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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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Präsidentschaft und das Leben
John F. Kennedys bezeichnen könnte, kann diese Ansprache, die als
»Friedensrede« in die Geschichte eingegangen ist, als sein Todesurteil gelten.
    Bevor wir anhand von Auszügen aus
dieser wichtigsten Rede John F. Kennedys zeigen, dass die Metapher
»Todesurteil« aus Sicht seiner Feinde keineswegs zu dick aufgetragen ist, gilt
es aber noch einen Blick darauf zu werfen, wie es zu diesem erstaunlichen
Wandel seiner Grundüberzeugungen kam, wie er, der von seinem ehrgeizigen, millionenschweren
Vater auf den Thron gehievte junge »König«, eine eigenständige Politik der
Versöhnung und des Friedens entwickelte. Und wie so oft im Leben großer Männer
spielte dabei eine Frau eine wichtige Rolle.
    »Die
Göttin hinter dem Thron«
    »Ich habe nur geheiratet, weil ich
37 war und die Leute sonst gedacht hätten, ich sei schwul«, hatte er zu einem
engen Berater gesagt, der sich wegen der sexuellen Eskapaden seines Chefs
Sorgen um die Ehe der Kennedys machte. Zu Recht, denn Jacqueline Lee Bouvier, die
1953 Jackie Kennedy geworden war, ertrug die Schürzenjägerei ihres Mannes
zumindest in den ersten Jahren nicht mit der stoischen Kälte ihrer
Schwiegermutter Rose, die Joe Kennedys permanente Untreue akzeptiert hatte,
solange nicht darüber gesprochen wurde und die Familie zusammenblieb.
    Für die hyperkatholische Rose hatte
Sex einzig und allein der Fortpflanzung zu dienen, und ihr Gefühlshaushalt
belief sich auf das Temperaturniveau eines Eisschranks. Mit ihren acht Kindern
kommunizierte die Patriarchin des Kennedy-Clans vorzugsweise über Zettel, die
sie an ihre Zimmertüren heftete, und die Tage in der Kennedyschen
Sommerresidenz in Hyannis Port verbrachte sie am liebsten in ihrem eigenen
Strandhäuschen, während ihr Nachwuchs von Kindermädchen betreut wurde. Vater
Joe hingegen überraschte den 14-jährigen aus dem Internat nach Hyannis Port
gekommenen John damit, dass er Pornohefte auf dessen Bett deponiert hatte und
seinem Sohn in der Folge frühzeitig klar machte, dass Eheleben und Sexleben
nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben müssen.
    Dass er diese Botschaft des Vaters
übernommen hatte, wusste Jackie schon vor ihrer Ehe, ihre Mutter und einige
Freundinnen hatten sie vor dem Hallodritum des jungen Senators ausführlich
gewarnt, doch die Anziehung des Geldes und der Macht sowie der unwiderstehliche
Charme Kennedys waren stärker als diese Warnungen. »Ich denke nicht, dass
Männer ihren Frauen treu sein können«, sagte sie später dazu, und einem
Interviewer, der sie nach ihren »Theorien für eine erfolgreiche Ehe« befragte,
antwortete sie grimmig: »Ich habe befürchtet, dass Sie danach fragen würden,
aber ich kann nicht sagen, dass ich bisher so etwas hatte.« Kurz vor Kennedys
Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten aber war es vorbei mit ihrer
Toleranz, und sie wollte sich trennen. »Sie war so weit, sich von Jack scheiden
zu lassen«, so der Journalist Igor Cassini, der Bruder ihres Hausschneiders
Oleg Cassini, »und Joe bot ihr eine Million Dollar, um zu bleiben, bis Jack es
ins Weiße Haus geschafft hätte. Dann fand sie Geschmack daran, die First Lady
zu sein. Aber sie wusste von all diesen Treulosigkeiten.« 42 Und sie entwickelte ihnen gegenüber in der
Folge eine ähnlich steinerne Gelassenheit wie ihre Schwiegermutter und hielt
die Fassade des strahlenden »Königspaars« glänzend aufrecht. Als beim letzten
großen »Dinner Dance« im Weißen Haus im März 1963 der Präsident auf einmal in
den oberen Stockwerken verschwunden war – und mit ihm ein weiblicher Gast –,
fragte Adlai Stevenson, Jacks sanfter Kontrahent in der Demokratischen Partei,
seine Tischnachbarin Jackie, wie sie das denn aushalte. »Es ist mir egal, wie
viele Mädchen er hat, solange er weiß, dass es falsch ist, und ich denke, das
tut er jetzt«, antwortete sie. 43
    Die Frau, mit der Kennedy an diesem
Abend kurz verschwunden war und die die Party aufgebracht verließ, nachdem ihr
Begleiter sie in den oberen Etagen aufgespürt hatte, hieß Mary Pinchot Meyer
und war allerdings keines der üblichen »Mädchen«, mit denen sich Kennedy zu
vergnügen pflegte. Sie entstammte der blaublütigen Ostküstenfamilie Pinchot,
hatte Kennedy schon 1935 auf einem College-Ball kennengelernt, war 1955 mit
ihrem Mann Cord Meyer und ihren drei Kindern die Nachbarin von Jack und Jackie
auf dem Hickory Hill in Georgetown gewesen und zählte mit ihrer Schwester Tony,
die mit dem Chefredakteur der

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