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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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vielleicht bei den in der Nähe des Tatorts befindlichen Geschäften, die um diese Zeit auf hatten.«
    »Oder bei den umliegenden Tankstellen«, meinte Phil. »Wenn der Täter das Benzin direkt bei der Tankstelle in einen Kanister gefüllt hat, ist er vielleicht aufgefallen. Das kommt nicht so oft vor.«
    Wir machten uns auf den Weg und setzten unsere Ermittlungen vor Ort fort. Die Hinweise, die wir erhielten, waren allerdings noch ungenauer als die von Tucker.
    ***
    McLintock war es nicht besser ergangen. Er hatte gar nichts über den Brandstifter herausgefunden. Keiner der Leute, die er kontaktiert hatte, wusste etwas.
    »Der Typ arbeitet also wahrscheinlich allein«, folgerte Phil, als wir uns in unserem Büro trafen. »Macht ja auch Sinn. Für das, was er macht, benötigt er keine Komplizen.«
    »Es liegt wohl auch in seiner Natur, so vorzugehen«, meinte McLintock. »Was uns zu seinem Profil bringt. Ist Agent Fairfax mit der Erstellung fertig?«
    »Sollte bald so weit sein«, meinte Phil. »Das hat sie uns zumindest gesagt, als wir auf der Fahrt hierher bei ihr angerufen haben.«
    In dem Augenblick tauchte Agent Fairfax auf.
    Sie lächelte charmant. »Bin ich gerade das Gesprächsthema der Herren?«
    »Du und dein Profil – beziehungsweise genauer gesagt das des Täters«, antwortete Phil freundlich.
    »Das ist, wie versprochen, fertig. Zumindest so weit, wie ich es anhand der vorliegenden Unterlagen erstellen konnte«, sagte sie und nahm Platz.
    Unsere Augen richteten sich auf sie.
    Agent Fairfax räusperte sich und legte los. »Also, der Täter ist wahrscheinlich ein Mann, stammt von der Ostküste und hat einen beträchtlichen materiellen Schaden erlitten – wahrscheinlich durch Feuer. Über das Alter kann ich nicht viel sagen, wohl aber über seine Motivation. Die ist nämlich Rache. Er will sich für das, was ihm geschehen ist, rächen. Und dazu bedient er sich der gleichen Naturgewalt, die ihm den Schaden zugefügt hat.«
    »Ehrlich?«, meinte Phil. »Wäre es nicht logischer, wenn er Feuer bekämpfen würde, statt es als Werkzeug einzusetzen?«
    »Logischer schon«, antwortete Agent Fairfax. »Zumindest von einem gewissen Standpunkt aus. Ein Mensch kann aber durch etwas so sehr überwältigt werden, dass er quasi zu dem wird, was ihn überwältigt hat. Nehmen wir als Beispiel ein Mädchen, das immer wieder von ihrem Vater verprügelt wurde. Es kann gut sein, dass sie später Eigenschaften ihres Vaters annimmt. Manchmal wird das so extrem, dass sie sich völlig wie ihr Vater verhält. Bei unserem Täter sieht es ähnlich aus. Er hat einen körperlichen oder seelischen Schmerz durch Feuer erlitten und lebt das jetzt aus, indem er selbst Feuer legt.«
    »Interessant«, sagte ich. »Und die Tatsache, dass das immer während der Fire Prevention Week passiert? Bedeutet das, dass sein Trauma aus dieser Zeit stammt?«
    »Wäre möglich, ist aber unwahrscheinlich«, antwortete die Profilerin. »Ich denke, das ist eher der Auslöser. In dieser Woche wird das Thema Feuer in den Medien, von der Feuerwehr und den Städten massiv gepuscht.«
    »Das gibt uns ein paar Parameter, mit denen wir nach dem Täter suchen können«, meinte Phil. »Gibt es sonst noch etwas?«
    »Hier ist das gesamte Profil«, erwiderte Agent Fairfax und legte eine CD auf Phils Tisch. »Da stehen alle Details drin. Was ich für wichtig halte, ist, dass der Mann kein geregeltes Leben hat. Er ist also kein Arbeiter, der jeden Tag von acht bis fünf in der Fabrik steht. Nein, eher ein Handlungsreisender, Künstler oder Freiberufler.«
    »Das grenzt die Zielgruppe weiter ein«, sagte ich. »Vielen Dank.«
    »Gern geschehen«, sagte die Profilerin, erhob sich und schaute erst Phil, dann McLintock und schließlich mich an. »Wenn ihr noch was braucht – ich bin noch eine Weile in meinem Büro – gerade kam wieder Arbeit rein.«
    Sie verließ das Büro.
    »Nette Frau«, meinte McLintock. »Ist sie eigentlich verheiratet?«
    »Ich glaube nicht«, meinte Phil und lächelte. »Aber ja, sie ist ziemlich nett. Doch bevor Sie sie zum Essen einladen, sollten wir den Fall lösen.«
    McLintock lächelte. »Klar, war nur so eine Frage. Und was machen wir jetzt? Gehen wir Akten durch?«
    »So ähnlich«, antwortete ich. »Wir füttern den Computer mit den Parametern, die wir gerade erhalten haben, und lassen ihn eine Liste Verdächtiger erstellen. Brände werden ja gemeldet, womit wir jeden, der mit einem Feuer zu tun hatte, im Computer gespeichert haben. Das

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