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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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verurteilen zu können, brauchten wir etwas mehr: Wir mussten sie auf frischer Tat ertappen. Das bedeutete, dass wir nach wie vor vorsichtig sein mussten, um nicht entdeckt zu werden.
    »Jetzt ist er in einer Gasse verschwunden – wahrscheinlich zwischen zwei Häusern, das kann ich von hier aus nicht sehen«, sagte Phil.
    »Dann nichts wie los«, sagte ich.
    Wir verließen den Wagen und achteten darauf, keine übermäßigen Geräusche zu machen, insbesondere nicht beim Schließen der Wagentüren. Dann eilten wir in Richtung des Täters.
    An der Ecke zur Gasse, in die der Täter eingebogen war, machten wir Halt. Ich schaute nach und sah, wie der Verfolgte sich mit einer Brechstange an einer Tür des linken Gebäudes zu schaffen machte.
    Zeit einzugreifen! Ich ging mit schnellen Schritten auf die Person los, Phil war direkt hinter mir und hatte, genau wie ich, seine Waffe gezogen.
    »Hände hoch, FBI!«, rief ich energisch.
    Die Person zuckte zusammen und drehte sich um. Einen kurzen Augenblick lang sah ich ihr Gesicht im Schein einer Straßenlaterne. Es war Anthony Mulligatany!
    »Mister Mulligatany, es ist vorbei!«, sagte ich, wobei ich meiner Stimme diesmal einen ruhigen Klang gab.
    Er ließ die Brechstange und anschließend den großen Kanister, den er bei sich trug, fallen. Offenbar wollte er sich ergeben.
    Ich wartete einen Moment und machte dann einen Schritt nach vorne, auf ihn zu, um ihm Handschellen anzulegen.
    »Nein, es ist noch nicht vorbei, noch lange nicht!«, stieß er plötzlich aus und ließ etwas Brennendes fallen.
    Von einem Moment auf den anderen entzündete sich eine Benzinlache, die sich auf dem Boden gebildet hatte. Offenbar hatte er den Kanister geöffnet, bevor er ihn fallen gelassen hatte.
    Er machte einen Satz zur Seite und versuchte zu entkommen, während das Feuer immer heftiger brannte.
    »Ich kümmere mich um das Feuer, schnapp du dir den Kerl!«, sagte Phil.
    Ich nickte und lief los. Mulligatany hatte keinen großen Vorsprung, höchstens zwanzig Yards. Und er war nicht sehr schnell. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich ihn eingeholt, war neben ihm und versetzte ihm einen seitlichen Stoß, sodass er vor die Mauer des Gebäudes prallte und hinfiel.
    »Das werden Sie bereuen!«, stieß er wutentbrannt aus.
    Noch während er auf dem Boden lag, zog er ein Butterflymesser heraus und wollte es gerade einsatzbereit machen, als ich es ihm mit einem gezielten Tritt aus der Hand schleuderte.
    Eine weitere Gelegenheit für Gegenwehr gab ich ihm nicht. Mit einem Griff drehte ich ihn auf den Bauch, packte seine Arme und legte ihm Handschellen an.
    »Mister Mulligatany, ich verhafte Sie wegen mehrfacher Brandstiftung, Sachbeschädigung und Mord«, sagte ich und nannte ihm seine Rechte.
    »Sie verstehen das nicht, Sie verstehen das einfach nicht, Sie Banause«, sagte er, als ich in der Ferne schon die Sirenen der Feuerwehrfahrzeuge hörte.
    »Was verstehe ich nicht?«, fragte ich, als wir das Feuer sahen, das Phil in den Griff zu bekommen suchte.
    »Sehen Sie denn nicht, wie es brennt?«, fragte er mich ein wenig entrückt. »Dieses Licht, diese wärmespendende und gleichzeitig zerstörerische Energie. Das Feuer vernichtet alles, wie das Ende der Schöpfung.«
    Ich hatte weder Lust noch Zeit, mich mit ihm darüber zu unterhalten, und machte ihn mit den Handschellen an einer Laterne fest, um Phil helfen zu können. Kurz darauf kamen die Feuerwehrleute und löschten das Feuer endgültig.
    »So, das war’s mit Ihrem Feuerzauber«, sagte Phil Mulligatany ins Gesicht.
    »Ein anderer wird mein Werk weiterführen!«, sagte er, einer Drohung gleich.
    ***
    Doch nichts dergleichen geschah. Der Feuerzauber hatte mit Mulligatanys Verhaftung ein Ende. Es war auch nicht schwierig, ihn zu einem Geständnis bezüglich der anderen Brandstiftungen in New York und der vorangegangenen in Boston und Washington zu bringen.
    Die Agents Dexman und Mulgrew, die nach Miss Che-Wang schauten, fanden sie in sediertem Zustand vor. Eine Blutuntersuchung ergab, dass sie Schlafmittel bekommen hatte. Als sie das erfuhr und darüber informiert wurde, was ihr Freund getan hatte, trennte sie sich sofort von ihm und kehrte der Kunstbranche den Rücken. Wie ich später erfuhr, wurde sie eine erfolgreiche Geschäftsfrau.
    Und was unseren Fall anging: Wir hatten den Feuerteufel von Boston zur Strecke gebracht und wieder für ein Stück mehr Sicherheit in New York gesorgt.
    ***
    ENDE

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