JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
Jesu, von denen es heißt, sie hätten spontan alles stehen und liegen gelassen, um mit Jesus durchs Land zu ziehen.
»Wie schwer werden die Reichen ins Reich Gottes kommen!«, sagt Jesus. Da frage ich mich umgekehrt: Wie arm muss man sein, damit man sicher ins Reich Gottes kommt? Genügt »untere Mittelschicht«? Wenn man sich »nur ein kleines Auto leisten« kann? Oder, wie man so sagt, »von dem bisschen Geld keine großen Sprünge machen« kann? Oder muss man doch so arm sein wie die Jünger Jesu, die auf alles verzichtet haben und ihm nachgefolgt sind? Die beiden Brüder Simon und Andreas, so wird erzählt, waren gerade beim Fischen, aber als Jesus zu ihnen sprach, da ließen sie ihre Netze hängen und gingen mit, so wie sie gerade waren. Wir würden die Jünger Jesu eindeutig als Arme einstufen, als mittellose ehemalige Fischer, die die Sorgen des reichen Jünglings nicht teilen müssen und befriedigt hätten nicken können: »Da hast du recht, Meister, solche reichen Leute kommen nur schwer ins Himmelreich!« Das sagen die Jünger aber nicht. Sie zählen sich offensichtlich nicht zu den Armen.
Da gerieten die Jünger völlig außer sich und sprachen:
»Wer kann dann überhaupt selig werden?«
Jesus aber sah sie an und sprach: »Für Menschen
ist das unmöglich, aber Gott kann es.
Für Gott ist nichts unmöglich.«
Markus 10,17-27
Da wird deutlich, dass Jesus den reichen Jüngling oder die reichen Menschen nicht verdammt. Und auch den Armen hat er den automatischen Zutritt zum Reich Gottes nicht versprochen. JesusLuxus in Sachen Geld bedeutet, die eindimensionale Sichtweise »Kommt ein Reicher in den Himmel?« grundsätzlich zu hinterfragen. Den Himmel kann man sich nicht selbst öffnen, nicht durch Reichtum und nicht durch Armut. »Für Menschen ist das unmöglich«, sagt Jesus. Die Tür geht nur von innen auf: Gott selbst hat uns den Himmel geöffnet.
JesusLuxus-Anregung: Lesen Sie die Bibel wie ein Filmschauspieler
Wenn Ihnen die letzte JesusLuxus-Anregung mit dem Filmregisseur zugesagt hat, gehen Sie einen Schritt weiter: Jetzt wird die Szene gedreht, und Sie übernehmen die Rolle des reichen jungen Mannes. Denken Sie sich wie ein guter Schauspieler hinein: Wie reich sind Sie? Wie leben Sie? Was sind Sie für ein Mensch? Warum sind Sie auf den Gedanken gekommen, den Wanderprediger Jesus zu treffen? Warum knien Sie vor ihm nieder? Knien Sie sich
hin. Kniet ein Reicher anders als ein Armer? Wenn Sie sich biblische Geschichten derart verinnerlichen, werden Sie erstaunliche Entdeckungen machen.
Der ungerechte Verwalter
Bergpredigt, Scherflein der Witwe, reicher Jüngling - das sind die klassischen Motive, aus denen sich die meisten Christen die Einstellung Jesu zum Geld zusammenreimen: Er war dagegen. Aber es gibt auch Geschichten, die einem beim Lesen gleichsam quer im Hals stecken bleiben. Für mich ist das vor allem Jesu Gleichnis über den ungerechten Verwalter.
Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter.
Der wurde beschuldigt, er verschleudere den Besitz
seines Chefs. Der ließ ihn rufen und sprach: »Was muss
ich da hören? Gib Rechenschaft über deine Tätigkeit,
denn ab sofort kannst du nicht mehr mein Verwalter
sein.« Der Verwalter sprach zu sich selbst: »Was soll ich
tun? Mein Herr nimmt mir das Amt, für harte körperliche
Arbeit bin ich zu schwach, und zu betteln schäme
ich mich. Ha, ich weiß, was ich tue, damit sie mich
bei sich zu Hause aufnehmen, wenn ich mein Amt hier
nicht mehr habe.«
Und er rief alle Schuldner seines Chefs zu sich, jeden
einzeln, und fragte den ersten: »Wie viel schuldest
du meinem Herrn?« Der sprach: »100 Eimer Öl.«
Der Verwalter sagte zu ihm: »Zeig deinen Schuldschein,
setz dich hin und schreib 50.« Danach fragte er den
zweiten, der schuldete 100 Sack Weizen, und sprach zu
ihm: »Zeig deinen Schuldschein und schreib 80.«
Da lobte der Herr den ungerechten Verwalter, weil er
klug gehandelt hatte. Denn die Kinder dieser Welt
sind untereinander klüger als die Kinder des Lichts.
Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem
ungerechten Mammon, damit, wenn es zu Ende geht,
sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
Lukas 16,1-9
Der letzte Satz ist ausgesprochen merkwürdig, vielleicht aber auch genial: »Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon.« Im Matthäusevangelium sagt Jesus diesen Satz auch, allerdings in anderem Zusammenhang, direkt nach seinen schroffen Worten, dass niemand Gott und dem Mammon
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