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Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab

Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab

Titel: Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malte Leyhausen
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Aufschiebers gehören die schwindelerregenden Fahrten auf dem Gedankenkarussell. Die
     Karussellbremse ist der Gedankenstopp. Die Methode stammt aus der Kognitiven Verhaltenstherapie. Wenn Sie sich mit Ihren Gedanken nicht mehr im Kreis
     drehen möchten, sagen Sie am besten laut: STOPP. Sie können es auch ganz schnell und energisch hintereinander sagen. Dann wenden Sie sich ruckartig einer
     vollkommen anderen Sache zu. Es darf auch etwas sehr angenehmes sein, das Ihnen schnell gute Laune macht. Ihr Lieblingsfilm auf YouTube, Ihr
     Lieblingslied, Ihr Lieblingsfoto aus dem Urlaub. Legen Sie sich einen Vorrat an Gute-Laune-Gedanken an. Es gibt viel schönere Dinge, die Sie bewegen
     können, als Karusselle.
HEIKE-Formel
    Als Formel-Fan habe ich für Sie im Anschieberitis-Labor HEIKE kreiert. Die rettende Freundin für Perfektionisten.HEIKE ist die Abkürzung für: Halte Es Immer Klein und Einfach. Wie schnell verrennen wir uns in einen Ausführlichkeitswahn. Um die Gefahr
     zu bannen, bei der Erledigung einer Sache päpstlicher zu sein als der Papst, holt uns HEIKE auf den Boden der Tatsachen zurück. Wenn wir zum Beispiel
     keine genauen Vorgaben bekommen haben, wie wir ein Protokoll schreiben sollen, stehen wir vor einer Entscheidung. Nehmen wir jeden Fliegendreck der
     Sitzung mit auf oder fassen wir die Ergebnisse knackig zusammen? Im Zweifel entscheiden wir uns für HEIKE. Sollte es jemand in Nachhinein groß und
     kompliziert wünschen, haben wir dazu immer noch Gelegenheit. Die englische Zwillingsschwester von HEIKE heißt übrigens KISS: Keep It Small and Simple.
Humor
    Sicher haben Sie die Schwächen anderer schon oft mit Humor genommen. Sie schmunzelten vielleicht mitfühlend über Ihren Gast, der in
     letzter Minute noch die letzten Blumen an der Tankstelle ergattert hat. Den Preis seines Last-Minute-Präsentes konnten Sie dem Etikett entnehmen …
    Das Tragische birgt das Komische. Und umgekehrt. Schon Aristoteles stellte fest, wenn es nicht zur Katastrophe kommt, sind Komödie und Tragödie die
     beiden Seiten einer Medaille. Wann haben Sie das letzte Mal über sich selbst gelacht? Oder über die tragikomischen Umstände, in die Sie sich wieder mit
     Bravour manövriert haben? Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
    Humor zählt zu den sichersten Auswegen des Menschen gegen mentale Sackgassen. Viel Freude kommt bei den Fragen auf: Was müsste ich tun, um mein Projekt
     an die Wand zu fahren? Wie müsste ich mich verhalten, um meinen Auftraggeber vollkommen vor den Kopf zu stoßen? Was wäre das absurdeste Ergebnis, das ich
     abliefern könnte?
    Vor meinem Staatsexamen in Pädagogik, Germanistik und Politik stellte ich mir zur großen Erheiterung vor, ich würde während der
     Prüfung versuchen, den Professoren meine Armbanduhr zu verkaufen: »Ich kann Ihnen einen guten Preis machen. Wirklich!«
    Eine andere lustvolle Phantasie war, sie beim Thema Außenpolitik mit der Frage zu verblüffen: »Soll ich mal eine Ente nachmachen?«
    Es geht nicht darum, mit solchem Nonsens das Aufschieben noch zu beflügeln, indem man seinen Zielen die Ernsthaftigkeit nimmt. Vielmehr schafft Humor
     den nötigen Abstand, um sich unbefangener einem Thema annähern zu können und dabei die gute Laune nicht zu verlieren.
Kontrolle
    Die Kontrolle ist besser als ihr Ruf. Sie ist der Spiegel, ohne den wir unsere Fortschritte nicht erkennen könnten. Wenn wir uns schon
     die Mühe machen, Ziele, Zwischenziele und Arbeitspakete zu definieren, wäre es nur die halbe Miete, die Umsetzung im Dunkeln zu lassen. Ohne Kontrolle ist
     man unterwegs wie in einem Auto ohne Kilometerzähler. Es gibt keine Möglichkeit, die bereits zurückgelegte Strecke zu messen. Keine Angaben, um die
     restliche Entfernung zum Ziel zu berechnen.
    Wer sich täglich Rechenschaft gibt, ob er seine geplante Leistung in der vorgesehenen Zeit geschafft hat, bringt sich in Kontakt mit der Realität. Nur
     auf diese Weise kann der Aufwand dem Ziel realistisch angepasst werden.
    Am nachhaltigsten kontrollieren Sie sich schriftlich. Ein Anschiebebuch unterstützt Sie, Ihre Fortschritte festzuhalten. Nehmen Sie sich jeden Abend
     ein paar Minuten Zeit, um Ihr messbar definiertes Tagesziel mit dem tatsächlich Erreichten abzugleichen. Dies ist auch die Gelegenheit zu planen, wasSie sich für den nächsten Tag vornehmen und ob bzw. wie Sie sich für das Ergebnis belohnen oder sanktionieren möchten.
Kraftquellen
    Die Studien der Glücksforschung kommen seit

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