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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich im ersten Stockwerk. Ein Mann mit tiefen Falten im Gesicht – wahrscheinlich Tucker – streckte den Kopf aus dem Türspalt heraus und musterte uns argwöhnisch. Er war schätzungsweise Mitte fünfzig und roch nach Alkohol.
    »Sie sind wirklich vom FBI?«, fragte er, während sein Blick zwischen Phil und mir hin und her wanderte.
    »Ja, sind wir«, antwortete Phil und zeigte ihm seine Dienstmarke.
    Tucker schaute sie sich gründlich an. »So eine habe ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Ihr Jungs vom FBI verirrt euch nur sehr selten in diese Gegend.«
    »Gut möglich«, sagte Phil. »Können wir reinkommen? Es geht um ein paar Fragen, die wir bezüglich des Feuers in der letzten Nacht haben.«
    Tucker nickte. »Aha, darum sind Sie hier. Ja, kommen Sie rein!«
    Er öffnete die Tür weiter und ließ uns eintreten.
    Seine Wohnung war ziemlich sauber, was mich überraschte. Von jemandem, der so sehr nach Alkohol roch, hatte ich etwas anderes erwartet.
    »Nehmen Sie doch Platz«, sagte er, deutete auf eine hellrote Couch, die farblich zu nichts in seinem Wohnzimmer passte, und holte ein paar Gläser. »Ich habe nicht so oft Besuch.«
    Wir setzten uns und er schenkte Mineralwasser ein. Dann ließ er sich in den breiten Ledersessel gegenüber dem Sofa fallen.
    »Ja, das mit dem Feuer war schon eine Sache«, meinte Tucker und nahm einen Schluck aus seinem Glas.
    »Stokers, der Inhaber des Pubs um die Ecke, hatte uns gesagt, dass Sie etwas gesehen haben«, lenkte Phil das Gespräch in die richtige Richtung.
    »Ja, der gute alte Jimmy, hört alles, vergisst nie etwas«, kommentierte Tucker und lächelte. »Aber es stimmt, ich war gestern Nacht in der Nähe des Gebäudes, bevor das Feuer ausbrach. Und da ist mir etwas aufgefallen. Ich habe mir gestern keine besonderen Gedanken darüber gemacht, aber jetzt, wo ich weiß, dass es da ein Feuer gegeben hat, sieht das anders aus.«
    »Und was genau haben Sie gesehen?«, fragte Phil gespannt.
    Tucker beugte sich nach vorn. »Es war gegen elf, glaube ich. Schon dunkel und in der Gegend war nicht mehr viel los. Da sah ich, wie jemand aus dem Gebäude kam, das später in Flammen aufging. Er kam raus, ging nach rechts und verschwand in der nächsten Seitenstraße. Ich dachte mir, dass es ungewöhnlich sei, dass irgendein Bürohengst noch so spät arbeitete, machte mir darüber aber keine weiteren Gedanken.«
    »Können Sie die Person beschreiben?«, wollte ich wissen.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Trug einen langen, dunklen Mantel, hatte eine Mütze auf und das Gesicht war nicht zu erkennen. Hatte den Schal hochgezogen, glaube ich. Es war recht dunkel, also habe ich keine Details erkannt. Von der Art der Bewegung, würde ich sagen, dass es ein Mann war.«
    »Und die Größe?«, fragte ich weiter.
    »Etwas kleiner als Sie, würde ich sagen«, antwortete er. »Aber das ist schwer zu beurteilen, da er allein und ziemlich weit weg war.«
    »Sie haben nicht zufällig beobachtet, ob er in ein Auto eingestiegen ist, oder etwas in der Art?«, fragte Phil.
    »Nein, leider nicht«, sagte Tucker. »Ich kann Ihnen nur das sagen, was ich beobachtet habe. Und das war nicht viel.«
    »Immerhin haben wir jetzt eine grobe Beschreibung«, sagte ich. »Vielen Dank, das hilft uns vielleicht weiter.«
    »Gern geschehen«, sagte Tucker und lächelte zufrieden.
    Wir verabschiedeten uns von ihm, verließen das Gebäude und gingen zum Jaguar zurück.
    »Viel können wir mit seiner Aussage aber nicht anfangen«, meinte Phil. »Wenn er den Täter gesehen hätte, wäre das was anderes gewesen, aber so … bleibt auch noch die Frage offen, ob es wirklich der Brandstifter war.«
    »Laut Aussage der Bauarbeiter und des Eigentümers hat sich so spät außer dem Nachtwächter niemand mehr im Gebäude aufgehalten. Es könnte also der Täter gewesen sein«, sagte ich. »Das kann bei der Überprüfung der Videoaufzeichnungen berücksichtigt werden. Fragt sich nur, warum der Nachtwächter ihn nicht bemerkt hat.«
    »Der hat vielleicht schon geschlafen oder war woanders im Haus unterwegs«, mutmaßte Phil. »Da es keine funktionierende Alarmanlage gab und der Nachtwächter seinen Job nicht sehr ernst genommen hat, konnte der Täter unbemerkt ins Gebäude eindringen, den Brandsatz hinstellen und wieder verschwinden. Dazu waren nicht mehr als ein paar Minuten nötig.«
    »Hört sich plausibel an«, sagte ich. »Hören wir uns weiter um – vielleicht hat sonst noch jemand etwas gesehen,

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