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Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung

Titel: Jerry Cotton - 2908 - Die Fackel der Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Informant schon mehrmals gute Dienste geleistet hatte, nahmen wir seine Aktivitäten nicht genauer unter die Lupe. Wir waren ohnehin eher an größeren Fischen interessiert.
    »Oh, seltener Besuch in meiner bescheidenen Hütte«, begrüßte Stokers uns freundlich.
    »Hast dem Laden ja einen neuen Anstrich verpasst – sieht gut aus«, erwiderte Phil.
    Stokers lächelte. »Ja, ab und zu muss man was investieren, damit das Geschäft läuft.«
    »So ist es«, sagte ich.
    »Möchtet ihr was zu trinken?«, fragte er.
    »Eigentlich sind wir mehr an was anderem interessiert«, sagte ich leise, sodass die anderen Gäste im Pub es nicht mitbekamen.
    Stokers holte zwei Gläser hinter der Theke hervor und schenkte uns ein.
    »Muss sein, damit die Leute hier nicht auf dumme Gedanken kommen«, flüsterte er uns zu.
    »Na dann«, sagte ich und setzte das Glas an, ohne zu trinken.
    »Was für ein Zeug ist das denn?«, fragte Phil, der, soweit ich sehen konnte, ebenfalls nichts getrunken hatte.
    »Bestes Feuerwasser«, antwortete Stokers lächelnd. »Was für echte Männer.«
    Bevor er und Phil eine Diskussion über echte Männer beginnen konnten, kam ich auf den Grund unseres Besuchs zu sprechen.
    »Hast du von den beiden Bränden gehört, gestern und heute früh?«, fragte ich ihn.
    Er schaute mich an und nickte wortlos.
    »Wir sind auf der Suche nach dem Täter«, fuhr ich fort.
    »Stimmt es, dass ein Mann in dem Feuer umgekommen ist?«, fragte Stokers.
    »Ja, ein Nachtwächter. Ist erstickt. Ziemlich übel«, antwortete ich. »Du hörst doch viel und weißt, was hier in der Gegend vor sich geht. Hast du irgendwas aufgeschnappt?«
    Stokers verzog das Gesicht. »Die Feuer waren natürlich Thema, vor allem das letzte. Ein paar Leute, die ich kenne, machen sich in die Hosen und schlafen nachts fast nicht mehr, weil sie fürchten, vom Feuer überrascht zu werden. Und ich schätze, dass die Verkäufe von Rauchmeldern rapide ansteigen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte ich. »Und etwas Konkretes? Hat vielleicht jemand etwas gesehen, das mit den Bränden zu tun hatte oder haben könnte?«
    Unser Informant schüttelte den Kopf. »Nein, nicht wirklich – wobei … Ben Tucker hat was erwähnt. Irgendwas von einem Typ, den er gesehen hatte. Er war hier und hat darüber mit mir gesprochen, aber dann wurden wir unterbrochen.«
    »Und wo finden wir den Mann?«, fragte Phil.
    Stokers schaute ihn an. »Der hat sicher nichts mit dem Feuer zu tun, ist ein anständiger Kerl.«
    »Ich habe auch nichts Gegenteiliges behauptet«, meinte Phil. »Wir wollen ihn nur befragen – als Zeugen.«
    »Wollte nur sichergehen, dass wir uns verstehen«, sagte Stokers, schrieb Tuckers Adresse auf und reichte sie Phil. »Ich habe einen Ruf zu verlieren. Wenn ich der Polizei einen Namen nenne und der dadurch in Schwierigkeiten gerät, reden die Leute nicht mehr mit mir und ihr bekommt auch keine Informationen mehr.«
    »Ist klar«, meinte Phil. »Wir werden ihn mit Samthandschuhen anfassen.«
    »Dann ist ja gut«, sagte Stokers.
    Ich legte ein paar Dollar auf den Tresen, bedankte mich und dann verließen wir den Pub.
    »Ist nicht weit von hier«, meinte Phil. »Wir können zu Fuß gehen.«
    »Warum nicht«, erwiderte ich. »Kann nicht schaden, sich die Füße zu vertreten.«
    ***
    Die Gegend, in der wir uns befanden, war nichts Besonderes. Keine tollen Häuser und teuren Geschäfte wie in Manhattan. Aber die Menschen, die hier geboren wurden, blieben größtenteils hier, weil es eben ihre Heimat war. Und nicht zuletzt sicherlich auch, weil man sich das Leben hier leisten konnte.
    Kaum zehn Minuten später hatten wir unser Ziel erreicht: ein Wohnhaus mit zwölf Einheiten, in dem Ben Tucker wohnen sollte.
    »Ein Tucker wohnt hier«, meinte Phil nach einem Blick auf die Klingeln.
    »Dann wollen wir dem Herrn mal einen Besuch abstatten«, sagte ich.
    Phil klingelte.
    »Ja? Wer da?«, krächzte eine alte Männerstimme aus der Gegensprechanlage.
    »Mister Tucker, wir sind vom FBI New York und würden uns gerne mit Ihnen unterhalten«, antwortete Phil.
    »Hört auf mit euren Scherzen«, dröhnte es aus der Gegensprechanlage.
    »Das ist kein Scherz«, entgegnete Phil ruhig. »Lassen Sie uns bitte rein!«
    Der Türsommer ertönte und wir traten ein.
    Der Hausflur sah ziemlich verwohnt aus. Von den Wänden war der Putz heruntergebröckelt und die Treppen waren ausgetreten. Wir schenkten dem keine große Aufmerksamkeit, sondern suchten Tuckers Wohnung.
    Sie befand

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