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Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Titel: Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch, ihr großer Busen hob und senkte sich. Offenbar kämpfte sie mit sich selbst, ob sie reden sollte. Aber dann öffnete sie doch den Mund.
    »Sie verdächtigen die falsche Person, Agent Cotton. Luke Paget kann diesen Paparazzo nicht ermordet haben. Sein Anwalt rief meinen Ehemann an und berichtete ihm, dass Luke in Untersuchungshaft sitzt. Ich habe gezögert, aber jetzt will ich reinen Tisch machen.«
    »Das müssen Sie uns näher erläutern, Mistress Redgrave.«
    »Ja, es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben. – Sie verstehen hoffentlich, dass mir die ganze Angelegenheit sehr unangenehm ist. Ich bin nämlich mit Gregory Redgrave verheiratet. Er ist der Produzent von Lukes letztem Film. Und Luke – er ist mein Liebhaber. Wir haben uns am 11. März abends getroffen. Und Luke Paget ist erst am 12. März morgens wieder gegangen. Er hat die Mordnacht in meinen Armen verbracht, er kann diesen Fotografen gar nicht getötet haben.«
    Das war also der Grund dafür, dass der Schauspieler sein Alibi nicht hatte nennen wollen. Er hatte offenbar mit der Frau seines Produzenten ein Verhältnis. Ob Emily Redgrave die Wahrheit sagte? Wenn ich mich auf meine Menschenkenntnis verlassen konnte, dann belog sie uns nicht. Es war ihr offenbar sehr unangenehm, uns ihren Seitensprung zu beichten. Doch vor Gericht zählen nur die Fakten, also mussten wir ihre Aussage überprüfen.
    »Wo haben Sie sich denn mit Luke Paget getroffen, Mistress Redgrave? In seiner Wohnung?«
    »Nein, Agent Cotton. Das wäre viel zu riskant gewesen. Sie wissen doch wahrscheinlich, wie stark er von diesen verflixten Paparazzi belagert wird. Und in meiner Villa war es auch nicht möglich, obwohl mein Mann zurzeit auf Geschäftsreise in Kalifornien ist. – Luke und ich verbrachten die Nacht im Sundown Motel in Brooklyn.«
    Dieses Motel kannte ich. Es war eine schäbige Absteige, in der vorzugsweise Vertreter mit kleinem Budget und diskrete Liebespaare Unterschlupf finden. Aber immerhin hatte der Beherbergungsbetrieb eine funktionierende Videoüberwachung.
    »Wir müssen Ihre Aussage schriftlich niederlegen.«
    Emily Redgrave warf mir einen flehenden Blick zu.
    »Sie werden doch hoffentlich meine Affäre mit Luke nicht an die große Glocke hängen? Mein Liebhaber ist kein schlechter Mensch. Ich weiß, dass er manchmal sehr aufbrausend sein kann. Aber Luke wäre niemals dazu fähig, einen Mord zu begehen.«
    Darauf erwiderte ich nichts. Stattdessen schrieb ich die Aussage der Zeugin nieder, druckte die Seite aus und bat Mrs Redgrave um eine Unterschrift.
    »Ich hoffe, dass ich keinen Fehler begangen habe«, sagte sie zu uns. »Aber ich kann es nicht ertragen, Luke unschuldig im Gefängnis zu sehen.«
    »Es ist nie ein Fehler, die Wahrheit zu sagen, Mistress Redgrave«, sagte ich zum Abschied. Dann ließ ich die Zeugin von einem jungen Kollegen hinausbegleiten.
    »Was hältst du davon?«, fragte Phil, nachdem wir wieder unter uns waren.
    »Luke Paget hat offenbar geschwiegen, um Emily Redgrave und ihren Ruf zu schützen. So viel Noblesse hätte ich dem Kerl gar nicht zugetraut, ehrlich gesagt. Für uns muss aber nur entscheidend sein, ob er Mulligan erschossen hat oder nicht.«
    Phil nickte zustimmend. Wir machten uns sofort auf und fuhren in meinem roten Flitzer nach Brooklyn. Im Sundown Motel waren wir bekannt, denn in der Vergangenheit war diese Absteige schon öfter Schauplatz von Verbrechen gewesen. Der hagere Glatzkopf an der Rezeption begrüßte uns wie alte Freunde.
    »Hallo, Agents! Ist wieder einer unserer Gäste um die Ecke gebracht worden?«
    Ich schüttelte den Kopf und erklärte unser Anliegen.
    »Die Videoüberwachung vom 11. März?«, wiederholte der Clerk eifrig. »Das werden wir gleich haben. – Ah, da ist das Band schon.«
    Wir nahmen die Sichtung gleich vor Ort im Hinterzimmer vor. Lange dauerte es nicht, bis wir ein Ergebnis hatten. Am Abend des 11. März waren Emily Redgrave und Luke Paget unabhängig voneinander zwischen 20 und 21 Uhr eingetroffen. Beide betraten das Motel-Zimmer mit der Nummer neun. Und zur Tatzeit hatten sie es noch nicht wieder verlassen.
    »Die untreue Ehefrau hat die Wahrheit gesagt«, stellte Phil ernüchtert fest. Ich nickte. Nun hatten wir einen Hauptverdächtigen weniger.
    ***
    Wir kehrten ins Field Office zurück und wollten uns nun genauer mit der Beziehung zwischen Mulligan und der Maklerin befassen. Rückschläge gehören nun einmal zur FBI-Arbeit. Doch als wir unser Büro betraten, klingelte sofort

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