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Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Titel: Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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schuldig.«
    »Dann wissen Sie also nicht, wo er sich aufhält?«, fragte ich.
    »Doch, Agent Cotton. Aber ich werde es Ihnen nicht mitteilen.«
    Phil platzte angesichts dieser Unverfrorenheit der Kragen.
    »Wenn Sie einen Straftäter decken, machen Sie sich der Beihilfe schuldig! Und von einer Gefängniszelle in Rikers aus können Sie Ihr Blättchen gewiss nicht so gut leiten.«
    »Wie Sie meinen, Agent Decker«, sagte die Chefredakteurin arrogant. »Aber ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen. Ich weiß nichts von einem Mord, den Jeff Young begangen hat. Damit ist die Sache für mich erledigt. Gehen Sie bitte, sonst rufe ich unseren Hausanwalt.«
    Ich war ebenfalls sauer. Aber wenn wir Roberta Kenshaw eine Szene machten, würden wir gewiss nichts erreichen. Außerdem hatte ich eine andere spontane Idee.
    »Wir verabschieden uns, Miss Kenshaw. Aber Sie werden noch vom FBI hören. Behinderung der Justiz ist kein Kavaliersdelikt.«
    Mit diesen Worten verließen wir das Büro. Phil folgte mir. Doch im Vorzimmer wandte ich mich an die Sekretärin. Ich beugte mich über ihren Schreibtisch und schaute ihr direkt ins Gesicht.
    »Ich wette, Sie kennen Jeff Youngs Aufenthaltsort. Sie sind noch jung, Miss. Verbauen Sie sich nicht Ihre Zukunft, indem Sie straffällig werden. Sagen Sie uns einfach, was Sie wissen.«
    Meine harten Worte zeigten Wirkung. Die Sekretärin war nicht so abgebrüht wie ihre Chefin. Deshalb hatte ich ihr ja ihr schlechtes Gewissen schon an der Nasenspitze angesehen. Sie knickte sofort ein.
    »J-Jeff Young hat als Hilfspfleger im Leonidas House angeheuert, unter falschem Namen. Er wohnt auch da. Aber seine Tarnidentität kenne ich nicht.«
    » Leonidas House ? Das ist doch eine Suchtklinik für Prominente«, stellte Phil fest.
    ***
    Jedenfalls mussten wir uns nicht fragen, aus welchem Grund der Paparazzo in diesem medizinischen Institut als Aushilfe arbeitete. Bestimmt nicht, weil er sein Einkommen aufbessern wollte. Aber er hoffte ganz sicher auf exklusive Aufnahmen von einer rauschgiftsüchtigen Sängerin oder einem alkoholkranken Schauspieler.
    »Wie tief kann ein Fotograf sinken?«, fragte Phil, als wir wenig später wieder in meinem Jaguar saßen. »Die Menschen lassen sich in diese Klinik einweisen, um von ihrer Abhängigkeit geheilt zu werden. Und dann werden sie dort von einem sensationslüsternen Paparazzo bespitzelt.«
    »Das ist wirklich unterste Schublade. Ich hoffe nur, dass Jeff Young als Aushilfspfleger viele Bettpfannen leeren muss. – Jedenfalls wird er uns einige Fragen zu beantworten haben.«
    Selbstverständlich kündigten wir unseren Besuch im Leonidas House nicht an. Die Suchtklinik befand sich nördlich von New York City in der Nähe von White Plains. Vom Highway aus waren es noch zehn Meilen bis dorthin zu fahren. Es war bereits Abend, als ich meinen Jaguar auf die kiesbestreute Auffahrt zum Leonidas House lenkte.
    Die exklusive Privatklinik wirkte von außen nicht wie ein Krankenhaus, sondern eher wie ein Millionärssitz. Ich bemerkte hohe Eisenzäune, Überwachungskameras und einen privaten Sicherheitsdienst. Das Management wollte die Patienten vermutlich genau vor solchen Leuten wie Jeff Young schützen.
    Noch wussten wir nicht, ob wir es wirklich mit dem Mörder von Nick Mulligan zu tun hatten. Aber wir waren auf alles gefasst. Eine attraktive Krankenschwester nahm uns freundlich lächelnd in Empfang. Ein Hausdiener erbot sich, meinen Flitzer für mich auf dem Besucherparkplatz abzustellen. Ich gab ihm den Zündschlüssel.
    »Guten Abend, Gentlemen«, sagte die Schönheit im weißen Kittel. »Sie sind zu einer Aufnahmeuntersuchung gekommen?«
    »Nein, das nicht«, erwiderte ich und zeigte meinen FBI-Ausweis. »Ich bin Special Agent Cotton, das ist Special Agent Decker. Wir sind vom FBI New York. Und wir müssen dringend mit diesem Mann sprechen.«
    Ich holte das erkennungsdienstliche Foto von Jeff Young aus der Tasche und hielt es der Krankenschwester unter die Nase. Daraufhin erbleichte die weiß gekleidete Lady. Ihr linkes Augenlid begann nervös zu zucken.
    »A-aber das ist ja Sean Walsh, einer unserer Hilfspfleger! Was will denn das FBI von ihm?«
    »Das würden wir gern selbst mit ihm besprechen. Wo können wir ihn finden?«
    Uns kam es darauf an, ihn möglichst unauffällig aus dem Verkehr zu ziehen. Wir wussten ja nicht, wie er auf uns reagieren würde. Daher wollte ich eine Panik unter dem Personal und den Patienten vermeiden. Doch inzwischen war einer der

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