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Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus.
    »Was für ein Freund? Soweit ich weiß, ist sie Single. Worum geht es denn? Was wollen Sie von ihr?«
    »Wir möchten nur mit ihr sprechen, vielleicht kann sie uns in einem Fall helfen, den wir gerade bearbeiten. Mehr können wir Ihnen im Moment nicht sagen.«
    Mai-Lin zog die Brauen nach oben und starrte mich an.
    »Wann haben Sie sie denn zuletzt gesehen?«, setzte ich nach.
    Mai-Lin überlegte kurz. »Vor ein paar Tagen. Sie kam mit einer funkelnagelneuen Tasche hier an und holte ein paar Kleinigkeiten ab. Sie sagte, sie würde eine Freundin besuchen.«
    »Hat sie sich seitdem gemeldet?«
    Mai-Lin schüttelte stumm den Kopf. »Aber das muss sie auch nicht. Wir wohnen hier zusammen und verstehen uns ganz gut. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir ständig aufeinander hocken oder so eine Art Beziehung daraus machen.«
    »Apropos Beziehung – könnte Ihre Freundin nicht doch vielleicht jemanden kennengelernt haben?«, brachte Phil unser Gespräch auf den eigentlichen Grund unseres Hierseins zurück.
    Die junge Chinesin fing an, eine Haarsträhne um ihre Finger zu wickeln. »Könnte vielleicht doch sein«, sagte sie nach einer kurzen Weile des Nachdenkens langsam. »Vor kurzem hat sie etwas davon gesagt, dass sie gerade einen dicken Fisch an der Angel hat. Allerdings habe ich das mit ihrer Arbeit in Zusammenhang gebracht. Wenn ich es mir recht überlege, kann es auch der Hinweis auf einen Mann gewesen sein, vielleicht kennt sie ihn von dort.«
    »Was wissen Sie denn genau darüber?«, versuchte ich es noch einmal. Immer noch war es mir ein Rätsel, wie das Geschäft von Doris Finzacker funktionierte.
    »Wie gesagt, nicht viel.« Mai-Lin klang leicht ungeduldig.
    »Jeder Hinweis ist für uns wichtig. Denken Sie nach.«
    Sie schob die Spitze ihrer Haarsträhne in den Mund und kaute darauf herum. »Sie hat Champagner ausgeschenkt bei Empfängen oder Partys. Manchmal hat sie eine Flasche mit nach Hause gebracht. Warten Sie kurz.« Mit diesen Worten sprang sie auf und lief in die Küche. Sie kam mit einer leeren Flasche zurück. In der Öffnung steckte eine halb abgebrannte Kerze.
    »Ein Bollinger-Jahrgangschampagner. Ziemlich exklusiv und teuer.« Phil pfiff leicht durch die Zähne.
    Mai-Lin lächelte verlegen. »Den haben wir letzten Monat zusammen getrunken, Yi-Me hat ihn nach einem Fest mitgebracht. Die Flasche war vom Gastgeber bereits bezahlt worden und noch nicht angebrochen.«
    Mehr konnte sie uns nicht sagen, es war klar, dass Mai-Lin nicht wirklich in Yi-Mes Aktivitäten eingeweiht war.
    »Ihre Mitbewohnerin hat doch bestimmt ein Mobiltelefon?«
    Mai-Lin sprang erneut auf und verschwand in einem der angrenzenden Zimmer. Als sie zurückkam, reichte sie mir wortlos einen Zettel mit einer Nummer darauf.
    Bevor wir gingen, gab ich ihr meine Karte.
    »Rufen Sie uns bitte an, wenn Ihnen noch etwas einfällt. Und falls wir sie nicht direkt erreichen, bitten Sie Ihre Freundin, sich bei uns zu melden.«
    Sie sicherte uns beides zu. Als wir die Treppe hinuntergingen, hörten wir, wie sie die Sicherheitskette vorlegte und die Tür verschloss.
    Der Besuch bei Mai-Lin Fong hatte uns wenigstens an einem Punkt weitergebracht: So, wie es aussah, war die junge Frau ziemlich zurückhaltend, was ihren aktuellen Verehrer betraf, sogar ihrer Wohnungsgenossin gegenüber.
    »Der Kerl ist schließlich nicht irgendwer. Er wird es nicht gerne sehen, wenn seine aktuelle Freundin Indiskretionen ausplaudert«, gab Phil zu bedenken. »Wir erreichen sie hoffentlich unter dieser Nummer, sonst brauchen wir eine plausible Erklärung dafür, dass wir Gu Yi-Me bei Zhang Yan aufsuchen. Wie um alles in der Welt sollten wir auf ihn kommen? Hast du dafür eine Idee?«
    »Nein, Phil. Ich hatte gehofft, die junge Frau hier anzutreffen. Mai-Lin möchte ich nicht in die Sache hineinziehen.«
    Während ich sprach, hatte ich schon mein eigenes Telefon gezogen und tippte die Nummer ein, die auf Mai-Lins Zettel stand. Es läutete dreimal, dann sprang eine Mobilbox an. Auf Chinesisch und Englisch erklärte eine Frauenstimme, die angerufene Person sei gerade nicht erreichbar. Eine Nachricht wollte ich nicht hinterlassen, also unterbrach ich die Verbindung.
    »Und nun?« Phil starrte auf die Menschenmenge, die sich vor uns durch die Straße schob.
    »Verschieben wir alles Weitere auf morgen und machen Feierabend.«
    ***
    Am nächsten Morgen kontaktierten wir zunächst noch einmal Melanie Woods. Sie bestätigte uns anhand des Kalenders ihrer

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