JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
Boffs Wasserbecher verändern Sie sich nicht äußerlich, aber was in Ihnen ist, verwandelt sich. Aus Mutlosigkeit wird Größe, aus Erschöpfung wird herrlicher Hunger nach neuer Kraft, in Ihnen erwacht die Sehnsucht nach riesiger Verschwendung, Verschmelzung, Verwandlung. Aus den vielen sich widersprechenden Stimmen entspringt die klare Stille der Einsamkeit. Weshalb schmeckt das Leben in Ihnen so köstlich und frisch? Weil Sie selbst ein Sakrament sind. Ein Zeichen, durchscheinend für Gott.
JesusLuxus-Anregung: Sprechen Sie das Vaterunser als Sakrament
Es sind vor allem drei Eigenschaften, die Sie als Sakrament Gottes und Wunder seiner Gegenwart besonders auszeichnen. Diese Eigenschaften stehen als Dreiklang am Ende des Gebets, das Jesus uns gelehrt hat, also im Schlusssatz des Vaterunsers: »Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.« Entscheidend sind dabei die letzten drei Substantive: Kraft, Herrlichkeit und Ewigkeit.
Lesen Sie die folgenden drei kurzen Abschnitte mehrfach durch. Stellen Sie sich dabei bestimmte Bilder, Gerüche oder Klänge vor, die zu den letzten drei Substantiven des Vaterunsers passen. Dann werden Sie in Zukunft jedes Mal, wenn Sie das Vaterunser beten, diese Bilder, Gerüche oder Klänge und die dazugehörigen göttlichen Eigenschaften in Ihnen spüren können:
In Ihnen, dem Sakrament Gottes, ist ein Teil seiner Kraft . Von ihm haben Sie Energie und Mut zum Weitermachen. In Ihnen, dem Sakrament Gottes, ist ein Teil seiner Herrlichkeit . Durch diese Herrlichkeit beginnen Sie manchmal im Inneren zu leuchten. Diese Herrlichkeit gibt Ihnen Wärme und Liebe zum Weitergeben.
In Ihnen, dem Sakrament Gottes, ist sogar ein Teil seiner Ewigkeit . Von ihm haben Sie die Sehnsucht und die Fähigkeit, still zu sein, mit dem zeitlosen Gott zu verschmelzen und bei ihm anzukommen. Das Vaterunser wird für Sie dadurch selbst zum Sakrament. Es ist ein Becher aus Worten, der Sie, den Inhalt, verwandelt, während Sie diese Sätze sprechen.
Der Luxus des Gebets: Jesus und seine Beziehung zu Gott
Mit Gott sprechen: Ist das nicht der ultimative Luxus? Mose hat, so berichten seine Zeitgenossen staunend, mit Gott geredet wie mit einem Freund (2. Mose/Exodus 33, 11). Im letzten Kapitel hatten wir die Szene, in der Jesus nach der offenbar anstrengenden Austreibung böser Geister in die Einsamkeit ging. In einer anderen Episode wird berichtet, was Jesus nach der Speisung der fünftausend Menschen tat:
Danach drängte er seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm über den See zu fahren, bis er das Volk weggehen ließe. Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um dort zu beten.
Matthäus 14,22-23
Das Erstaunliche passiert danach. Während die Jünger in der Nacht über den stürmischen See fahren, erscheint ihnen Jesus, den sie doch weit weg an Land wähnten, mitten auf dem See. Er geht auf dem Wasser. Die Jünger erschrecken und halten ihn zunächst für ein Gespenst. Danach kommt dann die berühmte Geschichte mit dem sinkenden Petrus.
Ich glaube nicht, dass das Zufall ist. Zuerst wird ausdrücklich erwähnt, dass Jesus sich zum Gebet zurückzog, und direkt danach begegnet er seinen Jüngern auf sehr außergewöhnliche Art. Diese Geschichte vermittelt die Einsicht: Einem der betet, ist alles zuzutrauen.
Wunder durch Versenkung
Von Fakiren und Yogis erzählt man sich, wie sie nach intensiver Meditation und Versenkung zu schweben beginnen oder sich an andere Orte versetzen können. In der christlichen Tradition finden sich Berichte über Priester, die während der Eucharistie - nach katholischem Glauben die unüberbietbar heiligste Handlung - am Altar vom Boden abgehoben haben. Vom später heiliggesprochenen Filippo Neri wird das erzählt, ebenso vom italienischen Ordensgründer Don Bosco. Die in Thailand lebende Ordensschwester Chan Rueylae wurde dort als »schwebende Nonne« berühmt. Sie behauptet, eine buddhistische Nonne habe ihr neben alten Heilmethoden auch gezeigt, wie man in Meditation auf dem Wasser schweben könne.
Lassen wir es dahingestellt sein, ob sich solche Wunder beweisen lassen oder nicht. Sie zeigen jedenfalls, genau wie der Bericht über den Seewandel Jesu im Neuen Testament, dass Meditierenden oder intensiv betenden Menschen allerlei möglich ist. Viele Meditierende beschreiben, dass sie sich dabei schwerelos oder schwebend gefühlt haben und an andere Orte reisen konnten. Solche Berichte könnten sozusagen
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