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JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens

Titel: JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Tiki Kuestenmacher Werner Tiki K stenmacher
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alle Schätze der Erde.
    Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe,
und wenn es auszugehen droht, blas in die Glut.
    Lege in uns den Samen deiner Frucht;
stärke unsere Kraftlosigkeit durch deine überlegene Macht;
und binde uns ganz eng an dich und aneinander
im festen und unlöslichen Band der Einheit,
das du in unsere Herzen gegeben hast von Anfang an,
als du uns erdacht und geschaffen hast.
    Dein Lob steigt in uns auf wie ein großer Fluss.
    Du Herrscher über alle Herrscher, Schöpfer,
Ernährer, Tröster,
wir danken dir.
    Amen.

Der Luxus, die Unendlichkeit zu spüren: Jesus unter dem Sternenhimmel
    Diese letzte Jesusgeschichte steht nicht in der Bibel, und doch bin ich sicher, dass sie stattgefunden hat: Jesus sitzt nachts unter dem Sternenhimmel. Er setzt zu einem Lobpreis an, vielleicht mit den Worten eines Psalms: »Wenn ich den Himmel sehe, deiner Hände Werk, wie sind deine Werke so wundervoll und groß!« Er fragt sich, wie sich Menschen immer wieder gefragt haben: Wozu ist das alles geschaffen, warum hat all das stattgefunden, Vater? Und er beginnt zu ahnen: Vielleicht, Gott, hast du all das seit Milliarden von Jahren vorbereitet für diesen einen Moment, für diesen meinen Blick in den Himmel, dieses dankbare Schauen auf die Schöpfung, für diesen meinen inneren Jubel darüber, dass ich Augen habe, all das zu sehen, dass ich ein Gehirn habe, all das zu begreifen, einen Mund, das zu sagen, und ein Herz, um mich darüber zu freuen und zu singen und zu tanzen.
    Notwendig sind wir Menschen für diese Schöpfung nicht. Die Sterne entstehen und vergehen ohne unsere Hilfe. Die Planeten kreisen ohne unser Zutun. Wir Menschen sind entstanden in einem Wimpernschlag der unvorstellbar langen Geschichte der Erde, in einer unglaublich seltenen Sondersituation, in der die biologischen und chemischen Verhältnisse auf diesem Planeten organisches Leben zugelassen haben, in der sich komplexes Leben entwickeln konnte und zum Schluss wir Menschen entstanden.

    Die Chance ist unendlich klein, dass sich diese Verkettung glücklicher Umstände auf irgendeinem Planeten irgendeines anderen Sonnensystems wiederholt oder wiederholt hat. Und selbst wenn es auf so einem Planeten Bedingungen für organisches Leben gäbe, wäre die Wahrscheinlichkeit mikroskopisch klein, dass dieses Ereignis zeitlich mit unserem Auftauchen im Universum zusammenpasst. Man kann sich das mit einem Vergleich vor Augen führen: Würden wir die gut vier Milliarden Jahre, die unsere Erde alt ist, auf ein Jahr verdichten, dann hätte das Technikzeitalter der Menschheit stattgefunden in den letzten Sekunden des 31. Dezember. Doch selbst wenn sogar das passen würde, die letzte Voraussetzung bleibt unerfüllbar: Unsere Nachbarn im Weltraum dürften nicht weiter entfernt sein als 30 Lichtjahre. Nur dann könnte ein Mensch, der als 20-Jähriger ein Signal aussendet, mit einer Antwort innerhalb seiner eigenen Lebenszeit rechnen. Dass andere Wesen zu uns reisen, bleibt wegen der enormen Reisezeiten ausgeschlossen. Ein Raumschiff vom nächsten Fixstern Alpha Centauri wäre, bei maximal denkbarer Geschwindigkeit, mehrere Tausend Jahre unterwegs, sodass über 100 Generationen ausschließlich an Bord dieses Gefährts hätten überleben müssen. Wer sollte so etwas wollen oder gar durchhalten? Nein, wir bleiben hier allein - und einzigartig.
Fasten und Verschwendung
    Die Fastenaktion »7 Wochen ohne« der evangelischen Kirche stand im Jahr 2008 unter dem Motto »Verschwendung!« mit dem Untertitel: Sieben Wochen ohne Geiz. Arnd Brummer, Chefredakteur der Zeitschrift Chrismon und geistiger Vater dieser Aktion, schrieb dazu:
    »Eine geizige Welt schlittert in eine zweite Klimakatastrophe, eine soziale: außen die Erderwärmung, innen die Eiszeit kalter Berechnung. Was wir Christen brauchen, ist verschwenderische Liebe, denn sie nährt. Verschwenden Sie Zeit an Ihre Freunde, verschwenden Sie Ihr Geld für eine gute Sache, verschwenden Sie Liebe, genießen Sie, und bleiben Sie genießbar.«

    Bernhard von Clairvaux hat einmal gefragt: »Aus welchem Grund und mit welchem Maße soll man Gott lieben?« Und er hat die Frage selbst beantwortet: »Der Grund, weshalb wir Gott lieben sollen, ist ganz einfach Gott. Und das rechte Maß dafür ist die Maßlosigkeit.« Die Schöpfung maßlos preisen, ihre Gaben verschwenderisch genießen, die Liebe verschenken - dadurch kommt die Schöpfung zur Erfüllung, an diesem winzigen Punkt im Universum, auf dem Planet Erde, im

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