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Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862

Titel: Jerry Cotton - Folge 2862 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2862 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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könnten, vernichten. Keine gute Ausgangsbasis für eine Mordermittlung.
    Phil befand sich schon am Treffpunkt, als ich ankam. Er hatte sich in einem Eingang untergestellt, um nicht nass zu werden. Als er den Jaguar sah, lief er los, öffnete die Beifahrertür und stieg ein.
    »Ungünstiges Wetter«, bemerkte er und verzog das Gesicht.
    »Ja, das stimmt«, sagte ich und fuhr los.
    Phil aktivierte den Bordcomputer und schaute nach den Informationen, die Mr High uns geschickt hatte.
    »Das Opfer ist ein gewisser Levi Abraham Roth, ein gut betuchter und recht spendabler jüdischer Bankier. 71 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder. Außerdem ein Kunstmäzen und Vorsitzender mehrerer Ausschüsse. Der Mord fand vor etwa einer Stunde statt. Einen Verdächtigen gibt es nicht. Zum Ablauf der Tat liegen auch noch keine konkreten Informationen vor, außer dass als Mordwaffe Pfeile genannt werden.«
    »Pfeile?«, fragte ich überrascht. »Recht unüblich. Im Central Park hätte ich eher ein Messer oder eine Schusswaffe vermutet.«
    »Ich auch«, meinte Phil.
    »Was wollte Roth wohl um die Zeit im Park?«, überlegte ich laut.
    »Davon steht hier nichts«, antwortete Phil. »Vielleicht jemanden treffen oder spazieren gehen. Wobei er wissen sollte, dass das nicht zu empfehlen ist – auch wenn der Central Park in den letzten Jahren viel sicherer geworden ist.«
    Ich wusste, was Phil meinte. Der Park war eine ganze Weile ein ziemlich gefährliches Pflaster gewesen. Durch beherzte Anstrengungen von Anwohnern und verschiedenen Behörden war es aber gelungen, dies einigermaßen in den Griff zu bekommen. Trotzdem war es nach wie vor nicht empfehlenswert, nachts allein durch den Central Park zu streifen.
    Als wir den südlichen Teil des Parks erreicht hatten, sahen wir schon die Lichter der Polizeiwagen. Die Cops vom NYPD waren vor Ort und versuchten, das Gelände abzuriegeln. Einige Schaulustige hatten sich bereits eingefunden und erschwerten den Kollegen die Arbeit.
    »Wenn wir Glück haben, ist die Presse noch nicht da«, meinte Phil.
    »Da müssten wir aber viel Glück haben«, erwiderte ich und parkte den Wagen.
    Dann schaltete ich den Motor aus und schnappte mir eine Mütze. Das war praktischer als ein Regenschirm.
    ***
    Zusammen mit Phil betrat ich den Park und legte die Strecke bis zur Absperrung zurück. Es waren tatsächlich noch keine Reporter oder andere Presseleute vor Ort. Etwas weiter entfernt sah ich aber den ersten Wagen einer lokalen Fernsehstation ankommen.
    Vor der Absperrung standen ein paar Schaulustige und machten mit ihren Handys Bilder oder Videos. Aufgrund der Entfernung zum Opfer und des Regens war es aber nicht wahrscheinlich, dass sie gutes Material erhielten. Das würde sie aber bestimmt nicht daran hindern, es im Internet zu veröffentlichen.
    »Gut, dass Sie den Tatort weiträumig abgesperrt haben«, sagte ich zu einem der Cops, der dafür sorgte, dass die Schaulustigen auf Abstand blieben.
    »Man sollte den Toten immerhin etwas Respekt erweisen«, sagte der afroamerikanische Officer ernst.
    Phil zeigte ihm seine Marke.
    »Ich hätte Sie auch so erkannt, Agent Decker«, sagte der Cop.
    Offenbar kannte er Phil. Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben.
    Ohne ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln, betraten wir den abgesperrten Bereich und gingen zum Tatort. Ich konnte zwei Männer ausmachen, wahrscheinlich Detectives vom NYPD. Und ein paar helle Gestalten – Mitglieder der Crime Scene Unit, die den Tatort und das umliegende Gelände untersuchten.
    Als einer der Detectives uns sah, beendete er das Gespräch mit dem anderen Mann und kam auf uns zu.
    »Die Kollegen vom FBI. Sie sind aber schnell gewesen. Ich bin gerade erst informiert worden, dass wir den Fall an Sie abgeben müssen«, sagte er statt einer Begrüßung.
    Seinem Tonfall nach zu urteilen gefiel es ihm nicht, dass wir den Fall übernahmen. Das kam zwar selten, aber doch ab und zu vor.
    »Mister Roth ist ein international tätiger Bankier und er hat neben New York noch weitere Wohnsitze in anderen Bundesstaaten. Somit fällt sein Mord in den Zuständigkeitsbereich des FBI«, sagte Phil nachdrücklich.
    Er hatte sicher genau wie ich keine Lust darauf, die Frage der Zuständigkeit näher zu erörtern.
    »Ja, ja, habe schon verstanden«, sagte der Detective nur. »Von mir aus können Sie den Fall haben. Für schwerreiche Banker habe ich ohnehin nicht viel übrig.«
    »Dann wäre das ja geklärt«, sagte ich abschließend

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