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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angeli erneut direkt ins Gewissen.
    »Noch können Sie durch ein Geständnis Ihre Lage verbessern. Wenn wir erst beweisen können, dass Sie die beiden Morde in Auftrag gegeben haben, wird es dafür zu spät sein.«
    Der Jurist zog die Augenbrauen zusammen. Ihm war natürlich bekannt, dass wir Angeli zwei Straftaten zur Last legten. Schließlich stand auch der Name des zweiten Opfers in der Anklageerhebung.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was mein Mandant mit diesem Versicherungsvertreter Simon Murphy zu tun gehabt haben soll. Mister Angeli hat mir glaubhaft erklärt, ihn noch niemals getroffen zu haben.«
    Es klingt seltsam, aber diese Behauptung glaubte ich sogar. Gewiss hatte Vincenzo Angeli Dreck am Stecken. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er für den gewaltsamen Tod der beiden Männer verantwortlich war.
    Trotz der Proteste seines Anwalts wurde auch Angeli zunächst in die Untersuchungshaft überstellt. Nachdem Dario Parvese grummelnd verschwunden war, gingen Phil und ich zu Steve Dillaggio hinüber.
    »Nun, Steve? Was hatten sich die beiden Herzchen auf Italienisch so Wichtiges mitzuteilen?«
    »Angeli beteuert auch seinem Anwalt gegenüber seine Unschuld, Jerry. Aber er hat sinngemäß gesagt, dass Preston auch sein Schwarzgeld veruntreut hat. Das sei der Grund dafür gewesen, den Schläger Turner anzuheuern. Aber Angeli hätte auf keinen Fall Prestons Tod gewollt.«
    ***
    Schwarzgeld also. Nun war klar, weswegen Angeli versucht hatte, den Investmentberater unter Druck zu setzen. Wegen der Veruntreuung seiner offiziellen Altersvorsorge konnte der Italiener vor Gericht gehen. Aber die Existenz von Schwarzgeld musste er natürlich den Behörden gegenüber unter den Teppich kehren.
    Da brauchte er einen Mann fürs Grobe, der Preston unter Druck setzte. Und Turner hatte ja in der Vergangenheit schon gezeigt, wie brutal er sein konnte.
    »Lass uns mit Florence Preston sprechen«, schlug Phil vor. »Ich halte sie für nicht so ausgekocht, wie es ihr Freund ist. Vielleicht verrät sie uns ja versehentlich, wo sich die Mordwaffe befindet. Dann können Turner und Angeli so viel leugnen, wie sie wollen.«
    Ich war immer noch nicht überzeugt davon, die wahren Verantwortlichen festgenommen zu haben. Doch einen anderen Verdächtigen konnte ich momentan auch nicht präsentieren.
    Florence Preston hatte auf anwaltlichen Beistand verzichtet. June Clark war bei ihr, als Phil und ich den Verhörraum betraten.
    »Die Preston ist ziemlich unruhig«, raunte unsere Kollegin mir zu. »Sie bricht immer wieder in Tränen aus. Wenn ihr mich fragt, dann wächst ihr die ganze Sache über den Kopf. Es würde mich nicht wundern, wenn sie gesteht.«
    Ich nickte June Clark zu und bedankte mich einstweilen. Sie verließ uns, um sich gemeinsam mit ihrem Partner Blair Duvall anderen Aufgaben zu widmen.
    Florence Preston wandte sich mir zwar zu, als ich ihr gegenüber am Tisch Platz nahm. Aber sie konnte mir nicht in die Augen sehen.
    »Ich weiß gar nicht, was Sie mir vorwerfen, Agent Cotton. Ihre Kollegin sagte etwas von Beihilfe zum Mord. Aber das kann doch nur ein schlechter Scherz sein, oder?«
    Bevor ich antworten konnte, ergriff Phil das Wort. Er hatte sich nicht gesetzt, sondern lehnte sich gegen die Wand. Seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt.
    »Und Ihre Affäre mit einem der ärgsten Feinde Ihres Mannes?«, rief mein Freund. »Ist das auch ein schlechter Scherz?«
    Die Witwe errötete. Ich hatte sie für abgebrühter gehalten. Ihre Abwehrhaltung war nur schwach, von ihrer selbstherrlichen Art bei unserer ersten Begegnung war nichts übrig geblieben. Ob sie ahnte, dass sie in der Falle saß? Von Florence Preston würden wir jedenfalls eher die Wahrheit erfahren als von Vincenzo Angeli. Das sagte mir meine Erfahrung.
    »Meine Gefühle für Vincenzo gehen Sie überhaupt nichts an«, murmelte Florence Preston halblaut.
    Ich beugte mich vor und sprach eindringlich mit der Verdächtigen.
    »Normalerweise ist die Liebe wirklich Privatsache, Mistress Preston. Wir wollen auch kein moralisches Urteil über Sie fällen. Aber Agent Decker und ich sind mit einer Morduntersuchung betraut worden. Daher müssen wir auch Ihr Privatleben durchleuchten. Eifersucht und Liebe sind leider sehr starke Motive.«
    »Ha!« Florence Preston stieß diesen Laut voller Bitterkeit hervor. »Glauben Sie ernsthaft, dass mein Mann wegen Vincenzo eifersüchtig gewesen wäre? Sie haben Greg nicht gekannt, sonst wäre Ihnen dieser Gedanke noch nicht

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