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Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab

Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab

Titel: Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malte Leyhausen
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durchstreifen Jahrzehnte lang die Ozeane und finden über
     Distanzen von 2000 Kilometern zum Strand ihrer Geburt zurück. Sie orientieren sich am Erdmagnetfeld. In ihrem Gehirn bilden sich Stoffe, die wie eine
     Kompassnadel auf die Magnetstrahlen reagieren. So bildet sich von Geburt an ein Ortsgedächtnis, das allegeografischen Koordinaten
     speichert. Den Weg zum Geburtsstrand findet die Schildröten-Mutter, indem sie die Informationen über zurückgelegte Strecken rückwärts abruft. Was will mir
     Mutter Natur damit sagen? Mit einem guten Ordnungssystem lässt sich selbst nach langer Zeit alles wiederfinden. Man braucht dafür nur ein gutes Gedächtnis
     und die richtigen Hilfsmittel. Vielleicht sollte ich sofort ins Auto steigen, das Navi einschalten und den Ort meiner Geburt eingeben. Wenn ich jetzt bloß
     wüsste, wo ich mein Navi hingelegt habe. Es ist manchmal auch zum Eierlegen …
Osborne-Liste (Auswahl)
Diese Liste umfasst einen ausführlichen Katalog von Anregungen, um sein Thema in alle Richtungen umzuformen. Das
radikale Querdenken kann zu ungeahnten Lösungen führen. Anhand ausgewählter Aspekte wende ich die Osborne-Liste auf unsere Materie Aufschieberitis
an.
Anders verwenden
Könnte man die Sache anders als normalerweise verwenden? Wer könnte sie noch verwenden ?
Man könnte das Aufschieben
aufschieben. Workaholics sollten lernen, aufzuschieben.
Anpassen
Was ist ähnlich wie die Sache, sieht so ähnlich aus, funktioniert ähnlich, ist ähnlich beschaffen? Gibt es Parallelen? Könnten Sie von
einer ähnlichen Sache etwas übernehmen?
Hartes Aufschieben hat Sucht-Charakter. Ohne das Genussmittel scheint es nicht mehr zu gehen, aber man
fühlt sich abhängig. Einsicht ist auch hier der erste Schritt zur Besserung.
Verändern
Können Sie die Sache verändern? Überprüfen Sie daraufhin alle Merkmale: Form, Farbe, Größe, Gewicht, Material,
Klang, Geruch, Beweglichkeit, Zweck usw. Können Sie etwas weglassen oder hinzufügen?
Ich kann den Zweck der Aufschieberitis verändern. Anstatt
Erfolge aufzuschieben, schiebe ich ab jetzt nur noch Misserfolge auf.
Vergrößern
Können Sie die Sache vergrößern? Können Sie sie höher, länger, dicker, breiter, tiefer, schwerer usw. machen oder vervielfältigen,
die Häufigkeit erhöhen?
Ja. Ich kann die Prokrastination vergrößern, indem ich absolut alles vertage. Auch die Dinge, die mir Spaß machen. Ein
spannendes Experiment. Ein Vorbild habe ich auch schon. Ilja Iljitsch Oblomow. In dem Roman von Iwan Alexandrowitsch Gontscharow erhebt der Titelheld
den Mittagsschlaf zum Mittelpunkt seiner täglichen Aktivitäten. Seinen Plan, den väterlichen Landsitz zu erhalten, verschiebt er mit Bravour auf
morgen. Da er das Bett kaum noch verlässt, muss er über Jahre nicht mit ansehen, wie das Anwesen verfällt. Das hat was. Ich werde morgen früh das
Aufstehen reiflich überdenken …
Verkleinern
Können Sie die Sache verkleinern? Können Sie sie niedriger, kürzer, flacher, dünner, schmaler, leichter usw. machen oder
verringern?
Erst nur noch einmal am Tag aufschieben. Dann nur noch einmal im Monat. Und schließlich nur noch einmal im Jahr.
Kombinieren
Können Sie die Sache oder Teile von ihr mit etwas anderem verbinden, in einen größeren Rahmen einfügen, in
anderem Zusammenhang einsetzen?
Ich kann das Aufschieben mit dem Anschieben kombinieren. Ich belohne mich für jeden Arbeitsfortschritt mit
einer Ablenkung, die ich früher zum Schieben verwendet habe.
Kreativitätsspiele
Um ins geistige Arbeiten zu kommen oder sich zwischen zwei Arbeitsschritten zu erholen, bieten Kreativitätsspiele einen
mentalen Tapetenwechsel. Sie hellen die Stimmung auf und bringen die grauen Zellen wieder in Schwung.
Beispiel für ein Kreativitätsspiel:
    Nennen Sie mindestens fünf Dinge, die Sie anders machen würden als heute, wenn:
Das Geld abgeschafft würde?
Es keine Telefone und Handys geben würde?
Es keine Computer geben würde?
Der Mensch ohne Nahrung auskommen würde?
Alle Menschen die gleiche Sprache sprechen würden?
Es keine Pflichten und Aufgaben mehr geben würde?
Es keine Aufschieberitis geben würde?
Lernen lernen
    Das Lernen für Schule, Studium oder Beruf ist ein besonders guter Nährboden für Aufschieberitis. Zu der frustrierenden Erfahrung beim
     Lernen, was man alles noch nicht weiß, gesellt sich die Ungewissheit, ob der Lernaufwand für die mündlichen und schriftlichen Prüfungen reichen
     wird. Sicher sind Sie daran interessiert, Ihre

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