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Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chinatown an und man konnte diese Unterkunft ohne Skrupel als billige Absteige bezeichnen. Es gab jedoch gute Gründe, warum ein Mann wie Sheldon genau ein solches Etablissement aussuchen würde.
    »Da kommen Les und Zeerookah«, sagte Phil.
    Les parkte den Dienstwagen auf der anderen Straßenseite, sodass die Motorhaube in unsere Richtung wies. Sollte eine Verfolgungsjagd erforderlich werden, konnte immer eines der Teams unmittelbar dem Flüchtigen folgen.
    »Zeery und ich gehen durch den Hinterausgang ins Haus«, sagte Les.
    Er ging davon aus, dass sie ohne Probleme unbemerkt ins Haus gelangen würden.
    »Einverstanden. Phil und ich nehmen den Vordereingang und reden mit dem Portier«, stimmte ich zu.
    ***
    Wenige Augenblicke später schaute ich in das verwüstete Gesicht des Mannes hinter dem Empfangstresen. Jahrelanger Alkoholmissbrauch hatte seine Spuren hinterlassen.
    »FBI! Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker. Wir suchen diesen Mann. Er soll in Ihrem Motel wohnen«, sagte ich.
    Der Portier warf einen kurzen Blick auf die Marke, bevor er noch flüchtiger die Fotografie von Ethan Sheldon anschaute.
    »Den Mann habe ich noch nie gesehen«, teilte er mit.
    Ich wollte ihn auffordern, sich die Aufnahme genauer anzusehen, doch wütende Schreie und ein Schuss änderten meine Absicht.
    »Les?«
    Im Headset antwortete der Kollege und meldete eine Schießerei im zweiten Stockwerk. Phil und ich hetzten über die Treppe hinauf. Bevor wir die Tür zum Gang aufstießen, zückten wir die SIG und besprachen das Vorgehen mit Les.
    »Jetzt!«
    Unsere Kollegen lenkten den Schützen ab, sodass Phil und ich blitzschnell in den Gang springen konnten. Ein hagerer Mann feuerte aus einer Tür auf Les und Zeery.
    »FBI! Waffen fallen lassen und mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen«, rief ich.
    Der Schütze wirbelte herum und nahm eine Haltung ein, als wenn er sich ein Duell in einem Western liefern wollte. Zwei Dinge waren schnell klar: Es war nicht Sheldon und der Mann war auf Speed.
    »Ich knall euch alle über den Haufen!«, brüllte er.
    Die Drogen vernebelten seinen Verstand und er hielt sich für unverwundbar. Als er die Browning leicht anhob, traf ihn die Kugel aus Phils Pistole in der Schulter. Mit einem Aufschrei ließ der Schütze die Waffe fallen und ging in die Knie. Les und Zeery hatten die Ablenkung genutzt, um sich anzunähern. Sie überwältigten den Mann ohne große Probleme.
    »Als ich durch die Hintertür ins Motel ging, stand der Kerl auf dem ersten Treppenabsatz. Vermutlich wollte er gerade das Haus verlassen. Kaum sah er mich, überschüttete er mich mit Verwünschungen«, erklärte Les.
    Der Drogensüchtige hatte auf die Dienstmarke am Revers des Kollegen reagiert und dummerweise eine Waffe gehabt. Cops trafen ein und übernahmen den angeschossenen Mann.
    »Der Portier behauptet, dass Sheldon nicht im Motel wohnt«, sagte ich.
    Die Schießerei hatte sämtliche Gäste aufgeschreckt, und falls unsere Zielperson darunter gewesen war, hatte sie längst das Weite gesucht. Ich schaute die Kollegen der Reihe nach an.
    »Wie wollt ihr weiter vorgehen?«, fragte ich.
    Wir einigten uns darauf, dass Les und Zeerookah dem Hinweis hier im Motel weiter nachgehen würden. Phil und ich fuhren zurück zum Supermarkt, um endlich mit Nicolas Graves zu sprechen.
    »Das war vermutlich reine Zeitverschwendung«, sagte Phil.
    Darüber zerbrach ich mir nicht mehr den Kopf. Wenn es Spuren von Ethan Sheldon in dem Motel zu finden gab, würden Les und Zeery sie entdecken. Als ich im Büro des Marktleiters vorsprach und mich nach Graves erkundigte, erlebten wir eine Überraschung.
    »Nicolas erhielt einen Anruf auf seinem Mobiltelefon. Offenbar steckt seine Tochter wieder einmal in Schwierigkeiten. Drogen und so«, erklärte der Marktleiter.
    Er schilderte Graves als zuverlässigen Mitarbeiter, der sich aufopfernd um die seit Jahren drogenabhängige Tochter im Teenageralter kümmerte.
    »Die Mutter hat sich bereits vor vielen Jahren abgesetzt, weil ihr alles zu viel wurde«, sagte der Marktleiter.
    Phil und ich wussten es besser.
    »Und wegen der Probleme mit seiner Tochter muss Graves öfter unerwartet und manchmal für mehrere Tage den Arbeitsplatz verlassen. Richtig?«, fragte ich.
    »Ja, stimmt. Warum interessiert sich das FBI eigentlich für ihn?«, wollte Graves’ Vorgesetzter wissen.
    Ich erklärte dem immer ungläubiger dreinschauenden Mann, dass Graves weder verheiratet war noch eine

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