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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Oder haben Sie Beweise?«
    »Einige Indizien, die für seine Schuld sprechen«, antwortete Phil.
    »Und um welche handelt es sich dabei?«, fragte der Anwalt.
    Phil antwortete entsprechend.
    »Das ist dünn, sehr dünn«, sagte der Anwalt. »Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder behalten Sie ihn für achtundvierzig Stunden hier und lassen ihn dann laufen, wobei Sie dann eine Klage wegen willkürlicher Verhaftung riskieren, oder Sie entscheiden sich für das Richtige und lassen ihn sofort frei. Es ist Ihre Entscheidung, meine Herren.«
    »Geben Sie uns einen Moment Zeit«, sagte ich und ging zusammen mit Phil in ein Nebenzimmer.
    »Er hat natürlich recht, viel haben wir nicht. Und es sieht nicht so aus, als wäre Oulders geständig«, sagte ich.
    Phil nickte. »Ja, stimmt. Aber wenn er der Täter ist? Wir können ihn doch nicht so einfach auf freien Fuß setzen.«
    Ich lächelte. »Wiegen wir ihn in Sicherheit. Wir entlassen ihn und sorgen dafür, dass er beschattet wird. Dann können wir ihn auf frischer Tat ertappen.«
    Phil überlegte kurz. »Na gut, tun wir so, als hätte uns der Anwalt genug zugesetzt.«
    Wir verließen das Zimmer.
    Der Anwalt wartete ungeduldig. »Und?«
    »Sie haben gewonnen, wir lassen ihn frei«, sagte ich.
    »Das ist die richtige Entscheidung«, sagte der Anwalt und zeigte ein Siegerlächeln.
    Er informierte seinen Mandanten und ich erledigte die nötigen Formalitäten, während sich Phil mit Mr High kurzschloss, um die Beschattung zu organisieren.
    »Alles erledigt«, sagte Phil, nachdem wir Oulders freigelassen hatten. »Mister High hat zwei Agents abgestellt, die sich um Oulders kümmern.«
    »Gut, dann werden wir bald wissen, ob er derjenige ist, den wir suchen«, antwortete ich.
    »Und was jetzt?«, fragte Phil. »Gehen wir die Verdächtigen auf unserer Liste weiter durch?«
    »Entweder das, oder wir finden heraus, wer die unbekannte Quelle ist, von der wir die anonymen Hinweise erhalten haben.«
    Phil schaute mich fragend an. »Du findest das auch verdächtig, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Irgendwie schon – zumindest wenn wir nachweisen können, dass die Hinweise von derselben Quelle stammen.«
    »Daran hatte ich auch schon gedacht«, meinte Phil. »Vielleicht sind wir bei unseren Ermittlungen jemandem zu nahe gekommen und er versucht nun, uns von ihm abzulenken. Hast du einen Verdacht?«
    »Es müsste jemand sein, dessen Alibi nicht stimmt. Da kommen mir vor allem Tim Wilder und Anthony Mulligatany in den Sinn«, antwortete ich.
    »Gut, dann sollten wir mit Mister High klären, in welcher Form die anonymen Hinweise eingegangen sind«, meinte Phil. »Bei der Gelegenheit können wir ihn gleich auf den neuesten Stand bringen.«
    Wir gingen zum Büro von Mr High. Dort trafen wir auf Helen, die uns freundlich empfing.
    »Ist der Chef da?«, fragte Phil.
    Sie nickte. »In seinem Büro. Ich sage kurz Bescheid, dass ihr da seid.«
    Schon während sie das sagte, nahm sie den Telefonhörer ab. Dann informierte sie Mr High über unsere Anwesenheit.
    »Ihr könnt reingehen«, sagte sie zu uns und fügte hinzu: »Soll ich euch Kaffee bringen?«
    »Gerne«, erwiderte Phil strahlend.
    Wir betraten das Büro unseres Chefs und nahmen Platz. Helen versorgte uns und ihn mit Kaffee, dann erstatteten wir ihm Bericht.
    Interessant wurde es, als wir ihn auf die anonymen Hinweise ansprachen.
    »Ich hatte bereits angeordnet, das zu überprüfen«, sagte er. »Beide Hinweise gingen über E-Mail ein. Von zwei verschiedenen Accounts. Die dazugehörigen Namen sind allerdings offenbar Fantasienamen: Peter Smith und Jim Jones.«
    »Ja, die hören sich nicht sehr authentisch an«, meinte Phil.
    »Vom Stil her weisen die beiden Texte eine gewisse Ähnlichkeit auf, was darauf hindeutet, dass es sich um denselben Urheber handeln könnte. Diese Vermutung wird durch die Tatsache gestützt, dass sie von dem gleichen Internet-Café verschickt wurden.«
    »Bingo«, meinte Phil. »Da sollten wir uns umhören. Vielleicht haben die sogar Überwachungskameras, sodass wir den Absender identifizieren können.«
    »Gut möglich«, meinte Mr High und reichte Phil die Unterlagen inklusive der Adresse des Internet-Cafés.
    Wir verabschiedeten uns von ihm und machten uns auf den Weg.
    Ich hatte das gute Gefühl, dass wir der Lösung unseres Falles näherkamen.
    ***
    Das von Mr High erwähnte Internet-Café befand sich auf der Varick Street, auf der Lower West Side von Manhattan. Von außen sah es ziemlich hipp aus, mit

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