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Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich

Titel: Jerry Cotton - 2911 - Jung schoen und toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
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fremden DNA-Spuren gefunden worden. Auch an Shames’ Kleidung hatten die Spurensicherer keinerlei Textilfasern oder sonstige Anhaftungen gefunden, die nicht von ihm selbst stammten. Ich rechnete fest damit, dass uns der Waffen-Briefkasten weiterbringen würde. Zu dem Thema konnten wir uns noch einmal Gilbert Tyrone vorknöpfen, wenn wir anders nicht weiterkamen.
    Wir erfuhren von Mr High, dass Tyrone ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde, weil er sich zur vollen Zusammenarbeit mit FBI und NYPD entschlossen hatte. Seine Aussagen würden es den Kollegen von der Anti-Drogen-Einheit ermöglichen, etliche Groß-Dealer in East Harlem hinter Schloss und Riegel zu bringen.
    Mein Partner beendete das Gespräch. Unser Ziel war ein mexikanisches Restaurant mit Namen Baja California . Es befand sich an der Hillside Avenue in Hollis, einem Viertel in Queens, unweit der Grenze zum Nassau County, und es war Lance Abbotts Außenstützpunkt. Ein Stammlokal, das ihm als Treffpunkt auf neutralem Boden diente. Hier hielt er Hof, traf sich mit anderen Größen des organisierten Verbrechens, um Geschäfte abzuschließen, Vereinbarungen zu treffen oder auch nur Unstimmigkeiten zu erörtern und zu bereinigen. Abbott und seine Komplizen verfügten über hochklassige Elektronikexperten, die es bislang verhindern konnten, dass FBI-Techniker heimlich, still und leise Wanzen in die Räume des Baja California pflanzten.
    ***
    Phil und ich dagegen hatten keinerlei Heimlichtuerei im Sinn, als wir den Vorplatz des Restaurants erreichten. Andererseits wollten wir nicht unnötig die Pferde scheu machen, indem wir unangenehm auffielen. Deshalb ließ ich es zu, dass der Parkplatzwächter meinen Jaguar übernahm. Auf dem kurzen Weg zum Eingang des Lokals schlossen wir unsere Winterjacken, denn uns pfiff ein eisiger Wind entgegen. Ob es ihm gelingen würde, die schwarzen Schneewolken aus dem Westen der Stadt zu vertreiben, blieb abzuwarten.
    Es war halb zwölf, als wir das Restaurant betraten. Unsere Information, dass wir Abbott um diese Zeit im Baja California antreffen würden, stammte von einem V-Mann. Vor drei Stunden hatte er die Information noch einmal mit einem Anruf bei Mr High bestätigt. Der V-Mann galt als zuverlässig. Deshalb waren wir zuversichtlich, nicht vergeblich in den Osten New Yorks gefahren zu sein.
    Das malerisch mit Kandelaber-Kakteen und Sombreros dekorierte Restaurant war bereits zu drei Vierteln mit Mittagsgästen besetzt. Die Wohlgerüche der mexikanischen Küche wehten uns entgegen, und aus Lautsprecherboxen ertönte gedämpfte Mariachi-Musik.
    Kellner in schwarzen Hosen, schwarzen Westen und weißen Rüschenhemden trugen schwer beladene, dampfende Tabletts durch die Gänge zwischen den Tischreihen. Der Saalchef trat auf uns zu und verbeugte sich. Im Gegensatz zu den Westen der Kellner trug er einen schwarzen Anzug.
    »Herzlich willkommen im Baja California , Gentlemen«, sagte er salbungsvoll. »Wünschen Sie einen Tisch für zwei Personen oder …«
    »Vielen Dank«, unterbrach ich ihn. Wir zeigten ihm unsere Dienstausweise so unauffällig, dass nur er sie sehen konnte. Ich fügte hinzu: »Mister Lance Abbott. Wo finden wir ihn?«
    »Oh, Mister Abbott, richtig«, erwiderte er, als würde er sich an einen gemeinsamen Bekannten erinnern. »Von hier aus gesehen rechts, am anderen Ende des Restaurants, befindet sich ein Durchgang zu den hinteren Räumen. Gehen Sie bitte den Korridor bis zum Ende und nach links. Unsere Clubräume sind ausgeschildert. Die Nummer eins, für kleine Besprechungsrunden, ist wiederum am Ende des Seitenkorridors. Dort empfängt Mister Abbott seine Besucher.«
    Wir steckten die Ausweise ein und bedankten uns. Während wir uns in Bewegung setzten, tätschelte Phil den Oberarm des eleganten Mannes und warnte ihn lächelnd: »Nicht telefonieren! Okay?«
    Der Saalchef verbeugte sich abermals. »Selbstverständlich nicht, Gentlemen.«
    Wir benutzten den Gang zwischen den Tischreihen auf der rechten Hälfte des Restaurants. Wir gingen ohne übertriebene Hast und taten, als suchten wir den Tisch, den der Elegante uns zugewiesen hatte. In Wahrheit checkten wir den großen Raum auf bekannte Gesichter. Doch da war niemand, der bei uns Alarmsignale ausgelöst hätte. So schien es – bis wir etwa die Hälfte des Restaurants durchquert hatten.
    An einem Zweiertisch am Ende der rechten Reihe saß ein einzelner Mann, mit dem Rücken zu uns gewandt. Er hatte den Weg zu den hinteren Räumen im Blickfeld. Der

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