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JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens

Titel: JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Tiki Kuestenmacher Werner Tiki K stenmacher
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Außenansichten einer inneren Erfahrung sein. Was der Betende subjektiv erlebt, wird für die sichtbar, die mit ihm geistig stark verbunden sind.

    Viel wichtiger als die Frage nach der Echtheit solcher Geschichten ist, dass sich seriöse Heilige oder Wundertäter niemals mit ihren außergewöhnlichen Erfahrungen gebrüstet haben. Auch Jesus hat auf derartige »Schauwunder« im Laufe seines Lebens nie verwiesen. Denn sie sind genau genommen »zu nichts gut« - sie sind purer Luxus. Eine Zugabe, die Gott seinen Freundinnen und Freunden gibt.
Wie man beten sollte
    Eine Begebenheit aus der frühen Zeit Israels ist eine Schlüsselerzählung im Zusammenhang mit dem Phänomen des Betens. Es ist ein Bericht aus dem Buch Josua, der die Erzählungen vom langen Marsch des Volkes Israel durch die Wüste abschließt. 40 Jahre, eine ganze Generation lang, hatte das Volk geträumt vom Gelobten Land, und nun ist es endlich da. Aber Josua, der Anführer, findet mit seinem Volk das verheißene Land verschlossen vor. Der einzige Zugang ist versperrt von der Festung Jericho. Dann heißt es:
    Und es begab sich, als Josua in der Nähe von Jericho
war, dass er seine Augen au fhob und einen Mann
vor sich stehen sah, der hielt ein gezogenes Schwert in
der Hand. Josua ging auf ihn zu und fragte: »Gehörst
du zu uns oder zu unseren Feinden?« »Zu keinem
von beiden«, antwortete der Fremde. »Ich bin der Fürst
über das Heer des Herrn. Und jetzt bin ich hier.«
Da warf sich Josua auf sein Angesicht vor ihm nieder,
betete an und sprach zu ihm: »Was sagt mein Herr
zu seinem Knecht?« Und der Fürst über das Heer
des Herrn sprach zu Josua: »Zieh deine Schuhe aus,
denn die Stätte, auf der du stehst, ist heilig.«
Und Josua tat, was er ihm befohlen hatte.
    Josua 5,13-15

    Unmittelbar nach dieser Begegnung beginnt die berühmte Erzählung von der Eroberung Jerichos. Sieben Tage lang ziehen alle wehrfähigen Männer Israels mitsamt der heiligen Bundeslade um die befestigte Stadt. Die Priester blasen ihre Hörner. Am siebten Tag stimmen zusätzlich alle Männer ein lautes Kriegsgeschrei an, und die Mauern stürzen ein.
    Die Begegnung Josuas mit dem Engel hat es nicht zu solcher Popularität gebracht wie die auf wunderbare Weise einstürzenden Mauern Jerichos, einer der ältesten bekannten Städte der Erde. Dabei ist diese Vorgeschichte für die nachfolgende Zerstörung Jerichos ausgesprochen wichtig. Mit ihr wird deutlich gemacht, dass der Kampf um das Land Kanaan nicht von Menschen entschieden wird. Der irdische Heerführer sieht sich einem himmlischen Heerführer gegenüber - eine Gestalt, von der vorher niemals die Rede war. Ein völlig unvorhergesehenes Ereignis.
    Diese Begegnung des Josua mit dem himmlischen Heeresfürsten ist eine der eindrucksvollsten Geschichten der Bibel zum Thema Gebet. Denn das eigentliche Geschehen ist: Josua betet. Schritt für Schritt lässt sich anhand dieser drei Bibelverse das Beten lernen.
Das Stehen
    Josua hob seine Augen auf, übersetzt Martin Luther. Er sieht nach vorne, vielleicht nach oben, jedenfalls nicht mehr auf den Boden. Er findet für einen Augenblick heraus aus seiner Anspannung und seiner Gebeugtheit: von den Strapazen des Marsches durch die Wüste, von der Durchquerung des Jordans, von den Vorbereitungen für die Eroberung und Besiedlung des versprochenen Landes, von der großen Last der Verantwortung. Josua, Anführer eines sehnsüchtigen, hungrigen Volkes, richtet sich auf, steht und sieht.
    JesusLuxus-Anregung: Beten Sie stehend und sehend
    Es gibt viele Körperhaltungen für das Gebet, aber für den Beginn empfiehlt sich das aufrechte Stehen mit offenen Augen. Ein starker, mutiger Stand, verwurzelt bis in die Tiefen der Erde, und ein mutiger Blick nach vorne und nach oben. Eine Körpersprache, die sagt: »Hier bin ich. Dein Geschöpf. Mit all meiner Kraft, allen Fähigkeiten, die ich dir verdanke. Ich bin bereit.«
     
    Diese Haltung lässt sich am besten unter freiem Himmel einnehmen, wo der Blick nach oben nirgends hängen bleibt, wo die Höhe der Wolken über einem ist oder das weite Blau des Himmels oder die unendliche Schwärze der Nacht. Probieren Sie es aus, wenn Sie ganz sicher sein können, dass Ihnen niemand zusieht.

    Ein anderer guter Platz ist eine alte, hohe Kirche. Die mittelalterlichen Kathedralen sind bewusst so gebaut, dass sie den Blick nach oben lenken und viel Raum nach oben lassen für eine offene Sicht.
    So steht Josua. Er betet noch nicht bewusst. Er

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