JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
Menschen höheren Wohlstand und Komfort gebracht.
Unbestritten: Es gibt gewaltige Unterschiede zwischen Arm und Reich. Auf der anderen Seite wird bereits viel gegen die Ungerechtigkeit getan. Die Frage jedoch bleibt:
Auf welcher Seite steht Jesus?
Jesus steht auf der Seite der
Armen, der vom Schicksal Geschlagenen, aufseiten der Opfer unmenschlicher Systeme. Aber er ist nicht aufseiten derer, die ihr Talent vergraben. »Du fauler und böser Knecht!« So lässt es Jesus denen in seinem Gleichnis ausrichten. Und er spricht damit eine Wahrheit aus, die in unserer Gesellschaft unpopulär geworden ist.
Die Unterscheidung ist schwierig: Wer in unserer Gesellschaft ist wirklich unfähig, sein eigenes Einkommen zu erwirtschaften? Und wer lässt sich einfach nur fallen, obwohl er tätig werden könnte?
Wir Christen machen es uns mit dieser schwierigen Unterscheidung oft einfach und sagen: Im Zweifel sind alle Opfer. Wer klagt, wer die Hände ausstreckt und um etwas bittet, sollte etwas erhalten. Wir sehen milde auf die Schwäche und Bedürftigkeit, die in vielen Menschen steckt. Ja, eigentlich in allen Menschen.
Doch diese Sicht führt am Ende dazu, dass wir auch in uns selbst nur noch die Schwäche und die Bedürftigkeit sehen. Wie der dritte Knecht vergraben wir traurig unser wertvolles Kapital, das uns von Gott zur Verfügung gestellt wurde.
Aus dieser Depression reißt uns Jesus heraus. Mit einer großen Szene: Am Ende wird einer kommen und uns fragen: Was hast du aus deinem Talent gemacht? Was hast du aus deinen persönlichen Gaben gemacht, aus deinem Geist, aus deinem Körper? Was hast du aus den materiellen Möglichkeiten gemacht, die ich dir in diesem reichen Land zur Verfügung gestellt habe? Am Ende unseres Lebens, am Ende dieser Gesellschaft, am Ende dieses Planeten wird Gott uns zur Rechenschaft ziehen: Was habt ihr daraus gemacht? Und wenn wir sagen: Wir haben nichts gemacht, wir haben alles so gelassen, wie es war, wir haben unseren Geist eingegraben und sind so ursprünglich geblieben wie möglich - dann wird Gott sagen: Ihr faulen und bösen Menschen. Ihr habt die wunderbaren Gaben, die ich euch zur Verfügung gestellt habe, nicht genutzt.
Das Geschenk nutzen
Wer das Geschenk nicht erkennt, das ihm vom Schöpfer zur Verfügung gestellt wurde, hat Strafe verdient. Eine sehr harte Sicht, die sicher nicht taugt als Grundlage für Sozialgesetze. Aber doch als Richtschnur für einen kirchlichen, christlichen oder einfach menschlichen Umgang mit den Armen und den Menschen am Rande der Gesellschaft. Man kann Verständnis haben für die Schwachheit solcher Menschen und ihnen mit Almosen helfen. Menschlicher ist es, mit sehr viel Liebe hinter all den Schwächen ihre Stärken zu erkennen und diese Stärken herauszufordern.
JesusLuxus-Anregung: Helfen Sie einem konkreten Menschen
Spenden Sie nicht nur an Hilfsorganisationen, sondern geben Sie, wenn es Ihnen finanziell möglich ist, auch einen Teil Ihres Spendenetats an einen bedürftigen Menschen, den Sie persönlich kennen. Sagen Sie es ihm auch so: Ich gebe Ihnen etwas von dem, was ich sonst an die Unesco, das SOS-Kinderdorf oder an Brot für die Welt überweisen würde. Mit einer einmaligen Spende, einer Art Startkapital, können Sie einem Menschen vielleicht sogar zurückhelfen in ein selbstbestimmtes Arbeitsleben. Regelmäßige Zahlungen sind problematisch, denn häufig gewöhnt sich der Bedürftige daran und ist noch weniger motiviert, wieder auf eigene Füße zu kommen. Optimal wäre es, wenn Sie diesem Menschen nicht nur mit Geld, sondern auch mit Ihrer Ermutigung und konkreten Kontakten helfen.
Christen sollten durchaus auf der Seite der Schwachen und Bedürftigen stehen. Aber sie dann an der Hand nehmen und ihnen die Gaben zeigen, die auch im Schwächsten stecken. Das ist die kluge Barmherzigkeit Jesu, die er auch bei uns sehen möchte: den Schwachen Stärke zutrauen, den Mutlosen Mut, den vermeintlich Untalentierten Talent.
Die französische Ökonomin Maria Nowak gründete 1989 die Vereinigung für das Recht auf wirtschaftliche Initiative, ADIE. Ähnlich wie die Grameen Bank des Nobelpreisträgers Mohammed Yunus vergibt ADIE Kleinkredite an Menschen, die sich eine geschäftliche Existenzgrundlage aufbauen wollen, aber für normale Banken »kreditunwürdig« sind. Sie musste allerdings am Anfang die Erfahrung machen, dass in Europa etliche Leute einfach das Geld nahmen, um dann zu verschwinden. Seitdem prüft sie sehr genau, ob die Bewerber den
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