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Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Titel: Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
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lassen.
    »Was wolltest du denn sagen?«, fragte er mit angestrengt ruhiger Stimme. Falls dem Hamilton-Spross eine rassistische Äußerung auf der Zunge gelegen hatte, schluckte er sie klugerweise herunter. Dann zog Blair seine Waffe, so blitzschnell, dass Hamilton verwirrt blinzelte, als er die SIG Sauer in den Händen seines Gegenübers sah.
    »Leg den Schlagring auf den Boden. Leg dich dazu, auf den Bauch, Hände hinter dem Rücken. Und zwar plötzlich, sonst schieße ich dir ins Bein.« Blair knurrte seine Anweisungen. Hank Hamilton brauchte ein paar Sekunden, bis er begriff, wie aussichtslos seine Lage war. Dann tat er, was Blair ihm befohlen hatte.
    Kaum lag Hamilton am Boden, hatte Blair ihm bereits Handschellen angelegt und ihn wieder auf die Beine gezerrt. Der Junge hatte Tränen in den Augen und sah aus wie ein Häuflein Elend, als der Special Agent ihn zurück zum Wohnwagenpark und zu seinem Wagen zerrte. Vorbei an den Männern, die dort immer noch herumhingen und die beiden stumm anstarrten.
    »Wenn dein Vater zurückkommt, holt er dich wieder heraus«, rief einer von Hanks Kumpeln. Doch der alte Hamilton war nicht in Sicht, und von den anderen Anwesenden rührte keiner auch nur einen Finger, als Blair den jungen Hamilton in seinen Dodge verfrachtete, um ihn zum Verhör zu bringen.
    ***
    Nachdem Marge Culver und ihre Tochter Betty in ihre geschützte Wohnung gebracht worden waren, schickte ich vom Terminal des Jaguar aus einige Fotos der beiden zu Helen ins Field Office, damit nach zwei möglichst ähnlich aussehenden FBI-Agentinnen gesucht werden konnte. Wir wollten bereits am selben Abend dafür sorgen, dass die Doppelgängerinnen den Platz der beiden bedrohten Frauen einnehmen konnten.
    Danach fuhren wir nach Chelsea, wo Marjorie Rosenberg eine Kunstgalerie betrieb. In dem kleinen, sehr exklusiv aussehenden Ausstellungsraum befand sich kein Kunde, als wir ankamen. Eine mollige Mittvierzigerin mit dunklem Haar und einer dicken, schwarz gefassten Brille begrüßte uns und stellte sich als Inhaberin vor.
    »Miss Rosenberg, ich bin Special Agent Jerry Cotton vom FBI, das ist mein Partner Phil Decker«, stellte ich uns vor. »Sie haben sich als Zeugin im Fall der ermordeten Dr. Doris Gillmore gemeldet.«
    »Oh mein Gott, ist das nicht schrecklich, was mit Doris passiert ist?«
    »Sie waren mit Dr. Gillmore befreundet?«, wollte ich wissen.
    »Befreundet, nein. Aber wir wohnten ja direkt gegenüber. Ich würde sagen, wir pflegten eine gute Nachbarschaft, verstanden uns hervorragend. Ich war übrigens die Einzige in unserer kleinen Wohneinheit, mit der sie überhaupt Kontakt hatte. Doris verhielt sich im Privatleben sehr distanziert.«
    »Sie haben sich erst heute bei uns als Zeugin gemeldet und nicht direkt, nachdem der Mord passiert ist«, warf Phil ein.
    Die Galeristin nickte heftig und knetete dabei nervös ihre Hände. »Ich war an der Westküste, habe dort geschäftlich zu tun gehabt. Erst als ich gestern zurückkam, erfuhr ich, was geschehen war. Da rief ich Sie sofort an. Aber kommen Sie doch nach hinten, in mein Büro.« Mit einer einladenden Handbewegung wies sie uns den Weg in ein großes, helles und sehr aufgeräumtes Büro.
    Wir setzten uns an einen ausladenden Besprechungstisch.
    »Agent Cotton, Agent Decker. Wie gesagt, waren meine privaten Beziehungen zu Doris Gillmore nicht sehr eng. Man kannte sich, man grüßte sich, und ab und zu sprachen wir ein paar Worte miteinander, einmal kaufte sie ein Gemälde bei mir. Dennoch bekam ich ab und zu mit, wenn sie Besuch bekam. So auch am Abend des Mordes.« Marjorie Rosenberg schluckte heftig bei diesen Worten.
    »Wen haben Sie gesehen?«, wollte ich wissen.
    »Es war nicht Doris’ Partner. Sie hatte ja jemanden, mit dem sie sich regelmäßig traf, ich hatte ihn zuletzt allerdings nicht mehr bei ihr gesehen.«
    Ich wusste, wen sie meinte. Dr. Gillmores Freund, ein Arzt, mit dem sie eine eher lose Beziehung hatte, war sofort nach dem Mord überprüft worden. Sein Alibi war wasserdicht, er stand nicht mehr auf der Liste der Verdächtigen.
    »An diesem Abend sah ich einen jungen Mann. Mittelgroß, dunkles, kurz geschnittenes Haar. Er trug schwarze, enge Hosen und eine dunkelgrüne, wattierte Jacke, eine Art Parka. Es war spät am Abend. Ich kam aus dem Waschsalon, hatte gerade wegen meiner bevorstehenden Reise noch ein paar Sachen gewaschen. Wie üblich nahm ich die Treppe, ich habe sonst zu wenig Bewegung.« Marjorie Rosenberg strich sich eine

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