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Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
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keine Zeitung gelesen oder die kleine Meldung über die Ermordung einer Doris F. nicht in Verbindung mit ihrer Arbeitgeberin gebracht.
    »Keine Sorge, Sie sind nicht verdächtig«, beruhigte ich sie. Auf keinen Fall wollte ich, dass sie womöglich gleich wieder auflegte oder in der Versenkung verschwand.
    »Es dauert nicht lange, wenn wir jetzt gleich miteinander sprechen, brauchen wir Sie nicht vorzuladen. Wir benötigen lediglich ein paar allgemeine Auskünfte zu einer Ermittlungssache. Also, wo sind Sie gerade?«
    Sie zögerte, im Hintergrund hörte ich etwas. Es klang wie das Klappen einer Tür. Ein Mann sagte etwas auf Chinesisch, Gu Yi-Me antwortete ihm in derselben Sprache, bevor sie sich wieder unserem Gespräch zuwandte.
    »Woher haben Sie meine Telefonnummer?«, wollte sie zunächst wissen.
    »Ihre Mitbewohnerin war so freundlich.«
    »Mai-Lin? Sie hat Ihnen meine Telefonnummer gegeben?« Ihrer gepressten Stimme war nicht anzuhören, ob sie verärgert oder überrascht war.
    »Wir waren gestern in Ihrer gemeinsamen Wohnung in der Baxter Street. Wir müssen wirklich dringend mit Ihnen sprechen.«
    »Einen Moment«, bat sie mich. Dann hörte ich, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Die Geräuschkulisse im Hintergrund hatte sich danach verändert. Gu Yi-Me hatte ihren Standort gewechselt. Vielleicht wollte sie nicht, dass jemand in ihrer direkten Umgebung etwas von ihrer Verabredung mit uns mitbekam.
    »Wo können wir uns sehen? Jetzt gleich?«
    Einen Moment blieb es still, dann nannte sie mit leiser Stimme den Namen eines Teesalons auf dem Broadway.
    »Wir sind in einer halben Stunde dort«, rief ich in den Hörer, bevor ich nach meiner Jacke griff und Phil mit einer Kopfbewegung sofortigen Aufbruch signalisierte.
    ***
    Ich erkannte die junge Chinesin nicht auf Anhieb. Das Wesen, das in einem kleinen Teesalon saß, auf den Tisch starrte und dabei eine Tasse hin- und herschob, hatte auf den ersten Blick nichts gemeinsam mit dem unbeschwert lachenden Mädchen, das ich auf dem Foto am Spiegel der Wohnung in der Baxter Street gesehen hatte. Gu Yi-Me war top gestylt. Sie trug ihr langes Haar locker aufgesteckt, ein perfektes Make-up und Designerklamotten. Ihre Nervosität war durch den ganzen Raum hindurch spürbar. Als wir an ihren Tisch traten, schaute sie mit großen Augen auf. Sie erinnerte an ein Reh in der Schrecksekunde, bevor es vor seinem Jäger flieht.
    »Vielen Dank, dass Sie sich mit uns treffen. Ich bin Jerry Cotton vom FBI New York, wir haben miteinander telefoniert.« Ich zeigte ihr meinen Dienstausweis.
    »Ich bin Phil Decker, ebenfalls FBI«, stellte sich mein Partner vor. Dann wandte er sich mir zu. »Ich hole uns Tee. Schwarz oder Grün?«
    »Darjeeling wäre fein.«
    Phil ließ uns allein und ich nahm ihr gegenüber Platz.
    »Eine Frau, die Sie kannten, wurde ermordet«, erklärte ich meinem Gegenüber.
    »Wer?« Ihre Überraschung war echt.
    »Ihre Arbeitgeberin, die Inhaberin von Canapée Catering Service .«
    Ihre Augenbrauen hoben sich leicht, dann blickte sie abrupt in ihre Tasse.
    »Sie wirken überrascht, aber nicht schockiert.«
    »Doch, Agent Cotton, ich bin schockiert. Aber in meinem Kulturkreis lernt man, mit Emotionen sparsam umzugehen.«
    »Sparsam. Aha. Sie wussten es also nicht?«
    »Nein. Wer … wie … wissen Sie schon, warum Do sterben musste?«
    »Sie nennen Ihre Chefin Do?«
    Sie nickte, hob aber ihren Blick noch immer nicht von der Teetasse.
    »Ich wollte von Ihnen wissen, ob Sie jemanden kennen, der ihr schaden wollte. Sie haben für sie gearbeitet. Haben Sie etwas mitbekommen, Streit, berufliche Schwierigkeiten, irgendetwas?«
    Sie schüttelte vehement den Kopf.
    »Gut, was machen Sie genau für das Catering-Unternehmen?«
    Phil war wieder an den Tisch getreten. Er stellte eine Tasse Tee vor mich, eine zweite behielt er in der Hand, als er sich auf den Stuhl rechts neben mich setzte.
    »Wir versorgen auf Partys die Gäste mit Essen und Getränken. Ich bin seit über einem Jahr dabei. Immer, wenn ich gerade kein Engagement habe, kellnere ich ein bisschen.«
    »Kellnern? Sie meinen, Sie schenken Champagner aus und machen dabei einen guten Eindruck«, konkretisierte Phil ihre Tätigkeit.
    Sie nickte und zog die Oberlippe zwischen die Zähne. »Ich verdiene gutes Geld damit. New York ist ein teures Pflaster.«
    »Eigentlich sind Sie aber Schauspielerin?«, hakte Phil nach.
    »Als ich herkam, hatte ich eine kleine Rolle in einer TV-Soap.« Sie lächelte

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