, ich weiß nicht genau. Auf jeden Fall ist sein Bein ziemlich angeschwollen und es geht ihm nicht gut. Der Arzt hat ihn mit Antibiotika vollgepumpt und ihm absolute Bettruhe verordnet. Und das schon seit zwei Wochen. Ich habe so lange das Geschäft übernommen und kümmere mich um ihn. Eigentlich wohne ich ja in Brooklyn, aber in der letzten Zeit bin ich vor allem hier. Ist günstiger, als wenn er ins Krankenhaus geht.«
    »Interessant«, sagte ich. »Können Sie uns den Namen und die Adresse des Arztes geben?«
    »Klar, kein Problem«, antwortete sie.
    »Gut, dann werden wir das Gespräch mit Ihrem Bruder kurz halten«, sagte ich.
    Sie nickte schweigend und öffnete die Wohnungstür.
    »Rocco, du hast Besuch«, rief sie in die Wohnung hinein.
    »Wer ist es denn?«, fragte eine schwach klingende Stimme.
    »Keine Freunde, nur ein paar Männer vom FBI«, sagte sie und führte uns zu ihm.
    Wir betraten das Wohnzimmer der Wohnung, in dem er auf einem Schlafsofa lag – so, dass er den Fernseher gut im Blick hatte. Neben ihm auf dem Tisch lagen eine Menge Medikamentenschachteln und Tücher und etwas zu essen und zu trinken.
    Guilamento selbst sah ziemlich mitgenommen und blass aus. Man musste kein Arzt sein, um zu erkennen, dass er in schlechter körperlicher Verfassung war.
    »Mister Guilamento, wir sind die FBI-Agents Decker und Cotton«, stellte ich uns vor.
    »Hallo«, erwiderte er und räusperte sich anschließend. »Was führt Sie zu mir? Hat es mit meiner Vergiftung zu tun?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, wir überprüfen nur ein paar Personen, reine Routine. Dazu müssten wir wissen, ob Sie in den letzten fünf Tagen die ganze Zeit hier im Zimmer waren.«
    Er rang sich ein Lächeln ab. »Ich wäre froh, wenn ich sagen könnte, dass es nicht so war. Aber mit meinem Bein komme ich nicht weit. Außerdem hat mein Arzt mir Ruhe verordnet. Wollen Sie mal sehen?«
    Er zog seine Bettdecke zur Seite und seine Beine kamen zum Vorschein. Das rechte war total geschwollen.
    »Reicht Ihnen das als Antwort?«, fragte er.
    »Ja, definitiv«, sagte ich.
    Wir verabschiedeten uns von ihm und

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