JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
europäischer Sparer zahlen gegenwärtig die Schulden der pleitegegangenen US-Hausbesitzer und werden das noch eine lange, lange Zeit weiter tun müssen.
Ich zähle das alles auf, um zu zeigen: Jesus hat recht. Mammon ist immer ungerecht. Niemand hat für dieses immer bedrängender werdende Problem eine Lösung. Weder Luxussteuern, Umverteilungsaktionen noch Sozialabgaben können Geld in eine gerechte Angelegenheit verwandeln. In all der Hoffnungslosigkeit um die Zukunft unserer Geldsysteme aber ragt das Jesuswort wie ein Fels in der Brandung:
Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon.
Für mich heißt das: Seht nicht auf das Geld, auf Zinsen, Renditen, Börsenkurse, Golddeckung, Immobilienblase, Collateralized Debth Obligations, Hedgefonds und wie das alles heißt, sondern auf die Menschen, denen ihr damit Gutes tun könnt. Das ist der eindrucksvolle Luxus Jesu in Sachen Geld. Zusammen mit seiner Einladung, sich nicht um den morgigen Tag zu sorgen, entsteht eine herrliche Freiheit gegenüber dem Materiellen, eine grandiose Gelassenheit gegenüber allen Geldgedanken.
JesusLuxus-Anregung: Betrachten Sie einen Geldschein
Holen Sie sich den größten Geldschein, den Sie im Haus haben: 100 oder 200 Euro, einen echten, aktuell gültigen Schein. Betrachten Sie ihn, nehmen Sie ihn in die Hand, falten Sie ihn, streichen Sie ihn glatt - was geht da in Ihnen vor? Stellen Sie sich vor, was Sie alles Gutes mit dem Betrag machen können. Oder was für einen Spaß Sie sich damit leisten könnten. Dass vielleicht schon einmal jemand wegen einer solchen Summe umgebracht wurde. Oder sich jemand unmäßig freute, als er diesen Betrag zum ersten Mal durch seine Arbeit verdient hat. Wie sind Sie zu diesem Geldschein gekommen? Welchen Wert hat dieser Schein für einen Milliardär? Und welchen für den Bewohner eines ganz armen Landes?
Welche Gefühle haben Sie beim Anfassen von Geld? Finden Sie es schmutzig? Empfinden Sie eine Art Ehrfurcht? Haben Sie Angst, es zu verlieren? Oder dass es Ihnen jemand stiehlt? Spielen Sie mit dem Geldschein herum: Werfen Sie ihn auf den Boden, treten Sie drauf, bauen Sie einen Papierflieger draus. Verlieren Sie alle Achtung. Stellen Sie sich vor, es käme eine Inflation und der Schein wäre von heute auf morgen wertlos. Was hätte dann noch Wert? Könnten Sie sich vorstellen, so zu leben, dass dieser Geldschein für Sie völlig bedeutungslos wäre? Wäre das nicht ein wunderbarer JesusLuxus, dieses Geld einfach leichtzunehmen? Es innerlich loszulassen?
Der Luxus, Kapital zu investieren: Jesus und die anvertrauten Talente
Theo war einmal Beamter. Aber das wurde ihm zu langweilig. Er lässt die sichere Beamtenlaufbahn sausen, wird Barkeeper in einem Restaurant. Viele Prominente sitzen bei ihm am Tresen. Er kann hervorragend mit ihnen umgehen, er sprüht vor Witz und Charme. Dieser Job ist schlechter bezahlt als der im Amt, aber es fließen Trinkgelder. Theo lebt alleine, hat viele Freunde und lässt es sich gut gehen. Er findet, dass er in Wohlstand und Luxus lebt. Auf seinem Sparkonto ist kein einziger Cent. Er lebt ganz für den heutigen Tag. Theo hat mir imponiert, als ich ihn das erste Mal getroffen habe. Ein humorvoller Lebenskünstler mit einer ansteckenden Fröhlichkeit. Dann wird Theo entlassen. Weil er Gäste belästigt hat und es Beschwerden gab, sagt sein Chef. Weil er zu teuer ist, sagt Theo. Jüngere machen seinen Job für weniger Geld. Wie auch immer, Theo wird fristlos gekündigt. Bis die ersten staatlichen Unterstützungen fließen, vergeht Zeit. Wegen eines Behördenversehens dauert es noch einmal länger. Theo hat nicht einmal Geld fürs Essen.
Der Bericht in der Zeitung über sein Schicksal ist erschütternd. Ich bin auch erschüttert, aber aus einem anderen Grund. Dass dieser Lebenskünstler so wenig vom Leben versteht! Wie leicht hätte Theo sein Schlamassel vermeiden können! Als er den sicheren Beruf aufgab, hätte er vorsorgen sollen. Das wäre, denke ich mir, ein wichtiger Teil seines luxuriösen Lebens gewesen.
Luxus mit Weitblick
Wer mehr hat, als er im Moment braucht, kann etwas zurücklegen. Solche Rücklagen werden nicht für das Lebensnotwendigste benötigt, sind daher also selbst Luxus. Aus ihnen entstehen Kultur, Wohlstand - und Luxus. Wohlstand erschafft Wohlstand, Luxus erschafft Luxus. Mit dem Zurückgelegten kann man in die Zukunft investieren. So etwas gerät häufig aus dem Blick, wenn Einzelschicksale wie unter der Lupe durch einen Fernsehbericht
Weitere Kostenlose Bücher