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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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sie in eine Falle locken wollte, dennoch musste sie Vorsicht walten lassen. Schweren Herzens wählte sie den Anschluss von Blairs Mobiltelefon und war nicht unfroh darüber, dass sich lediglich seine Mailbox meldete. Sie sprach eine kurze Nachricht darauf, damit ihr Partner über das Abendessen mit Easterman informiert war.
    »Ich melde mich nochmals, sobald ich wieder zu Hause bin«, sagte June.
    Wenn Blair später seine Nachrichten abhörte, wusste er wenigstens Bescheid und konnte im unwahrscheinlichen Fall, dass June sich irrte, immer noch eingreifen. Als es wenige Minuten später an ihrer Tür läutete und der Nachtportier den wartenden Chauffeur meldete, war June ausgehfertig.
    Nach einem abschließenden kritischen Blick in den Spiegel verließ sie ihre Wohnung und stieg fünf Minuten später in den Fond der Limousine. Im Restaurant wurde June von dem Empfangschef umgehend an einen Tisch geführt, an dem der Kasinoinhaber bereits auf sie wartete.
    »Sie sehen bezaubernd aus«, sagte Easterman.
    June nahm das Kompliment schweigend an, um gleichzeitig einen anerkennenden Blick über den eleganten Anzug von Easterman wandern zu lassen. Er war eindeutig eine Maßanfertigung und unterstrich die gute Figur des Mannes.
    »Zufrieden mit dem, was Sie sehen?«, fragte Easterman amüsiert.
    June lächelte undurchsichtig und setzte sich auf den Stuhl. David Easterman schlug einen Weißwein vor, der absolut nach ihrem Geschmack war. Der Kellner brachte kurz darauf die Flasche und ließ den Kasinobetreiber kosten.
    »Sehr gut«, lobte Easterman.
    Anfangs wartete June darauf, dass er auf den Mord an seiner Schwester oder den sogenannten Kasino-Krieg zu sprechen kommen würde. Doch obwohl sie bereits die Vorspeisen sowie das Hauptgericht hinter sich hatten, plauderte Easterman über alltägliche Dinge. Er fragte June nach kulturellen Interessen und erkundigte sich nach ihrem Werdegang beim FBI. Er war ein angenehmer Gesprächspartner, aber June fand seine lockere Unterhaltung ein wenig irritierend.
    »Sie fragen sich bestimmt, wie ich hier mit Ihnen speisen kann, nachdem man Monica so brutal ermordet hat«, sagte Easterman.
    Offensichtlich hatte er Junes Gedanken gelesen und schnitt von sich aus das Thema an.
    »Ich denke, das muss Ihnen sehr nahegehen, und bewundere in der Tat Ihre Haltung«, erwiderte sie.
    Sie registrierte den Schatten, der über sein Gesicht wanderte, und gewährte Easterman die Zeit, sich wieder zu fangen. Er winkte die Bedienung an den Tisch und bestellte einen doppelten Whisky. June lehnte ab und blieb beim Weißwein.
    »Es bringt mich um, June. Wüsste ich einen Weg, um den Täter zu finden und zu bestrafen, würde ich keine Sekunde zögern«, sagte er.
    Seine Gesichtszüge waren jetzt angespannt und ein gefährliches Funkeln trat in seine Augen. David Easterman war ein gefährlicher Mann, ansonsten hätte er sich nicht erfolgreich gegen die anderen Kasinobetreiber behaupten können. Jeder wusste, wie hart umkämpft der Glücksspielmarkt in Atlantic City war.
    »Überlassen Sie es uns, David. Wir werden den Mörder finden und seiner gerechten Strafe zuführen«, versicherte June.
    Er schaute sie lange an. Eastermans Blick war für June nicht zu enträtseln. Schließlich rang er sich ein schwaches Lächeln ab.
    »Ich vertraue Ihnen. Was immer Sie auch benötigen, zögern Sie nie zu fragen«, erwiderte Easterman.
    Sosehr er sich auch bemühte, die ungezwungene Atmosphäre vom Beginn des Abends wollte sich nicht mehr einstellen. Schließlich bat June darum, nach Hause gebracht zu werden. David Easterman unternahm nicht den Versuch, sie umzustimmen.
    »Der Wagen wartet auf Sie. Ich hoffe, wir können den Abend zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen«, sagte er.
    Er brachte June bis zur Tür und half ihr galant in den Mantel. Sie wollte sich gerade verabschieden, als Blair urplötzlich auftauchte und mit grimmigem Gesichtsausdruck auf sie zukam.
    »Ich habe deine Nachricht erst jetzt abgehört. Alles in Ordnung bei dir?«, fragte er.
    June machte eine Geste, die ihren Partner beruhigen sollte.
    »June ist in meiner Gesellschaft niemals einer Gefahr ausgesetzt, Agent Duvall«, versicherte Easterman.
    Die beiden Männer schauten sich abschätzend an, während June bereits dem Chauffeur winkte.
    »Ich kann dich fahren«, bot Blair an.
    »Nein, nicht nötig. Der Mietwagen bringt mich sicher nach Hause«, erwiderte June.
    Sie nickte den beiden Männern zu und verließ das Restaurant. Blair wartete ab, bis der

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