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Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Titel: Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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sorgfältig ausgewählt. Riguera war zwar ein wohlhabender Mann, aber auch einer der größeren Gangsterbosse von New York. Er hatte seine Finger im illegalen Glücksspielgeschäft und kontrollierte, soweit mir bekannt war, auch die Drogengeschäfte in einem Teil der Bronx.
    »Das passt eigentlich nicht zum Umgang von Roth«, sagte ich. »Wir sollten uns die Kontobewegungen von Riguera genauer ansehen. Vielleicht finden wir dann heraus, was er mit der International Chase Bank zu tun hatte.
    »Wird erledigt«, sagte Phil und bewegte seine Computermaus flink über den Schreibtisch.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis er die gewünschten Informationen hatte. »So, jetzt habe ich alles. Das Konto wurde im April vor fünf Jahren eröffnet. Riguera hat mehrere Einzahlungen gemacht, eher kleinere, die wohl nicht auffallen sollten. Wie auch immer, vor etwa vier Jahren sind dann größere Summen gebucht worden. Soweit ich es erkennen kann, wurden damit Anteilsscheine an drei Immobiliengesellschaften gekauft. Das Konto wurde dadurch fast leergeräumt. Danach gab es außer ein paar Bankgebühren keine weiteren Kontobewegungen.«
    »Auch keine Gutschriften von Gewinnen?«, fragte ich.
    »Nein, nichts«, antwortete Phil.
    »Welche Immobiliengesellschaften waren das?«, fragte ich nach.
    Ich hatte einen Verdacht. Mal sehen, ob er sich bestätigte.
    » Western Real Estate Inc. , New Real Estate Trust und Eastern Atlantic Homesharing «, antwortete Phil.
    »Könntest du mal überprüfen, wie es um diese Unternehmen aktuell steht?«, fragte ich Phil.
    Er nickte und antwortete ein paar Minuten später. »Tja, die sind alle pleite. Haben den Immobiliencrash nicht überlebt. Hast du das gewusst?«
    »Vermutet«, erwiderte ich und überlegte laut. »Wenn Alfonso Riguera über Roths Bank zwei Millionen Dollar investiert hat, die sich dann quasi in Luft aufgelöst haben – kann es da nicht sein, dass Riguera ziemlich sauer auf Roth war?«
    »Mehr als sauer«, meinte Phil. »Und damit hätte er ein eindeutiges Motiv, Roth ermorden zu lassen. Aber warum jetzt? Der Immobiliencrash ist ja schon einige Zeit her.«
    »Vielleicht hat Roth ihn hingehalten. Oder die beiden befanden sich noch in Verhandlungen, es gibt sicherlich eine plausible Erklärung«, antwortete ich.
    Phil lehnte sich im Stuhl zurück. »Ja, du hast recht, egal, was die Details sind, Riguera hatte ein Motiv. Ich meine, wie steht ein Gangsterboss denn da, wenn ihm auf einmal zwei Millionen Dollar flöten gehen?«
    »Wir sollten uns den Kerl vornehmen«, sagte ich.
    Da wir persönlich noch nie mit Riguera zu tun gehabt hatten, holten wir zuerst Informationen über ihn ein. Ein Agent, der im Bereich des organisierten Verbrechens ermittelte, konnte uns alle Informationen geben, die wir benötigten. Er sagte uns aber auch, dass es nicht leicht war, an Riguera heranzukommen. Mit der Polizei oder dem FBI redete er grundsätzlich nicht, selbst wenn er sich in Untersuchungshaft befand – was aufgrund hervorragender Anwälte nie lange gedauert hatte. Sein Haus auf Long Island glich einer Festung. Wenn er aus dem Haus ging, dann nur mit einer ganzen Schar Bodyguards. Und seit sein Bruder und Partner im Familiengeschäft vor einigen Jahren bei einer Auseinandersetzung mit den chinesischen Triaden umgebracht worden war, ließ er bei allem, was er tat, enorme Vorsicht walten.
    Er ging nicht einmal in ein Restaurant essen, ohne vorher alles von seinen Leuten untersuchen zu lassen. Unser Kollege, der unter anderem seine Telefongespräche überwachte, wusste aber von einer kleinen Schwäche des verheirateten Familienoberhaupts und dreifachen Vaters Alfonso Riguera: Er hatte eine Freundin, ein 22-jähriges Model brasilianischer Herkunft. Ihr hatte er in Manhattan ein Apartment zur Verfügung gestellt – auf einer Etage, die voll und ganz ihm gehörte.
    »Es wird nicht leicht, an ihn heranzukommen«, sagte Phil. »Sollen wir ihn nicht einfach verhaften und versuchen, ihn hier zum Reden zu bringen?«
    »Abgesehen davon, dass er bei seinen bisherigen Haftaufenthalten nie auch nur ein Wort gesagt hat, könnte es sein, dass wir ihn nicht sofort zu fassen bekommen und seine Anwälte den Haftbefehl annullieren lassen, bevor wir aktiv werden können«, sagte ich. »Außerdem ist es mir in diesem Fall zu umständlich, diesen Weg zu gehen. Wir sollten einen Weg finden, ihn von seinen Bewachern zu trennen, um eine gewisse Zeit mit ihm reden zu können. Ganz inoffiziell. Wenn wir mehr als eine Vermutung

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