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Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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    ich find sie ziemlich Mist.
    Von nun an sind es nicht mehr wir,
    weil du das Opfer bist!“
     
    Wieder waren Harfenlaute zu hören.
    „Klar doch“, feixte Patty.
    Sabrina hoffte, niemand würde bemerken, dass sie gerade einen Zauber gesprochen hatte. Es war nicht zu erwarten, dass Patty gleich wieder einen Streich aushecken würde, aber wenn doch, dann wartete eine schöne Überraschung auf sie.
    „Können wir rausgehen?“, jammerte Jenny.
    Sabrina schaute auf ihre Uhr. Es war fast schon Zeit fürs Abendessen. „Geht zum Speisesaal oder zur Lodge, aber nur dorthin! Ich komme gleich nach. Ihr kennt ja alle den Weg, nehme ich an.“
    „Machst du Witze?“, schnaubte Patty und lief los. „Die Letzte ist ’ne verdammte, lahme Schnecke!“
    Die anderen Mädchen liefen ihr nach, aber Sylvia, Karen und Alicia blieben da. Alicia war immer noch mit ihrem Computerspiel beschäftigt und Karen suchte in ihren Sachen herum.
    Sabrina schaute sich nach ihrem Lagerhandbuch um, konnte es aber auf ihrem Bett, wo sie es hingelegt hatte, nicht finden. Ihr ganzes Leben drehte sich um Bücher, meistens natürlich Zauberbücher, aber jetzt hatte sie das im Moment Wichtigste verlegt. Wo war es nur? Sie war sich sicher, dass Arthur Rimbards Forderung, das Buch bis morgen auswendig zu können, kein Scherz war.
    Sabrina suchte unter ihrem Bett, wurde aber von Sylvia, der Petze, unterbrochen. „Willst du nicht melden, dass Linda abgehauen ist?“, fragte sie empört. „Ich mach es gerne für dich.“
    „Nein“, sagte Sabrina. „Das brauchst du nicht. Ich habe das Gefühl, dass Linda wieder auftauchen wird.“
    „Houdini Harrison?“, spottete das Mädchen. „Das glaube ich kaum.“
    Mit wippendem Pferdeschwanz schlenderte Sylvia hinaus. Karen folgte ihr, doch bevor die Kleine mit der Brille aus der Tür war, hatte Sabrina einen Geistesblitz.
    „Stopp mal, Karen!“, rief sie. „Ich brauche das Buch. Gib es mir bitte zurück.“
    Das kleine Mädchen blinzelte sie unschuldig an. „Wovon redest du? Welches Buch?“
    „Das Lagerhandbuch. Das, das du von meinem Bett genommen hast.“
    „Ach das?“ Karen lächelte leicht nervös. „Ich dachte, das wäre was, was in jeder Hütte liegt, so wie die Sachen in Hotelzimmern. Die wollen, dass man die mitnimmt.“
    „Die wollen, dass ich bis morgen weiß, was da drin steht“, beharrte Sabrina. „Daraus wird wahrscheinlich nichts, aber einen Versuch ist es wert.“
    Karen seufzte, als wäre ehrlich zu sein nicht nur schwer, sondern auch sinnlos. Sie ging zu ihrem Bett und holte das Buch ganz unten aus ihrem Koffer heraus. Verlegen gab sie es Sabrina zurück.
    „Danke. Hast du auch was von den anderen genommen?“
    „Von denen?“, fragte Karen mit angstgeweiteten Augen. Sie schaute verstohlen zu Alicia, die immer noch in ihr Spiel versunken war. „Nein, die sind mir zu brutal.“
    „Gute Entscheidung“, sagte Sabrina. „Jetzt geh essen und benimm dich.“
    In der Tür hielt Karen an und schaute sich besorgt um. „Wo ist denn die Katze?“
    „Oh, die wird hier irgendwo sein“, versicherte ihr Sabrina. „Jetzt geh.“
    Nachdem sie weg war, blieb nur noch ein Mädchen übrig, mit dem sich Sabrina auseinander setzen musste: Alicia, die bisher noch kein einziges Wort gesprochen hatte. Die Betreuerin seufzte und ging hinüber zu ihr.
    „Du brauchst nicht mit mir zu reden“, fing sie an, „aber du musst etwas essen. Wenn du vor dem Speisesaal auf mich wartest, werde ich zusammen mit dir reingehen.“
    Ohne die Augen von ihrem Spiel zu nehmen, stand Alicia auf und verließ die Hütte. Sabrina seufzte erleichtert, schaute sich suchend um und flüsterte: „Salem? Bist du noch da?“
    Ein loses Fußbodenbrett schoss nach oben und ein vertrautes Gesicht kam zum Vorschein. „Kann ich jetzt raus?“, fragte der schwarze Kater.
    „Ja“, flüsterte sie. „Vielen Dank, dass du sie für ein paar Minuten zum Schweigen gebracht hast.“
    Salem sprang aus seinem Versteck und stolzierte durchs Zimmer. „Es sah aus, als könntest du ein bisschen Hilfe gebrauchen, der Kätzchen-Trick funktioniert da immer. Kleine Mädchen sind dann wie Wachs in meinen Klauen. Soll ich sie dazu bringen, von einer Klippe ins Meer zu springen? Vielleicht können ein paar von ihnen nicht schwimmen?“
    „Nein, lass dich bloß demnächst nicht mehr sehen“, warnte ihn Sabrina. Sie schnappte sich das Handbuch und lief zur Tür.
    „Ich esse keine Feldmäuse“, erinnerte Salem sie.
    „Ach, richtig.“

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