Jesus-Schwindel (German Edition)
werden sich die Sache in Ruhe überlegt haben. Sie beschlossen die schlimme Straftat zu vertuschen. Keiner wollte den armen Josef für sein Verbrechen richten. Der Hohepriester, die Ratsherren und Ältesten hätten sich bei den eigenen Leuten damit unbeliebt gemacht. Es bestand außerdem die Gefahr, dass Joseph in der Not seinen Vorgesetzten, den Hohepriester Kaiphas beschuldigen würde, in seinem Auftrag gehandelt zu haben und von ihm beauftragt gewesen zu sein, die Leiche des Jesus verschwinden zu lassen, ohne dass ihm dieser gesagt hätte, wie er das machen sollte, in so knapper Zeit.
Der Hohepriester Kaiphas entließ ihn noch in derselben Nacht aus dem Gefängnis und hat ihn zunächst ohne Prozess aus Jerusalem verwiesen; heutzutage würde man sagen „vom Dienst vorläufig suspendiert“. Josef machte sich noch in der Nacht mit seinem Esel auf und davon, in seine Heimat Arimathia. Es ist ganz offensichtlich: Das Nikodemusevangelium ist sehr früh von einem Jesusanhänger aufgeschrieben worden um die zu Recht umlaufenden Geschichten über das, was wirklich geschah, zu beeinflussen. Nicht um Wahrheit aufzudecken, sondern um sie zu vertuschen. Bei dem Nikodemusevangelium dürfte es sich um den ältesten Bericht über Jesus handeln, der aufgeschrieben wurde. Es handelt sich leider fast nur um die umlaufenden Desinformationen, die Kaiphas verkünden ließ. Sie mussten bald nach dem Tode Jesu in Jerusalem in Umlauf gebracht worden sein, um Einfluss auf die Gerüchte zu bekommen. Später verfälschten die Christen auch diesen Bericht. Alle Evangelisten, wie auch die Gegenseite, vertreten durch Kaiphas und Josef, verbreiteten Desinformationen über das Verschwinden der Leiche, ebenso über die Wiederbelebung, seine gespenstischen Erscheinungen und seinen Senkrechtstart in die Wolken.
Auf Nachfragen seiner Anhänger bei den Hohepriestern über den Verbleib der Leiche Jesu, erhielten sie zynisch zur Antwort: „Der ist aus dem Grab davongelaufen und euch schon voraus nach Galiläa“. Seine Verwandten ließen jedoch zunächst nicht locke r, sie wollten die Leiche. Den Jüngern war nicht klar, wo die Leiche abgeblieben war. Das einzige, was ihnen klar wurde, war, dass man sie verschaukelte. Sie wussten nur zu gut, dass Jesus nicht von den Toten auferstehen konnte. Aber genau das durften sie nicht behaupten. Sie konnten sich einiges denken, mussten aber darüber den Mund halten.
Sie bekamen wahrscheinlich heimlich den Tipp, auf dem Abfallplatz nachzusuchen, denn da wären an jenem besagten Sabbat viele Geier und Raben gewesen. Es dämmerte ihnen langsam wo ihr „Meister“ abgeblieben sein könnte, und warum Josef eingesperrt gewesen und seitdem verschwunden war. Sie beschlossen darüber zu schweigen. Die Sache war einfach zu peinlich für sie. Ein Messias, der verurteilt und hingerichtet auf dem Abfallplatz landete, war schlecht für das Geschäft. Die Jünger werden noch nicht einmal auf der Müllkippe nachgeschaut haben. Sie wollten sich einfach nicht dem Spot aussetzen, dort nach dem zukünftigen König Judäas gesucht zu haben. Weil schon einige Zeit verstrichen war, wird ihnen außerdem die große Aussichtslosigkeit der Suche bewusst gewesen sein.
Knochen konnten in der damaligen Zeit nicht identifiziert werden. Vielleicht haben seine Angehörigen trotzdem ein paar Knochen an der Stelle aufgesammelt, wo sie vermuteten, es könnte sich um die Gebeine des Jesus handeln. Das könnte Tage, Wochen, vielleicht sogar viele Monate später geschehen sein. Diese wurden in einem Familiengrab beigesetzt. Natürlich ist größtes Stillschweigen im Familienkreis darüber bewahrt worden. Das bei Jerusalem aufgefundene Familiengrab aus der Zeit Jesu, in dem sich, neben anderen Särgen, ein kleiner Knochensarg mit der Aufschrift „Jesus, Sohn des Joseph“ befand, könnte echt sein. Die Mutter Maria, Maria Magdalena und seine Brüder wohnten nach seinem Tod in Jerusalem und die Gebeine mussten ja irgendwo geblieben sein. Die aus dem Grab stammenden Särge, die seiner Familie zugeordnet werden können tragen Aufschriften mit ihren Namen. Nur eine Sarg-Aufschrift passt nicht so ganz ins Bild „ Judas, Sohn des Jesus“. Hatte Jesus auch einen unehelichen Sohn der uns bisher verheimlicht wurde? Oder ist es einfach nur das Grab einer anderen Familie mit ähnlichen Namenskombinationen oder sogar eine Fälschung?
Der Hohepriester dachte nicht daran sich selbst zu verraten, dass aufgrund seiner Veranlassung
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