JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
wachsende Kluft zwischen Arm und Reich: Es wird so getan, als wären Wohlstand und Luxus ein riesiger Kuchen, von dem jedem ein mehr oder weniger opulentes Stück zusteht. Doch das ist eine geradezu kindlich einseitige Sicht, die Jesus auf frappierende Weise überwindet. Er sieht das Thema nicht statisch, sondern dynamisch. Er spricht von der mindestens ebenso wichtigen anderen Seite des Prozesses, nämlich darüber, wo der Kuchen herkommt, wer ihn bäckt, wer die Zutaten produziert und wie Wohlstand entsteht.
Investieren ist überlebenswichtig
Ein Silbertalent entsprach ungefähr den Kosten für ein mittelgroßes Schiff. Wer ein Schiff hat, kann viel effizienter als ein Angler große Mengen Fische fangen.
Dann würde das Gleichnis Jesu ein wenig anders lauten: Ein Unternehmer überlässt seinen Verwaltern Schiffe. Zwei von ihnen stellen tüchtige Besatzungsmitglieder ein, lassen die Schiffe zum Fang auslaufen und organisieren die Vermarktung der Fische. Der dritte aber scheut die Arbeit und das Risiko und lässt das Schiff im Hafen liegen.
So wird klar, dass es Jesus nicht um moderne spekulative Geldanlagen geht, sondern um einen elementaren Bestandteil menschlicher Arbeit, den klugen Einsatz von Investitionsgütern. Damit wird deutlich, dass Jesus den dritten Knecht mit vollem Recht als böse und faul bezeichnet. Faul, weil er die erforderliche organisatorische und denkerische Arbeit nicht aufgebracht hat, aus dem ihm anvertrauten Produktionsmittel etwas zu machen. Und böse, weil er seinem Chef Böses unterstellt. Der dritte Knecht argumentiert erstaunlich modern, ganz im Sinne eines Kapitalismuskritikers: Das ist doch ungerecht, sagt er, wenn einer ernten will, ohne vorher zu säen.
JesusLuxus-Anregung: Zahlen Sie Steuern mit Stolz
In keinem anderen Land der Erde ist das Steuersystem so unbeliebt wie in Deutschland. Die Grundstimmung gegenüber dem Staat ist einfach schlecht, obwohl es durchaus Länder mit noch höheren Steuersätzen gibt. Es ist schwer, sich diesem negativen Sog zu entziehen. Versuchen Sie es trotzdem, denn zahlen müssen Sie sowieso. Warum sich dann noch zusätzlich die Laune verderben?
Lernen Sie von den Skandinaviern: Dort sind die Besserverdienenden stolz darauf, dass sie einen so nennenswerten Beitrag für den Wohlstand der Allgemeinheit leisten.
Wenn Sie unzufrieden sind mit der Art, wie Bund, Länder und Gemeinden Ihr Geld einsetzen, dann werden Sie politisch tätig. Schreiben Sie, protestieren Sie, engagieren Sie sich. Das ist allemal wirksamer als der stille Protest auf Gartenzwerg-Niveau, die Überweisungen ans Finanzamt mit Wut im Bauch und vor sich hin grantelnd zu betrachten.
Mit diesem Gleichnis will Jesus sagen: Setzt eure Arbeitskraft, euren Erfindungsreichtum und eure Produktionsmittel so klug ein, wie ihr nur könnt. Dann geht es allen besser. Wer untätig herumsitzt, weil er das System ablehnt, keine Kraft aufbringt oder sich für nutzlos hält, der schadet nicht nur sich, sondern auch der Allgemeinheit.
Roschers Gleichnis vom Fischervolk
Der Wiener Ökonom Wilhelm Roscher veranschaulicht, wie die Entstehung von materiellem Wohlstand in der Volkswirtschaftslehre zu erklären ist. Ein fiktives Fischervolk lebt in grauer Vorzeit, vollkommen mittellos und gerade eben am Übergang von der Tierhorde zur menschlichen Gemeinschaft. Ein einzelner Fischer konnte dort überleben, indem er den ganzen Tag im seichten Wasser mit bloßen Händen den sehr flinken Fischen nachstellte.
JesusLuxus-Anregung: Engagieren Sie sich ehrenamtlich
Arbeiten Sie ehrenamtlich in einer der vielen Einrichtungen für Bedürftige, die es auch in Ihrer Nähe sicher gibt: Sozialdienste, Nachbarschaftshilfe, Stiftungen für Bedürftige, Kirchengemeinden, Diakonie oder Caritas. Dadurch sind Sie über Hilfsmöglichkeiten informiert. Falls Sie später einmal selbst Hilfe brauchen, haben Sie gleich Ansprechpartner und fallen bei plötzlicher Not nicht in ein seelisches Loch. Denn dann sind gute Kontakte meist viel wichtiger als Geld.
Auch Jesus hat seine Talente der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt: Seine einzigartige Verbundenheit mit Gott, seine glühende Liebe für das Reich Gottes, sein Erfülltsein vom Heiligen Geist hat er mit anderen geteilt. Er hat von seinem JesusLuxus immer abgegeben. Um ihn herum herrschte in geistlicher Hinsicht ein herrlicher Wohlstand, eine Schlemmerorgie der Liebe zu Gott und den Menschen.
Die Ausbeute war kümmerlich, aber gerade ausreichend. Das ging viele
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