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Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Titel: Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Gesichts war von Säure zerfressen. Die ätzende Substanz hatte das Gewebe bis auf die Knochen zerstört. Die blutige Fratze bildete einen schaurigen Kontrast zu der wilden, feuerroten Mähne.
    Phil wandte den Blick ab.
    Auch ich war in dem Moment froh, dass ich noch nicht gefrühstückt hatte.
    ***
    Als wir Colin Hicks die traurige Nachricht vom Tod seiner Schwester überbrachten, klappte er vor unseren Augen zusammen und weinte hemmungslos. Ein junges Mädchen kam und nahm ihn in den Arm.
    »Colin und ich sind seit einem halben Jahr zusammen«, erklärte sie uns. »Seine Eltern sind bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen. Er hatte niemanden mehr außer seiner Schwester. Cyn und er waren unzertrennlich. Es muss für ihn ein Gefühl sein, als ob ein Teil von ihm selbst gestorben ist.«
    Genauer gesagt vergewaltigt, mit bloßen Händen erwürgt und anschließend mit Säure übergossen.
    Aber die Einzelheiten hatten wir ihm erspart. Spätestens wenn er seine Schwester identifizieren musste, würde er mit den grausamen Details konfrontiert werden.
    Nach zwanzig Minuten hatte Colin Hicks sich so weit erholt, dass er in der Lage war, mit uns zu sprechen. Er saß auf der Hängematte, in der wir seine Schwester gestern angetroffen hatten. Seine Freundin mit dem schwarzen Pagenschnitt und den mandelförmigen, braunen Augen hielt die ganze Zeit über seine Hand.
    Ihr Name war Lizzy. Lizzy Brown.
    »Wann haben Sie Ihre Schwester zuletzt gesehen?«
    »Etwa um neun gestern Abend. Wir hatten zusammen gegessen, dann hat sie sich auf ihr Zimmer zurückgezogen. Ich hab mir mit einem Kumpel zusammen noch eine Spätvorstellung angesehen. Als ich zurückkam, war Cyn nicht mehr da.«
    »Haben Sie in ihrem Zimmer nachgesehen?«
    Colin Hicks schüttelte den Kopf. »Sie hatte einen Zettel auf den Küchentisch gelegt. Ich hab das Ganze für einen Scherz gehalten, aber jetzt …«
    »Was stand auf dem Zettel?«
    Colin Hicks sah Lizzy unsicher an, sie nickte ihm aufmunternd zu.
    »Ich habe ein Date mit dem goldenen Vogel.«
    Phil und ich tauschten einen verblüfften Blick. Erst Hu Dong, jetzt Cynthia Hicks. Der goldene Vogel verfolgte uns.
    Lizzy Brown bemerkte unsere Verwirrung lächelnd.
    »Wahrscheinlich meinte sie Allicanto , den Vogeldämon aus Wings of Hell , unser neues Spiel.«
    Ich zog mir einen alten Sessel heran, Phil folgte meinem Beispiel.
    »Erzählen Sie uns von dem Spiel«, bat ich sie. »Und von dem Vogeldämon. Und wie es möglich ist, dass Cynthia Hicks eine Verabredung mit einem Vogel aus einem Computerspiel haben kann.«
    Lizzy warf einen Blick zu ihrem Freund: »Willst du?«
    Colin nickte tapfer und straffte sich.
    »Cyn hatte seit zwei Wochen eigentlich nichts anderes mehr im Kopf als Wings of Hell . Tag und Nacht lief sie mit ihrem Tablet rum und spielte die Testversion rauf und runter. Sie wollte unbedingt die Erste sein, die den Jackpot knackt.«
    Was ihr womöglich auch gelungen war.
    »Ist es üblich, dass es schon eine Testversion gibt, bevor das Spiel auf den Markt kommt?«, wollte Phil wissen.
    »Absolut. Und zwar um vor dem Gang an die Öffentlichkeit noch kleine Fehler und Ungenauigkeiten zu erkennen beziehungsweise zu korrigieren. Eine Art Feinschliff.«
    »Die Testversion wird natürlich nur einem ausgewählten Personenkreis zur Verfügung gestellt«, fügte Lizzy Brown hinzu. »In diesem Fall sind das die Mitarbeiter von X-Games und ein paar enge Freunde. Alles Computerfreaks, die viel Erfahrung mit solchen Spielen haben.«
    »Worum geht es bei dem Spiel?«
    »Ziel ist es, den bösen Vogeldämon Allicanto zu besiegen. Auf dem Weg dahin sind viele Abenteuer zu bestehen. Man durchläuft zehn Level, in jedem Level betritt man eine neue Welt und muss eine Reihe von Rätseln lösen und Abenteuer bestehen. Im letzten Level trifft man zum End-Game auf den goldenen Vogel.«
    »Der aber in Wirklichkeit nur virtuell existiert«, stellte Phil fest. »Wie ist es also möglich, dass Ihre Schwester ein Date mit ihm hat?«
    Colin Hicks hob ratlos die Schultern.
    »Gute Frage. Ich weiß es nicht. Entweder jemand hat sich einen üblen Scherz mit ihr erlaubt. Oder es handelt sich mal wieder um einen Geniestreich von Howie.«
    Plötzlich stutzte er und sah uns ungläubig an.
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Cyns Tod irgendetwas mit dem Spiel zu tun hat?«
    Offenbar war er bisher davon ausgegangen, dass sie ihrem Mörder im Central Park zufällig begegnet war. Der Gedanke, das neue Spiel von X-Games könnte bei

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