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Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
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glatt zurückgekämmtem, schwarzem Haar bejahte. Dann nahm er die Liste mit den Speisen und die Fotos mit aufmerksamem Blick entgegen. Er betrachtete sie lange.
    »Wann, sagen Sie, soll dieses Paar hier gewesen sein? Sonntagabend? Ja, da war ich anwesend, den ganzen Abend. Wie immer. Ein Lokal kann man nicht dem Personal überlassen, das ist eine der Todsünden in unserem Gewerbe.« Nach dieser kurzen Belehrung blickte er uns an.
    »Warum fragt das FBI danach, wo zwei Menschen zu Abend gegessen haben?«, wollte er von mir wissen.
    »Wir ermitteln in einem Mordfall. Mehr können wir Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.«
    Der Mann nickte unmerklich, dann gab er uns das Foto zurück. »Alles, was auf Ihrer Liste steht, können Sie bei uns essen. Aber diese Herrschaften waren nicht hier. Definitiv. Ich habe ein gutes Personengedächtnis.«
    Wir schlugen seine Einladung auf ein Glas Portwein aus und verließen das Lokal.
    »Da müssen wir wohl den Bogen weiter spannen, auch wenn das einer Sisyphusarbeit gleichen dürfte«, seufzte Phil. In einer Stadt mit so vielen Restaurants würde es eine Menge Zeit und Arbeit kosten, nach dem einen, in dem Doris Finzacker und Frank Baumann am Sonntagabend vermutlich gewesen waren, weiterzusuchen. Es sei denn, wir hatten Glück und der Taxifahrer, der Baumann gefahren hatte, meldete sich. Wenn er den Deutschen direkt vor dem Lokal abgeholt hatte, wären wir diese Sorge los. Aber noch hatte sich in dieser Sache nichts getan.
    Wir wollten gerade in den Jaguar einsteigen, als Phil mich mit einer Kopfbewegung auf jemanden hinwies. Ein schlanker, dunkelhaariger Kellner war nach uns auf die Straße getreten. Er sah sich unsicher um und nestelte ein Päckchen Zigaretten aus der Hosentasche unter der langen, weißen Kellnerschürze hervor. Zögerlich ging er einen Schritt auf uns zu, nur um dann wieder zurückzutreten.
    »Da will uns jemand was sagen und weiß nicht, wie er es anstellen soll«, murmelte mein Partner.
    »Machen wir es ihm leichter«, antwortete ich und ließ die Tür unseres Dienstwagens mit einem satten Geräusch wieder zufallen. Langsam überquerten wir die Straße. Der Kellner blickte uns entgegen. Mit einer winzigen, kaum wahrnehmbaren Kopfbewegung forderte er uns auf, ihm in eine kleine Seitenstraße neben dem Restaurant zu folgen. Dort zündete er sich hastig eine Zigarette an.
    »Haben Sie uns etwas zu sagen? Kennen Sie die beiden Personen, die wir suchen?« Ich trat näher und zog noch einmal die Fotos aus dem Jackett, um sie ihm zu zeigen. Der junge Mann starrte die Gesichter an und schüttelte gleich darauf den Kopf.
    »Nein, Sir«, antwortete er mit einem starken portugiesischen Akzent. Er fuhr sich mit der Hand über das sorgsam gegelte Haar und zog nervös an seiner Zigarette.
    »Aber die Speisen, die Sie meinem Chef gegenüber vorhin erwähnten – kann ich die Liste noch einmal sehen?«
    Phil blickte mich achselzuckend an, dann reichte er dem Kellner das Blatt mit der Auflistung. Der junge Portugiese las aufmerksam alles durch, bevor er die Liste zurückgab.
    »Das alles gibt es in unserem Lokal. Und noch bei ein paar anderen Portugiesen.«
    »Das wissen wir, der Restaurantbesitzer hat uns schon gesagt, dass es die üblichen Spezialitäten sind, die es bei ihm gibt. Aber er sagte, er kennt die Gäste nicht.« Ich sah den Mann aufmerksam an. »Was wollen Sie uns denn dazu sagen?«.
    »Gibt es eine Belohnung oder so?«, wollte unser Gegenüber jetzt wissen.
    »Ob und wenn ja, dann hängt das sehr von der Qualität Ihrer Informationen ab«, erwiderte ich knapp. »Also, was wissen Sie?«
    Der Mann leckte sich über die Lippen, warf die ausgerauchte Zigarette auf den Boden und trat sie sorgfältig aus, bevor er antwortete.
    »Ich weiß, dass es ein portugiesisches Lokal gibt, das gelegentlich Essen nach Hause liefert. Es wird nicht groß beworben oder so, aber sie machen es. Für Stammgäste.«
    »Von welchem Lokal sprechen Sie? Wie heißt es?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich kenne jemanden, den ich fragen könnte. Eine junge Frau, Portugiesin wie ich. Wir begegnen uns hin und wieder in einem Fadolokal in SoHo. Sie hat mir davon erzählt, dass sie manchmal Essen an Stammgäste ausliefern.«
    »Wie heißt die junge Frau?«
    »Angelica. Aber mehr weiß ich nicht, auch nicht den Namen des Restaurants. Ich kann versuchen, es ausfindig zu machen.«
    So interessant diese Aussage auch war, unser Informant hatte es auf einmal sehr eilig, zurück an seinen Arbeitsplatz

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