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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Neulinge über sich ergehen lassen müssen. Aber dabei erfahre ich eine ganze Menge.«
    Das Altenheim war von einem weitläufigen Parkgelände umgeben. Dort spazierten wir nun einen Weg entlang, links und rechts von uns befanden sich Rasenflächen. Niemand konnte unseren Wortwechsel mithören.
    »Hast du auch etwas über die Entführung von Julie Lonnegan aufschnappen können, Cliff?«
    »Ja, Jerry. Die Bandits stecken nicht dahinter.«
    Ich fiel aus allen Wolken, als unser Undercover-Agent uns diese Information gab. Auch Phils Gesichtsausdruck zeigte grenzenlose Verblüffung. Wir wollten unbedingt mehr darüber hören.
    »Greg Shawn ist beinahe vom Stuhl gefallen, als er heute Vormittag von dem Kidnapping Wind bekam«, fuhr Cliff fort. »Ich habe es hautnah mitgekriegt, weil ich gerade in seinem Büro den Fußboden wischen musste. Der Vize ist offenbar von einem der Pressetypen angerufen worden, die vor Julie Lonnegans Wohnhaus herumlungerten. Erst dadurch hat er von der Entführung erfahren. Vorher wusste er gar nichts davon.«
    Ich nickte. Schon länger gab es den Verdacht, dass einige New Yorker Reporter an den Rockern einen Narren gefressen hatten und sie zu romantischen Motorrad-Helden stilisierten. Außerdem musste man natürlich auch damit rechnen, dass sich die Big Apple Bandits positive Pressemeldungen einiges kosten ließen. Doch Medienkorruption interessierte mich jetzt nur am Rande.
    »Was geschah dann, Cliff?«
    »Shawn trommelte einige der altgedienten Mitglieder zusammen, denen er am meisten vertraut. Ich musste natürlich verschwinden, als sie mit ihrem Palaver begannen, denn ich bin ja nur ein Greenhorn. Aber ich konnte trotz der geschlossenen Tür ein paar Satzfetzen aufschnappen. Sie wissen wirklich nicht, wer die Kidnapper sind. Einer von den Bandits glaubt, Clark Dobson hätte vom Gefängnis aus fremde Handlanger anheuern lassen. Aber Shawn behauptet, dass die Finanzen des Rockerclubs fest in seinen Händen liegen würden. Und ohne Geld oder Aussicht auf Geld wird wohl kein Verbrecher so einen riskanten Job erledigen.«
    »Vielleicht hat ja Dobson noch Privatvermögen, von dem sein Vize nichts weiß«, begann Phil. Doch ich unterbrach meinen Freund, packte ihn am Arm. Soeben waren mir nämlich drei Motorräder aufgefallen, die am Rand des eingezäunten Geländes hielten. Und die Fahrer zogen nun Schusswaffen aus den Jackentaschen.
    »Runter!«, rief ich. Auch Cliff hatte jetzt bemerkt, dass es brenzlig wurde. Im nächsten Moment wummerten die Biker-Waffen los. Offenbar waren die Kerle mit Uzis ausgerüstet. Das konnte ich trotz der Distanz erkennen. Phil und ich zogen unsere Pistolen und warfen uns flach ins Gras. Cliff sprang hinter einen Baum.
    Der junge Agent hatte keine Waffe bei sich, aber er zog sein Handy – vermutlich, um Verstärkung anzufordern. Eine Salve hackte in das Holz der dicken Weißeiche, unterarmlange Splitter flogen umher. Aber Cliff blieb unverletzt, soweit ich das sehen konnte.
    Die Angreifer feuerten auch auf Phil und mich, verfehlten uns aber. Ich nickte meinem Freund zu. Da wir ein eingespieltes Team sind, können wir uns auch ohne Worte verständigen. Fast gleichzeitig sprangen wir auf und rannten aus verschiedenen Richtungen auf den Zaun zu, hinter dem die Rocker mit ihren Bikes standen.
    Dabei feuerten wir ununterbrochen. Unsere heftige Gegenwehr schien die Kerle für einen Moment aus dem Konzept zu bringen. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie es sonst nur mit eingeschüchterten Ladeninhabern zu tun hatten und nicht mit ausgebildeten Agents. Sie hatten offenbar gehofft, uns einfach niederschießen zu können.
    Die Motoren der Rocker-Harleys röhrten immer noch im Leerlauf vor sich hin. Ich traf mit einer Patrone den Vorderreifen eines Motorrads. Er platzte mit einem lauten Knall. Daraufhin erschrak der Fahrer, seine Maschine kippte um und begrub ihn halb unter sich.
    Ich wusste, wie schwer so ein Motorrad war. Er würde ein paar Minuten brauchen, bis er wieder einsatzbereit war. Das mussten wir ausnutzen. Haken schlagend näherten Phil und ich uns dem Zaun. Die Zeit arbeitete für uns. Inzwischen hatte Cliff gewiss Verstärkung angefordert. Ich wollte das Bandits -Mordkommando jedenfalls nicht davonkommen lassen.
    Einer der Rocker hatte gerade das Magazin seiner Uzi leergeschossen. Fluchend ließ er es zu Boden fallen. Doch bevor er ein neues aus der Satteltasche ziehen konnte, hatte ich den Zaun erreicht. Ich schob meine Hand zwischen den Gitterstäben hindurch,

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