Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab
geschwängert
wurde. Und wenn man Enkelkinder bekommt, geht das Ganze wieder von vorne los. Schließlich haben so viele Zahnärzte in die Familie eingeheiratet, dass man
sowieso nicht mehr arbeiten muss …
Welche Ausrede haben aber Menschen, die keine Kinder haben? Für alle ohne Kinder gilt der schöne alte Satz: »Wer einen Chef hat, braucht keine eigenen
Kinder!« Und es lohnt sich auch nicht, seinem Chef zu widersprechen, denn das tut er nach kurzer Zeit selbst …
Halte Unordnung!
Wir sind es ja lange schon nicht mehr gewohnt, unser Auto im Parkhaus auf Anhieb wieder zu finden. Wenn wir eine Telefonnummer notieren,
dann machen wir das auf einem kleinen Zettel und schreiben natürlich nicht dazu, von wem sie ist. Wenn wir hinterher wissen wollen, zu wem die Nummer
gehört, können wir ja anrufen. Was meinen Sie, wie sich IhreBekannten und Kunden freuen, wenn Sie von Zeit zu Zeit mal anrufen, um sie
nach ihrem Namen zu fragen.
Die einzige Wirtschaft, die immer Konjunktur hat, ist die Zettelwirtschaft. Wir schreiben zwar bei jeder Gelegenheit fleißig mit, zerstreuen aber
unsere Aufzeichnungen und Unterlagen systematisch in alle Winde. Selbst wenn wir wissen, wo die Notizen sind, so sind sie zur richtigen Zeit am falschen
Ort. Wie oft haben wir unser Arbeitsmaterial nicht schon auf Wanderschaft geschickt. Der Rundwanderweg verlief vom Büro nach Hause und wieder
zurück. Heute hier, morgen dort und wenn man’s braucht, dann ist es fort.
Dabei stecken wir doch alle wichtigen Papiere in die erste Schublade. Und wenn diese voll ist, dann in die zweite und so weiter … Am Ende haben wir
nur noch »erste Schubladen«, auch wenn noch 19 andere darüber hängen.
Und wie schnell könnten wir unsere Arbeit erledigen, wenn wir auf unserem Schreibtisch die Dinge einfach gleich wiederfinden würden. Deshalb haben sich
schon ganz verschiedene Schreibtischtypen herausgebildet. Die kennen Sie bestimmt aus dem Büro.
Da gibt es z.B. den Ordnungsliebenden. Bei diesem Typ liegen die Sachen auf dem Schreibtisch – genau mit dem Geodreieck abgemessen – im rechten
Winkel. Das sind die Menschen, die morgens als erstes mit einem Wattestäbchen den Bildschirmrand am Computer sauber machen. Dann wird mit dem
Akku-Staubsauger alles noch einmal nachgesaugt. Danach wiegen sie mit der Briefwaage die Büroklammern ab, denn es könnte ja eine fehlen …
Eine andere Spezies ist der design-verliebte Karrieretyp. Auf seinem Schreibtisch steht im Wert eines Monatsgehaltes ein Colani-Tesa-Abroller. Seine
Schreibtischuhr besteht aus einer kleinen Kugelbahn. Da bedeutet jede Etage in der Kugelbahn jeweils Monat, Woche, Tag, Stunde oder Minute. Und ich sage
Ihnen eins: Es ist leichter, die Zeit anzuhalten,als mit so einer Kugelbahn herauszufinden, wie spät es ist! Aber wer so einen
Schreibtisch hat, der macht bestimmt Karriere – oder gibt sich die Kugel, je nachdem.
Ein weiterer Schreibtischtyp ist der absolute Familienmensch: Bei ihm ist der ganze Tisch vollgestellt mit Familienfotos. Auf der linken Seite stehen
seine Frau und seine ganzen Freundinnen. Auf der rechten Seite stehen seine Ex-Frau und seine ganzen Ex-Freundinnen. Und in der Mitte stehen die
Kinder. Da weiß man nie genau, zu welcher Seite die gehören, ob zu der aktiven Seite oder zu den Exen … Als Bildschirmschoner haben diese Vertreter
sämtliche Urlaubsbilder der letzten 20 Reisen nach Kitzbühl. Und ich muss sagen: Kitzbühl hat sich in den letzten 20 Jahren nicht wesentlich
verändert.
Kommen wir jetzt zu meinem absoluten Liebling unter den Schreibtischtypen: Dem Entertainer. Wenn man bei diesem Typ nachts einbrechen würde, würde man
denken, man sei in einem Geschäft für Scherzartikel gelandet. Auf seinem Schreibtisch steht die unvermeidliche Diddl-Tasse. An der Wand hängt die
berühmte, schon tausendfach vervielfältigte Fotokopie von diesem breit grinsenden Chinesen:
»Albeite immel flöhlich, ohne Mullen und Knullen!«
Und dann kommen Sie auch nie an seinem Schreibtisch vorbei, ohne dass dieser Kollege Ihnen den neuesten Witz erzählt: »Treffen sich zwei
Aufschieber. Sagt der eine zum anderen: Du machst doch jetzt schon seit sieben Jahre Psychotherapie. Und hat sich an deinem Aufschiebeverhalten etwas
geändert? – Nein, sagt der andere. Aber es macht mir heute nichts mehr aus!«
Und jetzt kommen wir zu meinem Schreibtischtypen: Das chaotische Genie. Mir könnte man den Schreibtisch noch 100 Meter
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