Jetzt mal Butter bei die Fische
B-Liste ist mindestens genauso wichtig, denn sie zeigt Ihnen, welche Fähigkeiten Ihre Jobprojekte möglichst von Ihnen verlangen sollten.
Hängen Sie doch beide Listen gut sichtbar an Ihrem Projektarbeitsplatz auf.
Achtung Stolperstein!
Ich habe es eben ja schon erwähnt: Wenn Menschen ihren derzeitigen Job so richtig satt haben, meinen sie manchmal, damit auch auf die bisher genutzten und trainierten Kompetenzen verzichten zu müssen. Dabei sehen sie aber oft nicht, dass sie in einem völlig anderen Umfeld diese Kompetenzen möglicherweise wieder sehr gern einsetzen würden. Wenn ein Lehrer seinen Job an einer Schule an den Nagel hängen will, kann er seine pädagogischen Fähigkeiten in der Erwachsenenbildung oder Gesundheitsförderung nutzen und damit sehr zufrieden sein. Also bitte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und leichtfertig wertvolle Kompetenzen aus Ihrem Katalog streichen!
Was Ihnen weniger liegt, sollte ebenfalls beachtet werden: Haben Sie auch Ihre Schwächen aufgeschrieben? Dann überlegen Sie bitte jetzt:
Welche davon haben Ihnen schon berufliche Nachteile gebracht?
Mit welchen haben Sie immer wieder zu kämpfen, um sie zu kompensieren oder zu überspielen?
Welche bringt Sie manchmal in Verlegenheit?
Welche hat schon dafür gesorgt, dass Sie eine Aufgabe nicht übernehmen wollten?
Welche Schwächen könnten Ihnen möglicherweise in Zukunft in Ihrem neuen Job Nachteile bringen?
Meine A-Kompetenzen
Ich kann Menschen gut von der Qualität einer Sache überzeugen, von der ich selbst überzeugt bin.
Ich kann auch komplizierte Unternehmensstrukturen schnell erfassen und Probleme erkennen.
Ich kann Menschen für eine Aufgabe motivieren und zu einem erfolgreichen Team machen.
Ich kann ein Team auch in extrem stressigen Situationen anleiten und arbeitsfähig halten.
Ich kann komplexe Zusammenhänge leicht verständlich darstellen und in Worte fassen.
Meine B-Kompetenzen
Ich kann gut zuhören und Menschen helfen, über ein persönliches Problem zu reflektieren.
Ich bin gut darin, die Stärken eines Menschen oder eines Angebots zu erkennen und auf den Punkt zu bringen.
Ich habe grafische Fähigkeiten und kann sehr gut für ein Unternehmen oder einen Selbstständigen ein persönliches Design/Logo entwickeln.
Ich bin ein guter Portrait-Fotograf, ich kann wesentliche Seiten eines Menschen erfassen und festhalten.
Ich habe einen Sinn für die Benutzerführung von Software.
Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, überlegen Sie bitte: Was müssen Sie bei Ihrer Entscheidung unbedingt berücksichtigen?
Übung
Sammeln Sie bitte diese Punkte auf einer weiteren Liste – sie ist quasi der »geheime Anhang« zu Ihrem Kompetenzprofil. Sie werden sie bei Ihrer Entscheidung später zu Rate ziehen.
Kompetenz trifft auf Interessen
Obwohl ich zu Beginn des Kapitels angekündigt habe, dass wir hier nur noch »linkshirnig und analytisch« arbeiten werden, möchte ich hier ein bisschen wortbrüchig werden und Ihre Kreativität noch einmal ins Spiel bringen:
Im letzten Kapitel habe ich ja erklärt, wie wir mit der Bisoziation auf ganz neue Ideen kommen können. Wenn Sie mögen, können Sie dieses Werkzeug hier verwenden, um noch auf die eine oder andere gute Jobidee zu stoßen; die Kombination von Interessen und Fähigkeiten ist nämlich sehr gut dafür geeignet. Wenn Sie keine Lust dazu haben, noch einmal in die Ideensuche einzutauchen, können Sie diesen Punkt einfach auslassen.
Sind Sie dabei? Dann nehmen Sie sich eine Stunde ungestörter Zeit. Legen Sie bitte die beiden Landkarten Ihrer Interessen/Neigungen und Jobideen sowie Ihre beiden Kompetenzprofile (ohne die Schwächen!) vor sich auf den Tisch oder Fußboden. Machen Sie es sich davor gemütlich, trinken Sie gern dabei einen Tee. Nehmen Sie sich dann eine Ihrer Kompetenzen und notieren sie in die Mitte eines Blatt Papiers. Lassen Sie dann Ihren Blick entspannt über Ihre beiden Landkarten schweifen mit dieser Kompetenz im Kopf. Einige Begriffe werden Ihnen als sehr gut zu der Kompetenz passend erscheinen, andere gar nicht. Und einige Kombinationen erscheinen Ihnen vielleicht besonders »schräg« oder interessant. Entscheiden Sie sich für einige Begriffe und notieren sie auf dem Papier um die Kompetenz herum.
Nehmen wir uns als Beispiel die Kompetenz »Ich kann Menschen schwierige technische Zusammenhänge erklären und entspannt vermitteln«. Das Interesse »PC-Programme erstellen« scheint gut damit kombinierbar zu sein. »Bergsteigen« passt auf den
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