Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sie mit ihren knurrenden Mägen noch das Wild.«
    Weiße Feder lächelte ebenfalls, setzte sich zusammen mit ihm in Bewegung und bat uns, ihnen ins Haus zu folgen.
    Als wir eintraten, begrüßten uns die Kinder der beiden und die Söhne nahmen am Tisch Platz. Alte Rinde, Phil und ich taten es ihnen gleich. Die beiden Frauen – Weiße Feder und Schöner Regenbogen – kümmerten sich um das Essen.
    Es gab eine Art Maisfladen, dazu Wildfleisch und Bohnen. Es schmeckte ursprünglich und deftig.
    Beim Essen wurde nur über angenehme Themen geredet, weder über den Fall noch über etwas, das die gute Stimmung verderben könnte. Schließlich mündete es in der Frage, warum Phil und ich noch nicht verheiratet waren und ob wir nicht vielleicht im Reservat unsere Seelenverwandten finden würden.
    »Das Leben als G-man ist wenig regelmäßig, und für eine Ehe ist da meiner Meinung nach nicht allzu viel Platz – außerdem will ich mir Zeit lassen mit meiner Wahl«, versuchte Phil sich herauszureden.
    »Ach was, mein Vater ist auch Polizist und glücklich verheiratet, das Argument gilt also nicht«, sagte Schöner Regenbogen lächelnd. »Ich habe ein paar Freundinnen, die auf gutaussehende Männer von der Ostküste stehen.«
    »Das Angebot ehrt uns«, sagte ich. »Aber wir haben es uns zur Regel gemacht, Arbeit und Privatleben strikt zu trennen. Daher müssen wir leider ablehnen.«
    »Schade«, sagte Schöner Regenbogen und schmollte.
    An ihren Augen sah ich, dass sie noch nicht aufgegeben hatte. Und ich hatte keine Ahnung, wie trickreich sie war, wenn es darum ging, ihre Freundinnen anzupreisen.
    ***
    Wir aßen zu Ende und machten uns dann auf den Weg.
    »Gut, suchen wir Sternentänzerin«, sagte Alte Rinde und ließ den Motor seines Pick-up an.
    Wir fuhren mehr als eine Stunde, vorbei an Feldern und Wäldern, Weiden und kleinen Siedlungen. Schließlich erreichten wir eine etwas größere Siedlung von Holzhäusern.
    »Hier wohnen fast nur Mandan«, sagte Alte Rinde. »Unter anderem auch Sternentänzerin und ihre Familie. Entweder ist sie hier oder man kann uns sagen, wo sie ist.«
    »Gut, dann überlassen wir Ihnen das Reden«, sagte ich.
    Er nickte wortlos und stieg aus. Phil und ich warteten einen Augenblick und folgten ihm dann.
    Ein paar kleine Kinder, die mit einem Ball gespielt hatten, musterten uns neugierig und rannten dann lachend in ein Haus. Kurz darauf erschien ein alter Mann mit mittellangem, grauem Haar. Er hatte ein zerfurchtes, dunkelbraunes Gesicht, trug einen Pullover und eine Jeans. An der Seite, in seinem Gürtel, steckte ein Bowie-Messer.
    Alte Rinde ging auf ihn zu und unterhielt sich mit ihm. Im Verlauf des Gesprächs zeigte er auch kurz auf uns. Sein Gesprächspartner nickte und verzog das Gesicht. Offenbar gefiel ihm unsere Anwesenheit nicht. Zumindest war das mein Eindruck.
    Schließlich winkte uns Alte Rinde zu. Wir gingen zu den beiden.
    »Das ist Schlangengeist, der Großvater von Sternentänzerin«, stellte uns Alte Rinde seinen Gesprächspartner vor und zeigte dann erst auf Phil und dann auf mich. »Und das sind die FBI-Agents Phil Decker und Jerry Cotton aus New York.«
    Schlangengeist nickte und sagte mit seiner tiefen, rauchigen Stimme etwas, das wie »Hallo« klang. Dann bat er uns in sein Haus.
    Im Innern war es dunkel und nicht so aufgeräumt wie bei Alte Rinde. Der Raum, den wir betraten, wurde von einem großen Kamin aus Ziegelsteinen dominiert, auf dem man anscheinend auch kochen konnte. Als Sitzgelegenheiten gab es Tierfelle, die auf dem Boden lagen, und aus demselben Material bestehende Kissen. Zwar sah ich einen Stuhl, aber der stand in der Ecke des Raumes und schien nicht oft in Gebrauch zu sein.
    Schlangengeist und Alte Rinde nahmen auf dem Boden Platz. Phil und ich setzten uns ebenfalls.
    Ohne dass wir etwas sagten, ergriff Schlangengeist das Wort. »Ich weiß, weshalb die weißen Männer von der östlichen Küste am großen Meer hier sind. Es geht um Namida, aus meinem Stamm.«
    Er hielt inne und musterte mich mit seinen dunklen Augen, die aussahen, als hätten sie schon viel Leid gesehen.
    »Das ist richtig«, bestätigte ich. »Wir sind auf der Suche nach ihr und wollen mit ihr reden.«
    »Sie ist nicht hier«, sagte Schlangengeist ruhig und langte mit der Hand zur Seite, von wo er eine hölzerne Pfeife holte.
    Er entzündete etwas in der Pfeife und nahm ein paar Züge. Dann reichte er sie mir wortlos. Ich nahm sie entgegen, nickte und machte einen Zug. Mit Anstrengung

Weitere Kostenlose Bücher