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Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gehirn funktionierte nicht so gut, wie es sollte. Also machten Phil und ich uns auf den Heimweg. Wir wussten ja, dass Kollegen von uns auch in der Nacht aktiv bleiben würden.
    »Ich sammle dich um sechs Uhr wieder ein«, kündigte ich an.
    Phil und ich würden die Erholung nutzen, um morgen die Ermittlungen voranzutreiben.
    ***
    Ackland hatte viel schneller als erwartet reagiert. Ethan Sheldon war bereits zwei Tage nach seiner Ankunft in New York von beiden Ansprechpartnern isoliert worden.
    »Du hast dazugelernt, alter Freund«, lobte er.
    Sein warmer Atem bildete einen Film auf dem Glas der Fensterscheibe, durch die Sheldon hinausschaute. Der Herbstregen hatte nachgelassen und der freie Himmel ließ die Kälte durch. Das Motelzimmer, in dem Sheldon sich einquartiert hatte, verfügte über einen lausigen Standard.
    Einige Minuten gewährte Sheldon sich Erinnerungen an seine Zeit im Zeugenschutzprogramm. Er hatte es ganz behaglich gehabt, nachdem zwei Mordanschläge auf ihn vereitelt worden waren.
    Die Gesichtsoperation will ich aber kein zweites Mal durchmachen , schoss es ihm durch den Kopf.
    Als Gegenmaßnahme hatte man sich zu diesem radikalen Schritt entschieden und Ethan Sheldon mit viel gutem Zureden überzeugt.
    »Wenn niemand außer einem sehr kleinen Kreis von Eingeweihten Ihr neues Gesicht kennt, laufen Mordaufträge ins Leere«, hatte man ihm versichert.
    Er starrte auf die verzerrte Darstellung seines neuen Konterfeis im Fenster und lächelte schmerzhaft. Die Eingriffe waren sehr erfolgreich gewesen, denn nicht einmal seine Mutter hätte Ethan Sheldon heute wiedererkannt.
    »Diese Anrufe können nur eines bedeuten: Er hat mich wieder aufgespürt und kennt vermutlich auch mein neues Aussehen«, murmelte er.
    In den vier Wochen vor seinem Ausstieg aus dem Zeugenschutzprogramm hatte es immer wieder mysteriöse Anrufe gegeben. Wenn Sheldon sich meldete, fragte man nach seiner Adresse und nannte absurde Gründe für dieses Anliegen.
    »Was nun?«
    Er kehrte zurück in die Gegenwart und grübelte über seine weiteren Pläne nach. Wenn er weder mit Oscar Gage noch mit Steward Clancey rechnen konnte, blieb nur sein letzter Trumpf übrig. Sheldon hatte gehofft, dass ihm dieser Weg erspart bleiben würde. Doch die schnelle Reaktion von David Ackland zwang ihn jetzt dazu.
    Nachdem alle anderen Optionen hinfällig waren, entschloss Sheldon sich und wählte die Telefonnummer von Frank Marley. »Ich denke, Sie wissen, wer ich bin«, sagte er.
    Es blieb einige Sekunden still am anderen Ende der Leitung.
    »Sheldon? Woher zum Teufel haben Sie diese Nummer?«, fragte Marley dann.
    »Sie sollten wissen, dass unser altes Netzwerk längst nicht völlig zerstört wurde. Ich verfüge immer noch über viele Möglichkeiten, an vertrauliche Informationen oder geheime Telefonnummern zu kommen«, erwiderte Ethan Sheldon.
    Das klang großartiger, als es in Wahrheit war. Lediglich sechs Mitglieder des ehemaligen Netzwerks neben Ackland und Marley waren noch in ihren früheren Positionen.
    »Sie hätten nicht wieder nach New York kommen sollen. Jetzt werden Sie gejagt, und das nicht nur vom FBI«, sagte Marley.
    Die kühle Stimme des mächtigen Mannes der Unterwelt wies eine Spur von Verärgerung auf.
    Sheldon grinste.
    »Ich weiß. Doch genau wegen dieser Bedrohung musste ich zurückkehren. Es gibt eine Person aus der Vergangenheit, die sich mit meinem Verschwinden einfach nicht abfinden kann«, erwiderte er.
    Ein verächtliches Schnauben kam aus dem Telefon.
    »Verschwinden? Sie sind ein mieser Verräter, Sheldon! Niemand schätzt Menschen wie Sie«, sagte Marley.
    »Dann sollte es Sie freuen, meinen Vorschlag zu hören. Ich möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen«, antwortete Ethan Sheldon.
    Frank Marley schwieg verblüfft und Sheldon konnte sich lebhaft vorstellen, wie der Gangster sich das Gehirn zermarterte.
    »Ich wüsste nicht, was Sie noch anzubieten hätten«, sagte er.
    »Wäre es nicht sehr vorteilhaft für Sie, wenn Sie den Namen meines Kontaktmannes im Department des NYPD kennen würden?«, fragte Sheldon.
    Es war ein Drahtseilakt. Selbst wenn Marley auf den Deal einging, bedeutete es noch längst keine Sicherheit für Sheldon. Doch zunächst konnte er sich so ein wenig Zeit verschaffen, um den nächsten Schritt seines Planes umzusetzen. Zwei weitere Phasen sollten noch folgen, und wenn alles nach seinen Vorstellungen klappte, würde Sheldon sich endgültig aus New York verabschieden können. Zukünftig sollte ein

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