Jetzt mal Butter bei die Fische
Persönlichkeitseigenschaften oder Talenten zu unterscheiden; seien Sie im Zweifelsfall großzügig.
Übertragen Sie alle Fähigkeiten, über die Sie heute noch verfügen, in Ihre Mindmap – auch, wenn sie inzwischen etwas eingerostet sein sollten.
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Durch die Brille der anderen
Es ist natürlich sinnvoll, neben Ihrer Selbsteinschätzung auch den Blick anderer Menschen auf Sie zu berücksichtigen. Fragen Sie bitte fünf Menschen, was Sie in deren Augen besonders gut können. Wenn Sie mögen, fragen Sie dabei auch nach Ihren Schwächen. Suchen Sie auch hier wieder möglichst Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen aus: alte und neue Freunde, Familie, Kollegen, entfernte Bekannte, Ausbilder und so weiter. Auf diese Weise bekommen Sie ein breites Bild. Bitten Sie auch Ihre »Zeugen«, in ihrem Feedback so präzise wie möglich zu sein.
Interessant ist es, wie nahe Selbst- und Fremdeinschätzung beieinander liegen. Sehen andere Menschen bei Ihnen Kompetenzen, die Sie sich nicht zugestehen? So geht es ziemlich vielen. Sehen andere in Ihnen ganz andere Seiten und Fähigkeiten als Sie selbst?
Übernehmen Sie bitte alle Punkte in Ihre Sammlung, die Sie auch nur ansatzweise zutreffend finden.
Achtung Stolperstein!
»Eigentlich kann ich ja nichts richtig gut …«, »Ich kann doch nur, was ich in meinem Job tue« oder »Aber das kann ich doch nicht wirklich gut«: So denken und reden nicht wenige Menschen über sich – und empfinden es deshalb als eine Qual, sich mit den eigenen Fähigkeiten zu beschäftigen. Dabei ist es eine Binsenweisheit, dass jeder Mensch etwas gut kann. Und wir können meist mehr, als uns bewusst ist – auf jeden Fall können wir mehr als das, was unser aktuelles Jobprofil von uns verlangt.
So pauschale »Ich-kann-nicht-Aussagen« beruhen niemals auf echten Überzeugungen, sondern sind ganz sicher negative Glaubenssätze! Wenn es Ihnen sehr schwerfällt, an Ihrem Kompetenzprofil zu arbeiten, sollten Sie unbedingt das Kapitel über Glaubenssätze noch einmal lesen und dann die »Werkzeuge zur Blockadelösung« zu Rate ziehen.
Übung
Schärfen Sie Ihr Kompetenzprofil
Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Sammlung Ihre Fähigkeiten gut abbildet? Finden Sie das Bild »rund«? Erkennen Sie sich darin wieder? Dann möchte ich Sie jetzt bitten, sich mit den folgenden Fragen zu beschäftigen:
Welche Eindrücke entstehen bei Ihnen, wenn Sie Ihre Sammlung auf sich wirken lassen?
Welche Schwerpunkte erkennen Sie? Was taucht besonders häufig auf?
Was überrascht Sie? Was passt nicht unbedingt zu Ihrem bisherigen Selbstbild?
Werden Kompetenzen deutlich, die Sie sich bisher nicht zugeschrieben haben?
Passen Ihre Kompetenzen zu Ihrem aktuellen Jobprofil? Oder müsste ein Mensch damit eigentlich etwas ganz anderes tun?
Notieren Sie bitte, was Ihnen dazu in den Sinn kommt. Es kann übrigens sehr hilfreich sein, diese Fragen mit einem Freund, Ihrem Mentor oder Ihrem Coachingteam zu besprechen.
Okay, jetzt geht es darum, Ihre Kompetenzen nach zwei Kriterien zu unterscheiden:
Welche Fähigkeiten sind bei Ihnen gut ausgeprägt?
A-Kompetenzen
Welche Fähigkeiten möchten Sie in Zukunft entwickeln und verstärkt anwenden?
B-Kompetenzen
Nehmen Sie sich zwei Farbstifte, und markieren Sie dann die Fähigkeiten entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu A- oder B-Kompetenzen. Gelten beide, bekommt die betreffende Fähigkeit natürlich zwei Markierungen. Gehen Sie bitte langsam und bedacht vor – erledigen Sie die Aufgabe nicht im Vorbeigehen! Selbstverständlich ist Ihre Auswahl absolut subjektiv und soll es auch sein. Vergeben Sie ungefähr fünf bis zehn Markierungen in jeder Farbe.
Übertragen Sie die markierten A- und B-Kompetenzen auf zwei neue Blätter. Ordnen Sie Ihre
A-Kompetenzen danach, wie ausgeprägt Sie sie einschätzen, und die
B-Kompetenzen danach, wie wichtig sie Ihnen sind.
Schließlich bilden Sie aus jedem Punkt einen Satz, der mit »Ich« beginnt und möglichst genau beschreibt, was Sie können. Das ist wichtig, denn: Ich-Aussagen haben auf unser Denken eine prägendere Wirkung als eine »Ich-lose« Beschreibung. Anstatt »Menschen von Produkten überzeugen« sollten wir lieber »Ich bin gut darin, Menschen von den Qualitäten eines Produkts zu überzeugen, von dem ich selbst überzeugt bin« formulieren.
Wenn Sie das geschafft haben, verfügen Sie sogar über zwei Kompetenzprofile: Die Liste Ihrer A-Kompetenzen ist das »klassische« Profil Ihrer aktuellen Fähigkeiten. Ihre
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