Jesus-Schwindel (German Edition)
Jesus-Erscheinung für Maria Magdalena aber erst am Morgen.
Nikodemusevangelium Kapitel 15, Abs. 6:
Joseph sprach: „Am Rüsttag um die 10. Stunde habt ihr mich eingesperrt und ich blieb dort den ganzen Sabbat über. Um Mitternacht, als ich aufstand und betete, wurde der Bau, in den ihr mich eingeschlossen hattet, an seinen vier Ecken in die Höhe gehoben, und ich sah etwas, wie das Aufblitzen eines Lichtes, wo ich hingestürzt war, in meinem Auge. Erschreckt ließ ich mich auf den Boden fallen. Da ergriff jemand meine Hand und hob mich von der Stelle auf, wo ich hingestürzt war. Feuchtes, wie Wasser floss von meinem Kopf bis zu meinen Füßen, und ein Geruch von Myrrhe stieg mir in die Nase. Er trocknete mein Gesicht ab, küsste mich und sprach: „fürchte dich nicht, Josef! Öffne deine Augen und sieh, wer es ist, der zu dir spricht!“ Als ich aufblickte, sah ich Jesus. Zitternd meinte ich, es sei ein Gespenst, und sagte die Gebote auf, und er sprach sie zusammen mit mir. Nun wisst Ihr nur zu gut, dass ein Gespenst, wenn man ihm begegnet und es die Gebote hört, sich auf der Stelle aus dem Staub macht. So redete ich, als ich merkte, dass er sie mit mir aufsagte, ihn an: „Rabbi Elias!“ Er entgegnete mir: „ich bin nicht Elias“. Da fragte ich ihn: „wer bist du, Herr?“ Und er antwortete mir: „ich bin Jesus, dessen Leib du von Pilatus erbeten hast. Du hast mich in ein sauberes Leinentuch gehüllt und ein Schweißtuch auf mein Gesicht gelegt. Du hast mich in deiner neuen Grabhöhle beigesetzt und einen gewaltigen Stein vor den Eingang der Höhle gerollt.“ Ich forderte den, der zur mir redete, auf: „Zeig mir die Stelle, wo ich dich hingelegt habe!“ Dann nahm er mich fort und zeigte mir die Stelle, wo ich ihn hingelegt hatte. Das Leinentuch lag dort und das Schweißtuch, das auf seinem Gesicht (gelegen hatte). Da erkannte ich, dass es Jesus war. Er ergriff meine Hände, stellte mich trotz verschlossener Türen mitten in mein Haus, führte mich zu meinem Bett und sagte zu mir: „Friede sei mit dir!“ Und er küsste mich und sprach zu mir: „Verlasse dein Haus 40 Tage lang nicht! Denn siehe, ich gehe zu meinen Brüdern nach Galiläa.“
Die Jünger wurden noch unverfrorener verschaukelt als die Frauen am Grab. Jesus erschien dem Joseph ausgerechnet zur Geisterstunde. Sie werden nach Zeugen für die gespenstische Jesus-Erscheinung gefragt haben. Wer hat das gesehen? Weil es nur einen Zeugen für die Erscheinung gab, nämlich Josef, kam man so nicht weiter. Die Jünger staunten wahrscheinlich nicht schlecht, weil sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen wurden. Josef spielte sich als Anhänger Jesu auf, der sich um ihn sorgte und ihn beerdigte. Er wurde darauf von Jesus abgeküsst und mit genau der Myrrhe betröpfelt, die von den Jüngern frei erfunden war. Sie erhielten nun als Retourkutsche ihre eigene Verleumdungslüge zurück. Der Hohepriester Kaiphas, der Jüngling im Grabe und Josef von Arimathia waren die Erfinder und Verkünder der Auferstehung der Leiche Jesus. Die Jünger getrauten sich nicht das anzuzweifeln. Sie mussten mit dem Argument rechnen: Wieso kann er selbst nicht von den Toten auferstehen wenn er doch Tote auferwecken kann? Woher wisst ihr das denn so genau, dass er sich selbst nicht von denen Toten auferwecken kann? Sie durchschauten, weshalb die Auferstehung von Joseph behauptet wurde. Die Jünger gingen dem Hohepriester Kaiphas nicht auf den Leim. Sie erkannten die gestellte Falle. Sie mussten jetzt auch noch so tun, als wenn sie den ganzen von Joseph vorgetragenen Stuss tatsächlich glauben würden. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als ebenfalls Auferstehungs-Lügen zu verbreiten. Das war noch das Gescheiteste, was sie in dieser Situation tun konnten. Der Ratsherr Josef von Arimathia und die Jünger behaupteten, zum Erstaunen von ganz Jerusalem, die Auferstehung des Jesus von den Toten.
17. Kapitel
Senkrechtstart in die Wolken
Freund und Feind waren sich einig, Jesus sei von den Toten auferstanden. Zum Erstaunen aller konnte und wollte das niemand widerlegen. Mit dem Streuen von Gerüchten über Jesus Erscheinungen blieben die Jünger im Gespräch. Eine Weile ging das gut. Dann kam das Gerücht auf, Jesus gehe als Gespenst um. Bald wurde gefragt: Ja, wo ist er, wo spukt er herum? Vor allen Dingen die Ungläubigen wollten den Untoten, den gespenstischen Wiedergänger sehen.
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