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Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Titel: Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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gekämpft. Aber das war kein Grund, ihn umzubringen. Nicht für ihn.
    Trotzdem schien Shi Quiang das zu glauben. Darum hatte er ihm sein Killerkommando auf den Hals gehetzt. Wenn er erfuhr, dass der Tote in den Trümmern sein Bruder war, würde er weiter nach ihm suchen. Er würde keine Ruhe geben, bis er ihn gefunden hatte. Denn er wollte Rache für seinen Sohn.
    Er spielte sich in neuer Rekordzeit durch das erste Level, schaffte auch das zweite mühelos und stieß im dritten Level zum ersten Mal auf Allicanto , den goldenen Vogel.
    Allicanto war ein Vogeldämon aus der chilenischen Mythologie. Er hatte das ganze Spiel um ihn herum aufgebaut. Wings of Hell war ein Fantasy Adventure Game, es ging darum, den goldenen Vogel zu besiegen. Aber nicht im Kampf, das war unmöglich, sondern indem man Freundschaft mit ihm schloss und von ihm das »Wort des Friedens« erfuhr. Dann hatte man das Spiel gewonnen und verließ das Schlachtfeld als Sieger.
    In der Mythologie ernährte der Vogel sich von Gold, um sein Gefieder zum Glänzen zu bringen. Und mit seinem betörenden Gesang lockte er die Menschen in die Berge, damit sie in die steilen Schluchten stürzten und auf dem felsigen Boden zerschellten.
    Diese Elemente hatte er in das Spiel integriert. Aber der Clou war, dass der Spieler im letzten Level akzeptieren musste, dass er Allicanto nicht besiegen konnte, sondern nach einer anderen Möglichkeit suchen musste, ihn von seinen tödlichen Attacken abzubringen.
    Der Schlüssel dazu war die Freundschaft mit dem Vogel. Dazu hatte er in den tückischen Schluchten der Anden ein Geheimlevel versteckt. Nur die cleversten Spieler würden es finden.
    Der Sender hatte die Berichterstattung über den Vorfall in Levittown beendet und brachte jetzt eine Dokumentation über die schlimmsten Naturkatastrophen. Er schaltete den Fernseher aus und holte sich eine neue Cola aus dem Kühlschrank.
    Obwohl die Klimaanlage für angenehme 20 Grad Zimmertemperatur sorgte und die Jalousien geschlossen waren, hatte er das Gefühl, die brütende Hitze der Straßenschluchten auf der Haut zu spüren.
    Er legte sich wieder aufs Bett. Die Kopfschmerzen kamen in Wellen, und wenn die Welle ihren Scheitelpunkt erreichte, waren sie unerträglich. Er musste rechtzeitig seine Codein-Tabletten nehmen, nur so konnte er das Schlimmste vermeiden.
    Dass seine Haut ununterbrochen wie Feuer brannte, daran hatte er sich gewöhnt. Sofern man sich an so etwas überhaupt gewöhnen konnte.
    Danke, Sally! Seine Ex-Freundin hatte ihm ein Andenken verpasst, das dafür sorgte, dass er sie niemals vergessen würde. Sie hatte sein Leben ruiniert.
    Er hatte ihres beendet.
    Trotzdem hatte er nicht das Gefühl, dass sie quitt waren.
    Er kramte das schlanke Glasfläschchen aus der Schublade, ließ drei Tabletten in seine Hand rollen und schluckte sie mit der Cola runter.
    Gleich würde sich ein sanftes, schwebendes Gefühl in seinem Körper ausbreiten. Er schloss die Augen. Und sah den leblosen Körper von Hu Dong durch den Hudson treiben. Auf ihm hockte ein großer, goldener Vogel.
    Wer hatte ihm diesen Streich gespielt? Wer hatte Allicanto auf die Leiche seines Konkurrenten gesetzt? Shi Quiang hatte die Botschaft verstanden und ihn für den Mord an Hu Dong verantwortlich gemacht.
    Aber die Botschaft war falsch! Er hatte Hu Dong nicht umgebracht! Irgendjemand trieb ein falsches Spiel mit ihm.
    Immerhin war es ihm gelungen, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Als er das YouTube- Video von Hu Dong gesehen hatte, war ihm sofort klar gewesen, dass der Verdacht auf ihn fallen würde. Er hatte ein paar Sachen zusammengepackt und im Carlyle eingecheckt. Natürlich unter einem anderen Namen. Hier würde er sich verstecken, bis sie den Mörder gefasst hatten. Erst dann konnte er sich draußen wieder sicher fühlen.
    Vielleicht würde er New York verlassen müssen, wenn sich der Hype um das neue Spiel gelegt hatte. Spiele konnte man überall entwickeln, auch in der Mojave-Wüste. Die wichtigsten Leute aus seinem Team würden ihn sicher begleiten. So viel wie bei ihm würden sie nirgendwo sonst verdienen.
    Sein Handy klingelte. Nicht sein Business-Handy, sondern das neue mit den bunten Vogelstickern. Als Klingelton hatte er den Ruf des Eisvogels geladen.
    Er schaltete den Stimmverzerrer ein und nahm das Gespräch an.
    Augenblicklich besserte sich seine Stimmung.
    ***
    Der Anruf von Steve Dillaggio erreichte uns auf der Fahrt ins Büro auf der Höhe von Midtown South.
    »Jerry, fahr sofort

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