JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
der PDS-Vorsitzende Gregor Gysi zusammen mit einer Bischöfin und Theologen, und er sprach durchaus eindrucksvoll von seinem Glauben, dem Glauben an den Menschen. Keiner der Christen kriegte es auf die Reihe, ebenso eindrucksvoll von seinem Glauben an Gott zu sprechen. Es wurde zwar korrekt vom Glaubensbekenntnis her geantwortet, aber der Funke sprang einfach nicht über. Ich will das nicht verurteilen. Es ist schwer, vor 10.000 Zuschauern schlagfertig und geistesgegenwärtig zu sein. Ich sehe es aber als Indiz, wie wenig selbstverständlich die Gottesliebe uns geworden ist. Selbst wenn wir sie haben - wir trauen uns nicht, sie zu zeigen.
JesusLuxus-Anregung: Erinnern Sie sich an die großen Orte Ihres Lebens
Gottesliebe lernen Sie nicht im Konfirmandenunterricht und nicht im Theologiestudium. Gottesliebe lernen Sie aber vielleicht nachts unter dem Sternenhimmel, wenn Sie die Unendlichkeit des Universums ahnen und den Schöpfer, der das gemacht hat. Gottesliebe lernen Sie vielleicht, wenn Sie sich Ihre Hand ansehen, sie bewegen, über dieses Wunderwerk staunen und plötzlich ganz begeistert sind über die Kraft, die das geschaffen hat. Gottesliebe lernen Sie vielleicht, wenn Sie ein Musikstück hören und es Resonanz in Ihnen hervorruft und Sie fasziniert sind von den vielschichtigen Klängen und den anrührenden Melodien und Sie die Verbindung ahnen zwischen den Schallwellen und Ihrem Ohr und Ihrem Gehirn und dem, der beides aufeinander hin konstruiert hat. Wie herrlich das ist, wie liebenswert, wie wunderschön und wie nah. Wie stolz können Sie darauf sein, den Schöpfer von alldem zu kennen!
Erinnern Sie sich an solche Erlebnisse, an die Orte solcher Ereignisse? Vielleicht war es ein großes wunderbares oder ein großes furchtbares Geschehen. Die Generation meines Vaters hatte solche Erlebnisse manchmal inmitten der Katastrophen des Krieges. Vielleicht war es ein ganz kleines Erlebnis, ein Flüstern Gottes in der Einsamkeit, ein winziges Licht inmitten einer grässlich dunklen Phase persönlicher Depression.
Ich bin überzeugt: Jeder Mensch hat schon einmal in seinem Inneren den Funken der Liebe Gottes gespürt, oft auch mehrfach. Aber so gut wie niemand konnte das während dieses Spürens wirklich deuten, und nur wenige konnten das später. Vielleicht gelingt es Ihnen jetzt. Falls nicht, bitten Sie um das Geschenk, die Gottesliebe so bald wie möglich selbst erleben zu dürfen.
Gott begegnen im anderen Menschen
»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit allen deinen Kräften.« Ich habe etwas geschummelt und den zweiten Teil unterschlagen. Der lautet so:
Dies ist das höchste und größte Gebot.
Das andere aber ist ihm gleich:
»Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«
Matthäus 22,38-39; zitiert wird 3. Mose/Levitikus 19,18
Meine Schummelei war Absicht. Denn das Gebot der Gottesliebe ist unbeliebt. Daher halten sich viele gern an diesem zweiten Teil fest: Dann beginnen wir doch erst einmal bei der Nächstenliebe, bei der Diakonie und dem sozialen Engagement, bei Solidarität mit Unterdrückten und Kampf für Befreiung. Aber Jesus redet von zwei Beinen, auf dem unser Glaube steht, und er beginnt nicht zufällig mit dem Bein, mit dem man anfangen sollte zu laufen: mit der Liebe zu Gott als dem Herzstück unseres Glaubens. Diese Liebe ist die Innenseite des Evangeliums. Ohne sie braucht man sich nicht Christ zu nennen.
Diese Liebe zu Gott ist so riesengroß, dass sie förmlich überläuft. Sie strömt vom erfüllten Innen nach außen. Und die Außenseite des Evangeliums ist die Nächstenliebe. »Wann kommt das Reich Gottes?«, hatten die Pharisäer gefragt. Und Jesus antwortete: »Das Reich Gottes ist mitten unter euch.« Diese zweite Art der Übersetzung ist die zweite Bedeutung von Jesu wichtigem Satz: Das Reich Gottes ist in eurer Mitte. Zwischen euch. Es ereignet sich, wo ihr anderen Menschen begegnet, zwischen euch und eurem Nächsten. Jesus stellt klar: »Wer sagt, er liebt Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner.«
JesusLuxus-Anregung: Blicken Sie von oben auf eine Stadt
Gehen Sie auf einen Berg, einen Kirchturm oder ein Hochhaus, von wo aus Sie auf eine Stadt blicken können. Stellen Sie sich die Menschen auf den Plätzen, in den Häusern und in den Autos vor und wie jeder dieser Menschen von mindestens einem anderen geliebt wird: Kinder und Eltern, Frauen und Männer, denken Sie Freundschaften, helfende
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