Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus
musste ich unbedingt wissen, bevor ich mich auf dieses riskante Vorhaben einlasse«, sagte er.
Seine Offenheit gefiel mir und flößte mir zusätzliche Sicherheit ein, dass unser Plan funktionieren würde. Ich bestellte mir einen Kaffee.
»Wenn es nicht so wäre, gäbe es diesen Zugriff nicht«, antwortete ich.
Laird schob mir einen Grundriss des Gebäudes zu, auf dem er die wichtigen Räume und Gänge markiert hatte.
»Wenn es Probleme gibt, werden die Spieler über diese drei Wege evakuiert. Die Angestellten sind bereit, sich jedem Eindringling entgegenzustellen«, erklärte er.
Leider hatten uns diese Informationen nicht früher zur Verfügung gestanden, denn dazu musste Laird sich mit einem Informanten persönlich treffen. Ich zog mein Mobiltelefon heraus und fertigte einige Aufnahmen der Skizze an, die ich dann an Phils Telefon schickte. Mein Partner würde das neue Wissen in den Zugriff noch einbauen und die Einsatzkräfte vor Ort einweisen.
»Gut, dann sollten wir jetzt aufbrechen«, sagte Rick Laird.
Ich übernahm die Rechnung und folgte dem Spieler hinaus zum Parkplatz. Dort traf sich unser Blick über unsere Fahrzeuge hinweg. Mit einem knappen Nicken setzte Laird sich in seinen mitternachtsblauen BMW und fuhr voraus. Ich folgte ihm und war zum Teil mit meinen Gedanken bei der Skizze. Wie jeder der illegalen Spielclubs hatten die Betreiber das Gebäude so umgebaut, dass es einem Fuchsbau glich. Es gab eine Vielzahl von Gängen, die zu unterschiedlichen Seitentüren führten. Oftmals gab es sogar eine Verbindungstür zum Nebengebäude sowie in Changs Club.
»Phil? Ich möchte kurz auf die Skizze zu sprechen kommen«, sagte ich.
Mein Partner hatte offenbar mit dem Anruf gerechnet, denn er war bestens vorbereitet. Er teilte meine Sorge in Bezug auf den Fluchtweg ins Nachbargebäude.
»Ich habe zwei zusätzliche Streifenwagen angefordert. Die Cops sollen sich ausschließlich auf die Überwachung des Nebengebäudes konzentrieren«, sagte Phil.
Damit war diese Schwachstelle behoben und ich konnte mich beruhigt auf meine Position begeben. Den auffälligen Jaguar parkte ich ein ganzes Stück von dem Haus entfernt, in dem sich Changs Spielclub befand. Den restlichen Weg legte ich zu Fuß zurück und ging zügig an der Einmündung der Gasse vorbei, in der sich die Seitentür befand. Aus dem Augenwinkel schaute ich hinein, ohne einen oder mehrere Aufpasser ausmachen zu können.
»Chang wird die Tür bestimmt überwachen lassen«, dachte ich.
Jetzt musste ich warten, bis Laird dort auftauchte und für eine ausreichende Ablenkung sorgte.
***
Der gefährliche Alleingang ihres Partners wurmte June immer noch sehr. Das war einer der Gründe, warum sie die Einladung nach Atlantic City angenommen hatte. Blair verhielt sich zurzeit noch schwieriger, als sie es von ihm gewohnt war.
»Man könnte annehmen, dass du eifersüchtig bist«, murmelte sie.
Der Gedanke verflog so schnell, wie er gekommen war. Als June den Parkplatz am Kasino erreichte, nahm ihr ein sehr aufmerksamer Angestellter die Schlüssel ab. June wollte ihm ein Trinkgeld in die Hand drücken, doch er lehnte es entschieden ab.
»Der Boss hat Sie angekündigt, Miss Clark. Sie sind als persönlicher Gast bei uns und wir freuen uns darauf, Ihnen jeden Wunsch zu erfüllen«, sagte er.
Wie ernst seine Worte zu nehmen waren, erfuhr June wenige Augenblicke später am Empfangstresen. Kaum hatte sie ihren Namen genannt, reagierten die Angestellten äußerst beflissen.
»Mit so einem Empfang hatte ich nicht gerechnet«, gab sie zu.
David Easterman hatte sie abgeholt und führte sie in eine der luxuriös ausgestatteten Suiten. June schaute sich verblüfft um und registrierte dabei den opulenten Blumenstrauß genauso wie den Sektkübel, aus dem der Hals einer Champagnerflasche herausragte.
»Es ist mir eine besondere Freude, Sie in meinem Kasino willkommen heißen zu können«, erwiderte er.
Außer einem galanten Handkuss hatte Easterman sich keine Vertraulichkeiten herausgenommen, wie June erfreut anerkannte.
»Was wäre denn, wenn mir diese Suite nicht zusagt?«, fragte sie.
Er krauste überrascht die Stirn, fing sich aber schnell wieder.
»Es gibt ein halbes Dutzend weiterer Suiten, die ich Ihnen anbieten kann. Sie haben selbstverständlich freie Auswahl, June«, antwortete er schließlich.
Sie winkte lachend ab.
»Das war nur ein Test, David. Die Suite ist fantastisch, und falls das Blumenarrangement auf Ihre Kappe geht, muss ich Sie
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