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Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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herumzukommen.
    »Ich habe schon so viel von New York gehört, es muss eine schöne Stadt sein«, sagte die eine der Freundinnen von Schöner Regenbogen und schaute Phil an. »Vielleicht können Sie mir ein paar Tipps geben, welche Sehenswürdigkeiten man sich ansehen sollte.«
    »Ja, warum nicht«, sagte er unvorsichtigerweise.
    Sie brachte ihn sogar so weit, ihr seine Visitenkarte zu geben. Die Daten hätte sie ohnehin bekommen können, da wir bereits einige im Reservat verteilt hatten.
    Als die andere junge Frau anfing, FBI-Agents und Polizisten mit tapferen Kriegern zu vergleichen, bemühte sie sich, mich mit ihrem charmanten Lächeln zu verzaubern.
    Zum Glück schritt Alte Rinde ein und sagte, dass wir los müssten. Wir verabschiedeten uns von den beiden Frauen und gingen mit ihm zum Pick-up.
    »Puh, das war knapp«, sagte Phil und atmete auf.
    Alte Rinde lächelte. »Ja, manche jungen Squaws sind ziemlich zielstrebig, wenn es darum geht, Männer um ihren Finger zu wickeln. Sie sollten sich in Acht nehmen. Sonst landen Sie in einer Heiratszeremonie.«
    »Das habe ich gemerkt«, erwiderte ich lächelnd. »Haben Sie denn hier im Reservat nicht genug Männer?«
    »Doch, schon«, antwortete er. »Aber manche Squaws wollen das Reservat verlassen und die Welt kennenlernen. Und zwei stattliche Männer von außerhalb sind da eine willkommene Gelegenheit.«
    »Ja, wenn die Kinder flügge werden, verlassen sie das Nest«, sagte ich. »Und einige fliegen weiter weg als andere. Aber genug davon. Es wäre nett, wenn Sie uns weiterhin helfen würden, die jungen Damen auf Distanz zu halten. Ich will nicht unhöflich sein, aber der Fall geht vor. Und bisher haben wir nur wenige Fortschritte gemacht.«
    »Kein Problem«, meinte er. »Sie können sich auf mich verlassen. Ich werde auch mit meiner Tochter reden und versuchen, ihren Enthusiasmus etwas zu dämpfen – was nicht leicht sein wird. Gut, dann fahren wir jetzt zu einigen Mitgliedern vom American Indian Movement , okay?«
    Ich nickte.
    Wir stiegen in den Pick-up und fuhren los.
    »Die führenden Mitglieder von AIM, zu denen wir jetzt unterwegs sind, haben teilweise etwas radikale Ideen und sind Bundesbeamten gegenüber nicht gerade freundlich eingestellt«, erklärte uns Alte Rinde.
    »Müssen wir damit rechnen, angegriffen zu werden?«, fragte Phil.
    Alte Rinde schüttelte den Kopf. »Nein, nicht wenn Sie Ruhe bewahren und sich nicht provozieren lassen. Aber es kann sein, dass sie ausfällig werden. Gehen Sie nicht darauf ein und lassen Sie die Worte einfach an sich abprallen. Dann müssen wir mit keinen großen Problemen rechnen.«
    »Auch wenn ich gegen einen kleinen Ringkampf nichts einzuwenden habe, ist es besser, wenn es nicht so weit kommt«, sagte Phil.
    Ich schaute ihn an. »Absolut. Wenn du dich doch zu etwas hinreißen lässt, musst du das in unserem Bericht begründen.«
    »Du willst mir doch nur den Spaß verderben«, erwiderte Phil lächelnd.
    Es war gut, dass Alte Rinde uns gewarnt hatte. Wenn man auf eine potenzielle Gefahr vorbereitet ist, kann man ihr besser begegnen.
    ***
    Die kleine Siedlung, die wir nach einstündiger Fahrt erreichten, sah ziemlich heruntergekommen aus und unterschied sich erheblich von denen, die wir bisher gesehen hatten. Dafür standen dort ein paar relativ teure Autos. Offenbar war den Leuten hier der fahrbare Untersatz wichtiger als die Häuser.
    »Wie viele Personen wohnen hier?«, fragte Phil, als Alte Rinde den Motor abgestellt hatte.
    »Ungefähr ein Dutzend«, antwortete er. »Ist aber keine Familie, eher so eine Art Wohngemeinschaft von Personen mit denselben Idealen. Sie alle liegen mehr oder weniger auf einer Wellenlänge mit den Zielen von AIM.«
    Als wir ausstiegen, kamen zwei junge Männer mit Schrotflinten aus dem Haus. Die Gewehrläufe waren gesenkt und sie sahen alles andere als gastfreundlich aus.
    Alte Rinde sagte etwas zu ihnen, das ich nicht verstand. Es entwickelte sich eine Diskussion, bei der die Emotionen der beiden jungen Männer mit den Gewehren hochkochten. Offenbar versuchte Alte Rinde, sie zu beruhigen. Ich war trotzdem auf alles vorbereitet und darauf gefasst, schnell hinter dem Pick-up in Deckung gehen zu müssen. Phil ging es ähnlich. Er schaute sich ab und zu um, um sicherzugehen, dass es keine weiteren potenziellen Angreifer gab, behielt die beiden aber sonst genau im Auge.
    Dann trat ein Mann von Anfang vierzig aus dem Haus, vor dem die beiden jungen Männer standen, und sagte nur ein paar Worte.

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