Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Titel: Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Diebstahl seines BMW informiert hatte. Hanlan holte eine Visitenkarte des Officer aus der Schublade am Schreibtisch und reichte sie Phil.
    »Wurde Ihnen der BMW schon einmal gestohlen?«, fragte ich.
    Hanlan und seine Angestellte schüttelten nahezu synchron den Kopf.
    »Brauchen Sie mich noch?«, fragte Anne.
    Da weder wir noch Hanlan weitere Auskünfte von ihr benötigten, zog sie sich diskret zurück. Ich zögerte mit der Frage nach seinen Mandanten. Sollte Culver, so unwahrscheinlich es im Moment auch wirkte, trotzdem recht haben, wollte ich Hanlan nicht warnen.
    »Haben Sie sich auf ein bestimmtes Rechtsgebiet spezialisiert?«, fragte Phil.
    Mein Partner fand eine unverdächtige Formulierung, die Hanlan ohne Zögern beantwortete.
    »Ein Schwerpunkt liegt im Familienrecht. Da geht es von der Abfassung von Testamenten über die Einrichtung von Stiftungen bis hin zu Scheidungen. Das komplette Paket, sozusagen«, sagte er.
    »Gibt es unter Ihren Mandanten eventuell jemanden, der zu einem Mord fähig wäre und die Gelegenheit mit dem BMW schlicht ausgenutzt hat?«, fragte ich.
    Anhand des erstaunten Gesichtsausdrucks von Hanlan konnte ich ablesen, wie seltsam meine Frage klang. Dennoch beantwortete er sie mit größtem Ernst.
    »Im Rahmen von Scheidungsverfahren lassen sich manche Mandanten schon einmal dazu hinreißen, Todesdrohungen gegen ihren Mann oder ihre Frau auszusprechen. Die sind aber alle nur im Augenblick des Zorn geboren und werden nicht in die Tat umgesetzt«, antwortete Hanlan.
    Es blieb dabei. Er strahlte die Seriosität eines Rechtsanwalts aus, der einen völlig durchschnittlichen Mandantenstamm in Fragen des alltäglichen Rechts beriet. Wenn sein BMW nicht als Transportmittel für einen Leichnam benutzt worden wäre, hätten sich unsere Wege vermutlich niemals gekreuzt. Ein kurzer Seitenblick zu Phil genügte, um uns von Hanlan zu verabschieden.
    »Die Angelegenheit mit der Freigabe des BMW übernimmt die Leasingfirma. Wir haben es so abgesprochen. Ist das in Ordnung für Sie oder müssen wir eine andere Lösung finden?«, fragte Hanlan.
    Von unserer Seite gab es keine Einwände gegen dieses Verfahren. Wir verabschiedeten uns von Hanlan und seiner Angestellten, die uns bis zum Fahrstuhl brachte.
    »Hanlan macht mir nicht den Eindruck, dass er irgendwie mit dem Mord oder dem Überfall im Hotel zu tun hat«, sagte Phil.
    »Nein, das glaube ich auch nicht. Culvers Vorbehalte verstellen dem Detective offenbar die Sichtweise. Vielleicht hätten wir Hanlan danach fragen sollen, aber so wichtig ist es eigentlich auch wieder nicht«, stimmte ich zu.
    ***
    Benjamin Culver hatte über den Aussagen einiger Gangmitglieder gebrütet, als ihn der Anruf eines Informanten im vierten Revier erreichte. Der Detective lauschte den Ausführungen und spürte, wie sich sein Pulsschlag erhöhte.
    »Ist deine Quelle auch wirklich zuverlässig? Wehe, wenn es sich später nur als ein Versuch herausstellt, von mir Geld zu bekommen«, fragte Culver.
    Doch der Informant war sich absolut sicher, dass er den Fälscher des Führerscheins von Madeleine Forman liefern konnte. Culver verabredete sich mit dem Mann und meldete sich ab. Angeblich ging er einem Hinweis nach, der mit den Gangkämpfen zu tun hatte. Die Fahrt endete nach einer knappen Stunde auf dem Parkplatz eines Diners.
    Sein Informant stieg in den Wagen, noch bevor der Detective den Motor abstellen konnte.
    »He, was soll das denn werden?«, beschwerte sich Culver.
    »Da sind Gäste im Diner, die uns besser nicht zusammen sehen sollten«, erwiderte Barney.
    Culver kannte den Mann lange genug, um ihm weitgehend zu vertrauen. Daher wendete er den Wagen und fuhr zu einer Seitenstraße, um dort zu parken.
    »Besser so?«, fragte er.
    Barney nickte zufrieden.
    »Ja. Wie viel ist Ihnen der Tipp wert?«, wollte er wissen.
    Das waren völlig neue Töne, da Culver und sein Informant normalerweise einen festen Satz ausgehandelt hatten.
    »Muss ich dich wirklich daran erinnern, wie schnell du die Freiheit mit einer Gefängniszelle tauschen könntest?«, fragte er.
    Barney zuckte erkennbar zusammen. Anschließend starrte er eine Weile in die Dunkelheit hinaus, durch die vereinzelte Schneeflocken zu Boden segelten. Seine Haltung war auffällig, da es seinem sprunghaften Wesen widersprach.
    »Was ist los, Barney? Machen dir die Leute so viel Angst?«, fragte Culver.
    »Ich gerate zwischen zwei Mühlsteine, wenn die von meinem Gespräch mit Ihnen erfahren. Himmel, Detective! Diese

Weitere Kostenlose Bücher