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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte: »Ich sage jetzt kein Wort mehr ohne meinen Anwalt Donald Sunhauser. Holen Sie ihn her, dann werde ich gestehen!«
    Mit diesen Worten endete jede Kommunikation von ihm mit Phil. Er war danach nicht mehr bereit, irgendetwas zu sagen.
    Phil verließ das Verhörzimmer schließlich und schaute mich an. »Das war’s, mehr bekomme ich nicht aus ihm raus. Rufen wir seinen Anwalt an, dann sehen wir weiter.«
    »Ja, machen wir das«, sagte ich. »Egal, was er getan hat, er war immerhin viele Jahre beim Fire Department New York und hat dort einen guten Job gemacht. Entsprechend werden wir ihn auch behandeln.«
    »Ich suche eben diesen Sunhauser raus«, meinte Phil und benutzte sein Smartphone, um den Rechtsanwalt ausfindig zu machen.
    »Komisch«, meinte er. »Es gibt nur einen Donald Sunhauser in New York, und der ist kein Rechtsanwalt, sondern Psychologe.«
    »Vielleicht kennt er Roberts«, sagte ich.
    »Gut, ich rufe an«, meinte Phil und wählte die Nummer von Dr. Sunhauser.
    Der meldete sich mit tiefer Bassstimme, die ich über die Freisprecheinrichtung hören konnte. »Sunhauser, ja bitte?«
    »Dr. Sunhauser, hier ist Special Agent Phil Decker vom FBI New York«, meldete sich Phil.
    »FBI?«, fragte Dr. Sunhauser erstaunt. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Kennen Sie einen gewissen Daniel Roberts?«, fragte Phil.
    »Ja, natürlich, das ist einer meiner Patienten«, antwortete Dr. Sunhauser. »Wieso? Ist ihm etwas passiert?«
    »Wir haben ihn in Gewahrsam genommen und verhört. Er will aber nur reden, wenn Sie anwesend sind. Könnten Sie zu uns kommen, zum FBI Field Office an der Federal Plaza?«
    Der Psychologe zögerte einen Moment. »Nun, das kommt etwas überraschend. Aber ja, ich fahre gleich los. Dauert aber bestimmt eine Stunde, bis ich bei Ihnen bin.«
    »Kein Problem«, sagte Phil und beendete das Gespräch.
    »Ein Psychologe und kein Rechtsanwalt, aber offenbar der Mann, den Roberts sprechen wollte«, sagte ich. »Interessant.«
    Wir stellten ein paar Recherchen über Dr. Sunhauser an. Er war seit ein paar Jahren als Psychologe tätig und betreute auch Mitarbeiter des Fire Department New York.
    »Bin gespannt, was er uns über Roberts zu erzählen hat – und ob er ihn zum Reden bringen kann«, meinte Phil.
    ***
    Dr. Sunhauser erschien etwa anderthalb Stunden nach unserem Telefongespräch mit ihm. Er trug einen Anzug mit Weste, aber keine Krawatte. Dazu hatte er dunkle Sneakers an.
    »Wo ist Roberts? Und wie geht es ihm?«, waren seine ersten Fragen nach einer kurzen Begrüßung.
    »Er befindet sich im Verhörzimmer und es geht ihm relativ gut«, antwortete ich. »Zumindest den Umständen entsprechend.«
    »Und was für Umstände sind das?«, fragte der Doktor.
    »Wir haben ihn wegen Brandstiftung festgenommen«, antwortete ich. »Bezüglich der drei Brände, die kürzlich in New York stattgefunden haben: Er hat mir gegenüber zugegeben, dass er sie gelegt hat. Aber seit wir ihn hierhergebracht haben, schweigt er. Zuletzt hat er nach seinem Anwalt verlangt – nach Ihnen.«
    Dr. Sunhauser schaute mich zweifelnd an. »Daniel Roberts ein Brandstifter? Das halte ich für unwahrscheinlich. Haben Sie ihn mit Suggestivfragen dazu gebracht, die Tat zuzugeben?«
    Ich lächelte. »Nein, keineswegs.«
    »Wenn Sie Roberts so gut wie ich kennen würden, dann wäre Ihnen klar, dass der Mann so etwas niemals tun würde«, sagte der Doktor und fügte hinzu: »Was nicht ausschließt, dass er es behauptet. Kann ich mit ihm reden?«
    »Ja, kein Problem«, sagte ich und führte ihn zum Verhörzimmer.
    »Dann wollen wir mal sehen, ob der Doc was bei ihm erreicht«, sagte Phil, nachdem der Psychologe das Verhörzimmer betreten hatte.
    Wir warteten in der Nähe des Zimmers. Aus rechtlichen Gründen durften wir nicht zuhören.
    Dr. Sunhauser erschien etwa zehn Minuten später wieder vor dem Verhörzimmer.
    »Es ist so, wie ich es mir gedacht hatte«, sagte er. »Falscher Alarm.«
    »Falscher Alarm?«, fragte Phil nach. »Was genau meinen Sie damit?«
    Der Psychologe nahm seine Brille ab, rieb sich die Augen und setzte sie wieder auf. »Roberts befindet sich schon länger bei mir in Behandlung. Über einige Dinge kann ich aufgrund der Schweigepflicht nicht reden. Ich kann Ihnen aber so viel sagen: Der Mann denkt, er habe eine Menge Schuld auf sich geladen, ausgelöst durch den Tod einiger seiner Männer bei 9/11. Diese Schuldzuweisung hat sich im Laufe der Jahre enorm gesteigert. Jetzt ist es so, dass er sich selbst für alle

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